Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
konnte, hatte eine Ehe dann überhaupt einen Sinn?
»Ich werde mit ihr reden«, willigte er ein.
»Wenn sie sich in Zukunft nicht zusammenreißt, ist sie auf meiner Hochzeit nicht Willkommen«, erklärte ich resolut und schob trotzig meine Unterlippe nach vorn.
Logan erhob sich und sah mich an, als habe ich ihm eben ins Gesicht geschlagen. Ich wollte ihn doch nicht verletzen, aber es ging hier um unsere Hochzeit. »Entschuldige mich bitte.« Mit ausdrucksloser Miene drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort unser Schlafzimmer. Einen Augenblick saß ich völlig perplex da und starrte fassungslos auf die Tür.
Es gab zwei Möglichkeiten, wie ich mich jetzt verhalten konnte. Entweder ich zog den Schwanz ein, blieb im Bett und heulte meinen Frust in die Kissen oder ich bot dieser Frau die Stirn. Ich entschied mich für Letzteres. Es war an der Zeit dieser Ziege zu zeigen, dass man mit Geld nicht alles kaufen konnte.
Kopfschüttelnd ging ich ins angrenzende Bad, um mich etwas frisch zu machen. Es musste ja nicht jeder gleich sehen, dass ich geheult hatte.
Während ich mir kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, dachte ich über die ganze Situation nach. Sophias Verhalten mir gegenüber war mehr als inakzeptabel und das würde ich keinen Tag länger hinnehmen. Wenn sie mich nicht mochte, war das einzig und allein ihr Problem.
Ich hoffte inständig, dass Logan ihr gehörig die Meinung sagte und zu mir stand. Das konnte ich doch schließlich von meinem zukünftigen Ehemann verlangen.
Ich warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und sah meinem Spiegelbild in die traurigen Augen.
In den letzten Wochen waren wir so glücklich gewesen und ich hatte es kaum erwarten können, ihn endlich zu heiraten. Mittlerweile hatte ich jedoch das Gefühl, bereits einen fiesen Ausschlag zu bekommen, wenn jemand nur das Wort HOCHZEIT in meiner Gegenwart aussprach.
Als ich zurück ins Erdgeschoss kam, warf ich einen verstohlenen Blick ins Wohnzimmer. Der Tisch war mit noch mehr Prospekten und Papieren zugemüllt und meine Mom, Molly und Piper führten gerade eine heiße Diskussion über die Farbe der Brautjungfernkleider.
Mrs. Blake war nicht hier, was bedeuten musste, dass Logan sie wirklich zu einem Gespräch gebeten hatte. Ich zögerte einen Moment, denn ich war unschlüssig, was ich jetzt tun sollte. Zu den drei hysterischen Weddingplanern im Wohnzimmer würde ich ganz sicher nicht gehen.
Ich machte auf dem Absatz kehrt und beschloss, mich in die kleine Bibliothek zu verkrümeln. Als ich an Logans Arbeitszimmer vorbeikam, hörte ich ihn mit seiner Mutter streiten und konnte mir ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
Leise schloss ich die Tür hinter mir und seufzte erleichtert, als alle Geräusche verklangen und um mich herum nur Stille herrschte. Ich sog den unvergleichlichen Duft von Leder und Papier ein, der so typisch für dieses Zimmer war. Ich schlenderte zu dem hüfthohen Globus neben einem der Sessel. Den konnte man nämlich aufklappen und zum Vorschein kam eine kleine Bar. Genau das, was ich jetzt brauchte. Ich nahm eines der Gläser, griff die nächstbeste Flasche und schenkte mir ein.
Gedankenverloren trank ich. Das warme Gefühl in meinem Magen, das der Whisky verursachte, ließ mich erschaudern, doch dann genoss ich die aufwallende Hitze. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde.
»Egal, was Sophia zu dir gesagt hat, du solltest diese Frau nicht ernst nehmen.« Ich zuckte erschrocken zusammen und schnellte herum. Norman stand mitten im Raum und lächelte mir zu.
Er hatte beide Hände in die Hosentaschen gesteckt und sein dunkles Haar war genauso zerzaust wie das von Logan. In manchen Momenten sahen sie sich so unglaublich ähnlich, als wären sie Zwillinge, obwohl sie unterschiedliche Mütter hatten.
»Das ist leichter gesagt, als getan«, erwiderte ich und trank mein Glas leer. Ich runzelte die Stirn und musterte ihn. »Wenn du von Sophia sprichst, könnte man meinen du redest über eine Fremde«, stellte ich fest. Tatsächlich fiel mir jetzt auf, dass Norman seine Stiefmutter immer nur beim Vornamen nannte.
»Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie nicht meine Mutter ist«, erklärte er und kam auf mich zu. Norman nahm sich ebenfalls ein Glas und schenkte sich ein. »Wir haben kein sehr gutes Verhältnis. Hatten wir noch nie«, sagte er mit eisiger Stimme und trank es in einem Zug leer.
»Weshalb nicht?«, erkundigte ich mich
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