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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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überlegen, wie ich es hinkriege, dass er sie wieder vergisst. Also, die Wahrheit.« Ich seufzte.
    Luna und Marli schwiegen neben mir und Luna hatte die Hand tröstend auf mein Knie gelegt.
    Plötzlich richtete sie sich neben mir auf. »Ich habe was total Komisches gesehen«, sagte sie. »Vorhin, mit meinem Ring. Ich wollte mal in deiner Zukunft nachschauen, ob HeartbreakerHenri da irgendwie auftaucht. Weil das ja ein Hinweis darauf sein könnte, ob ihr beide – und so weiter.«
    Â»Echt?«, sagte ich etwas matt. »Und?«
    Â»Du glaubst nicht, was ich da gesehen habe!« Luna packte mich an den Schultern und schüttelte mich. »Ich werde in Henris Band singen.«
    Mein Kopf flog dank Lunas Schüttelaktion immer wieder vor und zurück. »Hey, hör auf! Ist doch super!« Doch in Wahrheit gab mir diese Nachricht einen kleinen Stich ins Herz. Luna würde in Henris Band sein … und ich?
    Â»Nur über meine Leiche«, brummte Luna. »Ich schwör’s, dass das nicht passieren wird, da kann sich der Ring auf den Kopf stellen. Ich werde niemals in Henris Band singen!«
    Und erst da wurde ich auf einmal hellhörig.
    Natürlich wusste ich, dass Luna nie in irgendeiner Band singen wollte. Sie sagt immer, sie wäre Solistin . Und dafür bewundere ich sie auch. Dass sie sich das so in den Kopf gesetzt und durchgezogen hat. Obwohl sie so klein ist, hat sie unglaublich viel Energie und Ausstrahlung und wagt sich ganz allein auf eine Bühne. Ohne von anderen begleitet zu werden, eben nur sie und das MP3-File, das sie selbst komponiert hat. Und dann steht sie da und haut alle, wirklich alle, mit ihrer Stimme um. Wahnsinn.
    Aber wenn sie in der Zukunft irgendwann mal in Henris Band singen würde … hm, wäre das nicht …? Könnte ich nicht einfach gegen Lunas Willen …?
    Â»Wenn du schon in Henris Zukunft schaust, dann sieh nach, ob ich irgendwann in bedeutender Funktion in seinem Leben auftauche!«, sagte ich und begann, Luna zu kitzeln. »Bitte, bitte, bitte! Mach schon, sieh nach!«
    Wir begannen, uns auf dem Dach herumzukugeln, und es dauerte eine Weile, bis es mir auffiel.
    Dass Marli keinen Ton mehr gesagt hatte, und zwar schon ziemlich lange. Sie lag nur mit unbewegtem Gesicht auf dem Rücken. Nach Luft ringend stupste ich sie in die Seite. »He, was ist denn mit dir?«
    Marli öffnete nicht mal ein Auge. »Nix.«
    Luna holte tief Luft. »Mann, Marli«, rappte sie dann los, »wie bist du denn drauf? Liegst hier rum wie im Leerlauf! Ganz versteinert und mit ödem Blick, wie das Opfer von ’nem Zugunglück.«
    Â»Erstens hab ich die Augen zu, du siehst meinen Blick also gar nicht, und zweitens kannst du einem wirklich ganz schön auf den Keks gehen«, zischte Marli.
    Was war denn in die gefahren? »He Marli, jetzt mach mal halblang«, sagte ich.
    Da sprang Marli mit einem Satz auf und sah uns irgendwie anklagend an. »So ein Schwachsinn, dieses ganze Theater wegen Jungs«, rief sie. »Als ob es nichts Wichtigeres auf der Welt gäbe. Wie süß Henri und Tom sind und dass der eine so ’ne tolle Zahnlücke hat und der andere Augen, die aussehen wie ein Schneesturm oder was weiß ich. Sooo romantisch. Ich kann’s nicht mehr hören!«
    Das mit den Augen wie ein Schneesturm klang toll, das musste ich mir unbedingt merken.
    Marli packte ihre Schultasche und machte so was wie einen Salto vom Dach.
    Â»Marli, warte!«, schrie ich ihr hinterher.
    Â»Lasst mich, ihr habt doch überhaupt keine Ahnung«, brüllte sie zurück, sauste über die Lichtung und verschwand im herbstlich leuchtenden Wald.
    Luna und ich sahen uns verdutzt an. »Da komm ich nicht mit«, meinte Luna schließlich. »Was hat sie denn?«
    Â»Das finden wir schon noch raus«, sagte ich. »Hinterher!«
    Es war zwar unwahrscheinlich, dass wir Marli noch einholen würden, aber als wir in das Wäldchen bogen, sahen wir sie. Sie hockte auf einer Wurzel, die Schultasche neben sich, ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, weil sie es in den Händen vergraben hatte. Ihre Schultern zuckten.
    Â»Oh nein«, flüsterte Luna und blieb wie angewurzelt stehen. »Weint sie etwa?«
    Langsam und so leise wie möglich, um Marli nicht zu erschrecken, gingen wir auf sie zu. Dann hockten wir uns vor sie auf den Boden.
    Â»Marli?«, fragte ich vorsichtig und legte eine Hand auf ihre

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