Plötzlich verliebt (German Edition)
endlich«, bat ich sie und rutschte aufgeregt in meinem engen Sitz hin und her.
»Naja, als ich meine Sachen aus seinem Apartment geholt habe, hatte er doch tatsächlich die Nerven, seine neue Tussi mit nach Hause zu bringen. Ich war stinksauer, wie du dir sicher vorstellen kannst«, klärte sie mich auf.
»Das wäre ich auch gewesen«, pflichtete ich ihr bei.
»Als die beiden kichernd im Schlafzimmer verschwanden, in dem er mir noch ein paar Tage zuvor seine Liebe gestanden hatte, bin ich auf den großen Balkon gegangen, um etwas Luft zu schnappen und um mich zu beruhigen. Da habe ich unten auf der Straße sein Auto gesehen«, verriet sie.
»Ich erinnere mich. Es war ein schwarzer 911er Porsche. Ein tolles Teil«, schwärmte ich.
»Du musst wissen, William legte großen Wert auf sein Auto. Genauso, wie auf seinen Balkon, für den er eigens einen Gärtner kommen ließ, der dafür sorgte, dass jede Ecke mit Blumen übersät war.
»Was hat der Balkon jetzt mit dem Auto zu tun?«, fragte ich verwirrt.
»Ich war so wütend, dass ich kurzerhand beschloss, die Blumen würden besser auf dem Fahrzeug aussehen, als auf dem Balkon«, gestand sie. Erst begriff ich nicht, was sie meinte, doch dann dämmerte es mir plötzlich.
»Du hast doch nicht etwa …?«, stammelte ich.
»Doch, ich habe alle greifbaren Blumentöpfe auf sein Auto geworfen. Und du kannst mir glauben, es waren eine ganze Menge. Am Anfang traf ich nicht immer, aber je mehr ich abgeworfen hatte desto mehr Übung bekam ich«, antworte sie stolz.
Ich begann schallend zu lachen. So etwas brachte auch nur Molly fertig. Sie sah mich erst etwas unsicher an, dann stimmte sie in mein Lachen ein und zum dritten Mal auf diesem Flug, trafen uns die missbilligenden Blicke der anderen Passagiere.
»Du bist echt durchgeknallt«, krächzte ich und schnappte japsend nach Luft. Ich lachte so heftig, dass ich einige Male sogar zu Grunzen begann, konnte aber nicht damit aufhören.
»Ich weiß«, stimmte Molly mir zu und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
Kapitel 10
Molly nahm den letzten, noch fehlenden Koffer vom Förderband und legte ihn auf unseren ohnehin schon schwer Gepäckwagen. Meine Freundin hatte für die drei Wochen, die sie in London bleiben wollte, doppelt so viel Gepäck wie ich für sechs Monate.
»Und du bist sicher, dass wir abgeholt werden?«, erkundigte sie sich.
»Laut Emma sollte ein Fahrer warten, der uns zu unserem Apartment bringt«, erklärte ich. Eigentlich war es ja meine Wohnung, aber Emma hatte mir versichert, dass ich dort übernachten lassen konnte, wen ich wollte und sie nichts dagegen hätte, wenn Molly mir drei Wochen Gesellschaft leistete.
Wir schoben den Gepäckwagen gemeinsam durch die Flughafenhalle und sahen uns suchend um. Plötzlich blieb Molly stehen und pfiff anerkennend durch die Zähne. Ich folgte ihrem Blick und erkannte sofort, warum sie dies getan hatte.
Keine zehn Meter vor uns stand ein absoluter Traummann. Er war mindestens einsneunzig groß, hatte kurze, schwarze, lockige Haare und hielt ein Schild in Händen mit der Aufschrift "Ms. Megan Bakerville." Er trug eine ausgewaschene Jeans und ein weißes T-Shirt und hatte einen atemberaubend durchtrainierten Körper. Ich starrte von seinen muskulösen Oberarmen zu seiner Brust, wo sich die Muskeln deutlich unter dem Stoff abzeichneten.
»Hoppla, ich glaub, ich hatte gerade meinen ersten Orgasmus ohne Sex«, flüsterte Molly kichernd. Ich sah sie entsetzt an.
»Molly!«, rief ich sie kopfschüttelnd zur Ordnung und wusste genau, dass ich feuerrot angelaufen war.
»Meine Güte, nun werde doch mal ein bisschen lockerer«, rügte sie mich und steuerte breit grinsend auf den dunkelhaarigen Adonis zu. Ich stolperte hinter ihr her und hoffte inständig, dass sie nicht noch so einen Spruch loslassen würde.
»Ms. Bakerville?«, fragte der Mann lächelnd an Molly gerichtet. Seine Stimme war tief und etwas rauchig. Ich schmolz förmlich dahin.
»Nein, ich bin Molly Freemann. Das hier ist Megan«, erklärte sie und deutete mit dem Finger auf mich. Die whiskeyfarbenen Augen des Mannes wanderten zu mir und musterten mich freundlich.
»Es freut mich, sie kennenzulernen. Ich bin Sebastian Adams und werde sie in ihre neue Wohnung bringen«, sagte er und streckte mir eine Hand entgegen.
»Ja … ich … ganz meinerseits. Bitte nennen sie mich einfach Meg«, stotterte ich und spürte die Hitze in meinen Wangen. Wahrscheinlich leuchtete ich schon wieder wie ein
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