Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
Gesicht. Er senkte beschämt den Blick und wirkte mit einem Mal fast zerbrechlich. Die Tränen, welche ich die ganze Zeit nur mit Mühe zurückgehalten hatte, schossen mir bei seinem Anblick in die Augen. Er schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, was eben geschehen war. Diese verzweifelte Geste war Antwort genug für mich. Ich machte auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus.
Ehe ich die Haustür erreicht hatte, stand Logan hinter mir. Er packte meinen Oberarm und drehte mich ruckartig zu sich. Ich hob die Hand, um ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen, doch er fing sie mühelos in der Luft ab und presste mich mit seinem harten Körper gegen die Wand.
Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich spürte seinen warmen Atem, der wie eine zärtliche Liebkosung über meine Wange strich. Seine Augen hatten ein wildes Funkeln, als er mich ansah.
Auch wenn ich zutiefst von ihm enttäuscht war, so musste ich doch sehr an mich halten, Logan in diesem Moment nicht zu küssen. Ihm schien es nicht viel anders zu gehen, wie mir sein schwerer Atem verriet. Mit unverhohlener Begierde sah er mich an, schloss dann jedoch kurz die Augen, um sich zu sammeln. Als er sie wieder öffnete, hatte sich ein dunkler Schatten darübergelegt.
Logan löste den festen Griff um mein Handgelenk und strich mir sanft mit dem Daumen eine Träne von der Wange. Ich wehrte mich nicht, sondern ließ es geschehen. Schließlich seufzte er.
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Megan«, begann er und seine Stimme klang rau. »Dass ich dir nichts von alldem erzählt habe, war ein großer Fehler. Aber bitte glaube mir, dass ich es nicht getan habe, weil ich etwas vor dir verbergen wollte, sondern weil ich Angst hatte, wie du reagieren könntest. Olivia und ich haben eine rein geschäftliche Beziehung, mehr nicht und daran wird sich auch nichts ändern.«
Logans Stimme brach. Er sank vor mir auf die Knie, umklammerte meine Hüften und presste sein Gesicht gegen meinen Bauch. Dann begann er zu weinen. Bewegungslos sah ich auf den Mann, den ich über alles liebte. Zum ersten Mal, seit wir zusammen waren, zeigte er tiefe Gefühle, die nichts mit körperlicher Liebe zu tun hatten. In diesem Augenblick war er weder der harte Geschäftsmann noch der leidenschaftliche Liebhaber, den ich kannte, sondern einfach nur ein verletzlicher Mann, der seinen Emotionen freien Lauf ließ. »Es ist unverzeihlich, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe und es tut mir unendlich leid. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Bitte verzeih mir«, schluchzte er.
Ich stand wie erstarrt da und sah auf das Häufchen Elend hinab, das von meinem Freund übrig war. Meine Wut war völlig verraucht und der Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch war zurückgekehrt. Ganz automatisch bewegte ich meine Hand zu seinem Kopf und fuhr ihm durch sein dunkles, lockiges Haar. Noch nie zuvor hatte ich Logan so verletzlich gesehen.
Ich umfasste vorsichtig sein Gesicht und zwang ihn, sich zu erheben. Seine Wangen waren mit Tränen überströmt und er blickte mich so traurig an, dass es mir fast das Herz brach.
»Du hast es nur verschwiegen, weil du Angst hattest, wie ich reagiere?«, fragte ich leise. Logan nickte.
»Ich befürchtete, du könntest falsche Schlüsse ziehen und das wollte ich um jeden Preis vermeiden. Wie ich aber jetzt sehe, war das ein dummer Fehler. Ich hätte dir von Anfang an reinen Wein einschenken sollen«, flüsterte er. Dann sah er auf und unsere Blicke trafen sich. In seinen Augen konnte ich erkennen, dass er die Wahrheit sagte. Wir sahen uns eine Weile nur schweigend an.
»Ich glaube dir«, erklärte ich kaum hörbar. Ungläubigkeit spiegelte sich in seinen Zügen.
»Und verzeihst du mir auch?«, fragte er hoffnungsvoll. Ich nickte und bevor ich noch etwas erwidern konnte, presste Logan seine Lippen auf meine. Sein Kuss war so stürmisch, dass mein Körper gegen die Wand hinter mir stieß, doch es war mir egal.
All die angestauten Gefühle der letzten Tage waren nun frei und spiegelten sich in diesem einen Kuss. Es schien aus purer Leidenschaft, Verzweiflung, Begierde und Erleichterung zu bestehen.
»Ich liebe dich.« Logan sprach leise, doch ich verstand ihn. Tränen liefen über meine Wangen, als ich begriff, dass er es endlich gesagt hatte. Zum ersten Mal hatte er mir gestanden, dass er mich liebte. Eine der Tränen bahnte sich ihren Weg zu meiner Lippe. Als Logan den
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