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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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super.“

 
     
     
Kapitel 20
     
     
    Jedes Mal, wenn Derricks Blick in den letzten zwei Stunden auf Jill gefallen war, hatte sich sein Innerstes schmerzlich zusammengezogen. Er wusste verdammt gut, dass es ziemlich ungehobelt gewesen war, sich mitten in der Nacht aus ihrer Wohnung zu schleichen, ohne sich zu verabschieden. Doch er hatte nicht gewusst, was er sonst hätte tun sollen. Er musste mit ihr reden, doch was sollte er sagen?
    Die letzte Nacht war die beste meines Lebens. Du bist eine unglaubliche Frau, und du bist wunderschön.
    Jeden Morgen, wenn ich aufwache, gilt mein erster Gedanke dir. Sonnenaufgang, Sonnenuntergang … ich denke immerzu an dich. Ich schaue meinen Sohn an … und sehe dich. Genau jetzt blicke ich zu dir, höre deine Stimme … und will dich wieder in meine Arme schließen. Und trotzdem kann ich nicht mit voller Wahrheit sagen, dass du die einzige Frau bist, an die ich denke.
    Kann man zwei Frauen gleichzeitig lieben?
    „Okay, meine Damen, Sie kennen die Regeln“, rief Jill.
    Sein Haus war vollgepackt mit Menschen.
    Er bemerkte, das Jill immer wieder in Richtung der Eingangstür blickte. Sie würde heute Abend für ihre Eltern kochen, allerdings hatten sie versprochen, zuerst nach Malibu zu kommen, um Derricks Familie zu treffen und ihre Tochter in Aktion zu erleben.
    Die drei Frauen, die am „Hausfrauen-Kochduell“ teilnehmen würden, waren vor etwa zwanzig Minuten eingetroffen. Chelsey hatte alles mitgebracht, was sie brauchten, um die Küche auf das Wettkochen vorzubereiten.
    Auch Derricks Vater und Mutter waren da, die kurz nach Jill und Sandy eingetroffen waren. Gleiches galt für Derricks Schwestern und die Zwillinge Brad und Cliff. Ein Tag mit den Baylors fühlte sich an wie ein großes Wiedersehensfest: Alle taten so, als hätten sie sich jahrelang nicht gesehen.
    Chelsey fotografierte währenddessen bereits eifrig und erklärte ihrem jungen Praktikanten, was er zu tun hatte.
    Die Frauen, die zum Kochen gekommen waren, waren allesamt über fünfzig und trugen die gleichen roten Schürzen mit dem Aufdruck Food for All . Sie standen in Derricks riesiger Küche und warteten.
    „Sie haben jetzt zwanzig Minuten Zeit für Ihre Vorspeisen“, informierte Jill die Frauen. „Die Jury besteht aus mir und meiner Mutter, der wunderbaren Mrs Garrison, die den ganzen weiten Weg aus New York gekommen ist.“ Jill lächelte und deutete in Richtung der Tür, durch die ihre Mutter gerade hereinkam. Sie wirkte aufgeregt. „Das dritte Jurymitglied ist die charmante Mrs Baylor, die Mutter des NFL-Stars Derrick Baylor. Die meisten von Ihnen haben sie ja bereits kennengelernt. Wie Sie wissen, kommt die Siegerin dieses Duells auf die Titelseite der nächsten Ausgabe von Food for All.“
    Eine der Frauen hob die Hand. „Ich habe eine Frage.“
    „Ja, Mrs Murnane?“
    „Hier gibt es nur zwei Öfen, aber wir sind zu dritt.“
    „Durch die kurzfristige Änderung des Veranstaltungsortes zählt die Kochzeit nun nicht zu den zwanzig Minuten Vorbereitungszeit“, erklärte Jill.
    „Wer bekommt den Ofen zuerst?“, wollte Mrs Murnane wissen.
    Jill versuchte, den hämmernden Schmerz zu ignorieren, der sich in ihrem Kopf breitzumachen begann. „Wenn die zwanzig Minuten vorbei sind“, teilte Jill den Frauen mit, „spielt Zeit keine Rolle mehr. Aber wenn es Sie beruhigt, können Sie Ihr Blech gerne zuerst in den Ofen schieben.“
    Eine der Frauen trug eine hohe weiße Kochmütze, die zur Seite rutschte, als sie energisch den Kopf schüttelte. „Entschuldigen Sie“, sagte sie, „den habe ich bereits reserviert.“
    Jills runzelte die Stirn. „Was haben Sie reserviert?“
    „Diesen Ofen hier.“
    „In Ordnung, dann nimmt Mrs Murnane eben den auf der anderen Seite.“
    Die Frau mit den silbrigen zu einem Zopf geflochtenen Haaren schüttelte ebenfalls den Kopf. „Nein, den nehme ich schon.“
    Derrick übergab Ryan seiner Mutter und stellte sich neben Jill. Er deutete in Richtung des Pools. „Im Gästehaus gibt es noch einen Ofen. Ich bringe Mrs Murnanes Sachen hinüber, wenn sie fertig ist.“
    Mrs Murnane sah nicht zufrieden aus.
    „In der anderen Küche steht ein topmoderner Ofen“, fügte er hinzu. „Es ist eines dieser neuen Bosch-Modelle, nach denen die Frauen ganz verrückt sind.“
    Jill fragte sich, ob er sich das gerade ausdachte, oder ob er wirklich ein Kenner von Küchengroßgeräten war.
    „In Ordnung“, sagte Mrs Murnane mit geschürzten Lippen. Sie wandte sich an Derrick.

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