Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht an Ort und Stelle zu explodieren. In mir rumorte es wie in einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
»Du bist nicht die Richtige für Logan. Das weißt du ganz genau. Mein Sohn hat etwas Besseres verdient. Er braucht eine Frau an seiner Seite, die ihm ebenbürtig ist und die unsere Familie repräsentieren kann. Ich meine es doch nur gut. Diese Ehe wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ihr beide kommt aus verschiedenen Welten. Am Anfang ist das vielleicht noch interessant und aufregend, aber irgendwann wird der große Knall kommen, glaub mir!«
Sie öffnete ihre Handtasche und holte ein sehr edles Lederetui heraus. Als sie es aufschlug, blickte ich auf das Scheckheft darin. Sie zog den goldenen Kugelschreiber aus der Lasche und setzte ihn dort an, wo man den Betrag einfügte.
»Nenn mir deinen Preis«, befahl sie mit eisiger Stimme. Ich schnappte ungläubig nach Luft.
»Du bist verrückt«, stammelte ich kopfschüttelnd, fassungslos über die Dreistigkeit, die diese Frau an den Tag legte. »Ich liebe Logan und werde ihn für kein Geld der Welt verlassen.« Sie seufzte theatralisch.
»Alles hat seinen Preis, genau wie du.« Kurz überlegte ich, ob ich ihr eine Ohrfeige verpassen sollte, doch dann machte ich auf dem Absatz kehrt und ließ sie einfach stehen. Ich versuchte die Tränen der Wut und der Enttäuschung zurückzuhalten, aber es gelang mir nicht. Schluchzend betrat ich das Haus und schlug die Tür hinter mir lautstark zu.
Weshalb war Logans Mutter der Meinung, dass ich nicht die Richtige für ihn sei? Was hatte ich ihr denn getan? Gut, ich war weder reich noch berühmt, aber sollte sie nicht glücklich sein, dass ihr Sohn eine Frau heiratete, die ihn wirklich liebte?
Kapitel 7
Wutschrei
Ich stürmte durch den langen Gang, vorbei an Logans Arbeitszimmer. Die Tür stand offen.
Aus dem Augenwinkel sah ich die beiden Umrisse von Logan und Mike. Ich hastete die Treppen nach oben, nahm zwei Stufen auf einmal und wäre fast gestolpert. In unserem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett, presste mein Gesicht ins Kissen. Dann machte ich meiner ganzen Wut und Enttäuschung mit einem lauten Schrei Luft.
Was war nur mit dieser Frau los? Vom ersten Moment an hatte sie mir deutlich gezeigt, dass sie mich nicht leiden konnte. Dabei kannte sie mich doch kaum. Wie es schien, hatte sie auch nicht die Absicht mich überhaupt richtig kennenzulernen.
Die Zimmertür öffnete sich. Kurz darauf setzte sich jemand neben mich auf die Matratze. Ich wusste sofort, dass es Logan war. Zärtlich streichelte er mir über den Rücken.
»Was ist denn los?«, erkundigte er sich besorgt. Ich hob den Kopf und drehte mich langsam zu ihm.
»Frag deine Mutter«, schluchzte ich.
»Was hat sie jetzt schon wieder gesagt?«, wollte er wissen. Es klang irgendwie leicht genervt, so als glaubte er, ich würde überreagieren. Ich wischte mir mit dem Ärmel über die Nase.
»Sie hat versucht mich zu bestechen, damit ich die Hochzeit absage und dich verlasse«, schniefte ich. Logan zog die Brauen nach oben.
»Hab ich dich eben richtig verstanden? Du sagst, sie hätte dir Geld geboten, wenn du mich verlässt?«
»Ja, genau«, antwortete ich fast ein wenig trotzig. Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge.
»Megan, da musst du dich verhört haben. Meine Mutter ist zwar zu einigem fähig, aber so etwas ist nicht ihre Art«, sagte er so ruhig, als würde er mit einem kleinen Kind reden. Ich setzte mich ruckartig auf und funkelte ihn böse an.
»Bedeutet das, du glaubst mir nicht?«, fauchte ich aufgebracht.
»Nein, natürlich nicht. Ich denke nur, dass es sich um ein Missverständnis handeln muss. Meine Mutter drückt sich manchmal etwas unverständlich aus. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man sie falsch versteht«, versuchte er mich zu beschwichtigen.
»Habe ich wieder diesen Tagtraum, in dem sich meine Lippen bewegen, aber kein Ton herauskommt? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass du mir nicht glaubst. Ich erinnere dich nur an die Geschichte mit der Überweisung.«
Damals hatte seine Ex-Freundin heimlich einen hohen Betrag von Logans Konto auf meines überwiesen, um somit den Anschein zu erwecken, ich hätte es nur auf sein Geld abgesehen. Und als ich ihm versicherte, dass ich die Transaktion nicht in die Wege geleitet hatte, glaube er mir zu Anfang nicht.
Wenn Logan mir, der Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte, nicht uneingeschränkt vertrauen
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