Plötzlich verliebt (German Edition)
verabschiedete er sich mit einem kurzen Kopfnicken und verließ mein Zimmer.
Auch wenn er nur seiner Arbeit nachging und das tat, was die Firma von ihm verlangte, so war es trotzdem fast ein wenig so, als hätten wir ein Date.
Und wie ich mir eingestehen musste, freute ich mich darauf, Sebastian wiederzusehen.
»Mein Kleiderschrank ist zu klein«, fluchte Molly und trat vom Flur in mein Zimmer. »Aber hallo«, sagte sie anerkennend, nachdem sie sich umgesehen hatte.
»Du kannst einen Teil deiner Kleidung bei mir unterbringen«, schlug ich ihr vor und deutete auf das Monster von Kleiderschrank an der Wand.
»Gute Idee«, erwiderte sie und rauschte aus dem Zimmer. Ich leerte meine Koffer und ordnete alles in den Schrank ein. Anschließend griff ich mir frische Kleidung und ging unter die Dusche.
Kapitel 11
Nachdem ich geduscht hatte, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ich hatte mir eine Jogginghose und ein T-Shirt angezogen und war gerade dabei mich auf mein Bett zu legen, um ein wenig zu dösen, da rumpelte Molly in mein Zimmer.
»Weiß du schon, was du heute Abend anziehen willst?«, fragte sie neugierig. Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, wie ich zugeben musste, also schüttelte ich verneinend den Kopf. Ein großer Fehler, wie ich im Nachhinein feststellen musste. Denn jetzt war Mollys Ehrgeiz geweckt und sie begann, mir verschiedene Vorschläge zu machen. Dabei stand sie nachdenklich über ihren Koffern und zog diverse Kombinationen heraus, die sie mir vor die Nase hielt.
Damit war klar, dass ich meinen Mittagsschlaf vergessen konnte. Stattdessen verbrachte ich nun Stunden vor dem Spiegel, bis ich endlich etwas zum Anziehen fand, in dem ich mich wohlfühlte.
Molly hatte in ihrer Verzweiflung irgendwann versucht mir eines ihrer fragwürdigen Pailletten-Kleider anzudrehen, was ich jedoch dankend abgelehnt hatte. Jetzt trug ich eine enge schwarze Jeans und ein weißes Top, welches mit edlen Stickereien verziert war.
Eine geschlagene Stunde lang war ich in den Pumps herumgelaufen, die ich mir für besondere Anlässe gekauft hatte. Diese Schuhe hatten zwar nur einen acht Zentimeter hohen Absatz, aber selbst das war für mich zu viel des Guten. Nachdem ich zwei Mal umgeknickt und einmal fast gestürzt war, feuerte ich die Schuhe in den Schrank zurück und zog mir meine bequemen Sneakers an. Molly hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, eine abfällige Bemerkung zu machen, doch ich ignorierte sie einfach.
Sie redete jedoch weiter auf mich ein und versuchte mich davon zu überzeugen, dass ich wie ein Landei angezogen war und ich niemanden kennenlernen würde, wenn ich mich in diesem Aufzug unter die Leute wagen würde. Ich sagte ihr, dass ich nicht die Absicht hatte, jemanden kennenzulernen und dass ich mein Outfit anbehalten würde, ob es ihr nun passte oder nicht. Laut schimpfend hatte sie schließlich mein Zimmer verlassen, um sich selbst aufzubrezeln.
Als meine beste Freundin, eine Stunde später vor mich trat, kam ich mir dann doch ein bisschen underdressed vor. Sie hatte ein hautenges, silbern-schimmerndes Kleid angezogen und High Heels, bei denen ich selbst nur vom Hinsehen Phantomschmerzen bekam. Ihre Haare hatte sie nach oben frisiert und kleine, glitzernde Spangen vervollständigten die perfekte Frisur.
Als ich sie sah, warf ich einen besorgten Blick in den Spiegel. Ich hatte mir die Haare lediglich gewaschen und glatt geföhnt. Sie hingen mir locker über die Schulter und rochen angenehm nach Vanille-Shampoo.
Noch vor ein paar Minuten war ich mit meinem Styling für den heutigen Abend wirklich zufrieden gewesen, doch jetzt plötzlich fühlte ich mich wie eine graue Maus.
Ich kam jedoch nicht mehr dazu, mich umzustylen, denn pünktlich um 20 Uhr stand Sebastian vor der Tür und er sah atemberaubend gut aus. Er trug eine schwarze Hose und ein hellgraues, kurzärmliges Hemd. Seine dunklen Locken wirkten leicht zerzaust, was ihn verwegen aussehen ließ.
»Ihr seht beide toll aus«, bemerkte er, nachdem er uns kurz gemustert hatte. Ich war mir sicher, dass er dies nur aus reiner Höflichkeit tat. Gut, Molly sah wirklich top aus, aber ich hatte so gar nichts Glamouröses an mir.
Trotzdem war da plötzlich wieder dieses sonderbare Gefühl im Magen, so, als ob kleine fluffige Wolken in meinem Bauch schweben würden. Ich ärgerte mich darüber, denn so etwas konnte ich jetzt beim besten Willen nicht gebrauchen.
Natürlich fand ich Sebastian ungemein attraktiv
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