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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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gehen musste, um zum besagten Gleis 9 ¾ zu kommen, einen halben Trolley befestigt, so dass es wirkte, als sei dieser schon zur Hälfte auf der anderen Seite. Darüber hing ein Schild mit der Aufschrift "PLATFORM 9 ¾". Für einen kurzen Moment war ich wirklich versucht gewesen, mit Anlauf auf die Mauer zuzurennen, so wie es in den Filmen der Fall war, unterließ es dann aber sicherheitshalber.
    Zufrieden beobachtete ich, wie auch Sebastian sein Handy hervorgeholt und einige Bilder geschossen hatte. Molly dagegen betrachtete sichtlich gelangweilt ihre Fingernägel.
    Anschließend setzten wir uns in ein kleines Bistro, da Molly gar nicht mehr aufhören wollte, von ihrem knurrenden Magen zu reden. Sie bestellte sich eine Pizza, schlang diese gierig hinunter und schob sich zum Nachtisch eine riesige Portion Tiramisu in den Rachen. Sebastian und ich tranken nur etwas.
    »Soll ich dir vielleicht noch etwas besorgen, um das ganze Essen runterzudrücken? Du siehst aus, als würdest du eine Kanone stopfen«, bemerkte ich kopfschüttelnd. Es war wirklich unglaublich, was in diese kleine Person hineinpasste. Molly antwortete nicht, warf mir jedoch einen bösen Blick zu und leckte sich anschließend genüßlich die Finger ab.
    Über eine Stunde später verließen wir endlich das Bistro, um in einen der angesagtesten Nachtclubs zu fahren. So wie wir im Auto saßen, hatte Molly wieder zu ihrer alten Form gefunden und plapperte aufgeregt während der ganzen Fahrt auf Sebastian ein.
    Als wir schließlich bei einem Club mit dem Namen Movida vorfuhren, war Molly nicht mehr zu bremsen. Sie stürmte aus dem Wagen, noch bevor dieser richtig zum Stehen kam. Sebastian gab die Schlüssel einem der Angestellten, die für das Parken der Autos zuständig waren, und hielt mir lächelnd seinen Arm entgegen. Nach kurzem Zögern hakte ich mich bei ihm ein und wir betraten den wohl teuersten Club Londons, wie ich später erfuhr.
    »Ach du Scheiße«, entfuhr es mir, als der massige Türsteher Sebastian zunickte und wir das Innere des Movida-Clubs betraten. Jetzt war ich mir absolut sicher: Ich war eindeutig underdressed!
    »Ist das nicht der Wahnsinn?«, schrie Molly mir hysterisch ins Ohr.
    »Ist ganz nett hier«, erwiderte ich und sah mich fasziniert um. Der riesige Raum, in dem wir uns befanden, war mit dunkelblauen Designer-Ledersofas ausgestattet und die Tanzfläche in der Mitte leuchtete hellblau.
    »Ganz nett?«, wiederholte Molly ungläubig und schüttelte missbilligend den Kopf. »Hast du überhaupt eine Ahnung, wo wir uns gerade befinden?«
    »Cohiba-Club?«, fragte ich unsicher, denn ich konnte mich nicht mehr genau an den Namen erinnern.
    »Movida-Club«, verbesserte Molly mich genervt. »Der angesagteste Nachtclub in London«, erklärte sie mir. Bevor ich etwas antworten konnte, fing sie an zu kreischen und war im nächsten Moment in der Menge verschwunden. Ich sah fragend zu Sebastian. Er beugte sich zu mir.
    »Ich glaube, sie hat soeben Robbie Williams entdeckt«, informierte er mich grinsend. Ich sah ihn mit großen Augen an.
    »Der ist auch hier?« Sebastian nickte. Kein Wunder, dass Molly losgestürmt war, als gäbe es Manolo-Blahnik-Schuhe zum halben Preis. Ich meinte sie noch einmal flüchtig zu sehen, wie sie sich ihren Weg über die Tanzfläche bahnte, wo einige Bewegungslegastheniker ungeniert herumzappelten, dann verlor ich sie aus den Augen.
    »Hast du Hunger?«, fragte Sebastian. Ich überlegte kurz. Jetzt, wo er sich erkundigte, merkte ich, dass ich mittlerweile wirklich hungrig war. Ich sah mich verwirrt um und bezweifelte, dass man hier etwas außer Cocktailkirschen oder Silberzwiebeln bekam. Sebastian streckte mir seine Hand entgegen.
    »Komm mit«, sagte er knapp. Ich legte meine Hand in seine und folgte ihm. Er bahnte uns einen Weg durch die Menge und wir landeten kurz darauf im Private-Dining-Room.
    Hier standen elegant gedeckte Tische und viele der anwesenden Gäste hatten erlesene Gerichte auf ihren Tellern. Sebastian sagte etwas zu einem der Kellner, der ihn daraufhin sichtlich verwirrt anstarrte. Anschließend nickte er knapp und führte uns zu einem der wenigen freien Tische. Er entfernte das Reserviert-Schild und entzündete die Kerzen.
    »Magst du Rotwein?«, wollte Sebastian wissen.
    »Ja, sehr gerne«, gab ich zur Antwort. Sebastian bestellte beim Kellner eine Flasche Wein, anschließend reichte er mir die Speisekarte. Als ich einen Blick auf die Preise warf, stand ich kurz vor einem Schweißausbruch.

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