Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
ein.
Ein Scheppern riss mich aus meinem Schlaf. Schläfrig sah ich hinüber zum Wecker. Es war fast 2 Uhr. Ich versuchte mich zu konzentrieren und lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Hatte ich mir das Geräusch nur eingebildet oder war es womöglich nur in meinem Traum vorgekommen? Während ich mir diese Frage stellte, hörte ich es erneut. Diesmal um einiges leiser, aber nach wie vor deutlich genug. Wenn ich mich nicht täuschte, kamen die Laute aus dem Arbeitszimmer am Ende des Flurs. War Logan noch einmal aufgestanden?
Ich sah zu Logans Seite des Bettes. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich die Silhouette meines Freundes. Er lag völlig entspannt da und sein leises Grunzen verriet mir, dass er tief und fest schlief. Aber wenn er hier war, wer verursachte dann dieses seltsame Geräusch?
Für einen Moment zog ich in Erwägung, Logan aufzuwecken, doch ich entschied mich dagegen. Wahrscheinlich hatte ich mir das alles nur eingebildet. Ich schwang die Beine aus dem Bett, warf mir den flauschigen Bademantel über und schlich vorsichtig auf den Gang. Als ich am Kamin vorbeikam, griff ich nach dem gusseisernen Schürhaken. Nur zur Sicherheit.
Auf dem Flur blieb ich stehen, drehte den Kopf zur Seite und horchte in die Stille. Jetzt war nichts mehr zu hören. Langsam machte ich einige Schritte auf das Büro zu. Ein bläulicher Schein fiel aus der Tür auf den davor liegenden Fußboden. Anscheinend hatte Logan vergessen, seinen Monitor abzuschalten.
Ich blieb stehen und sah zurück zum Schlafzimmer, das nur ein paar Meter hinter mir lag. Vielleicht war es keine so gute Idee, alleine durch das Haus zu schleichen, während sich womöglich irgendwo Einbrecher an Logans Eigentum zu schaffen machten. Bei der Vorstellung lief mir ein Schauer über den Rücken und ich verstärkte den Griff um den Schürhaken.
Dann beruhigte ich mich wieder etwas, denn ich erinnerte mich an die Alarmanlage, die im Haus installiert war. Gewöhnliche Einbrecher würden diese mit Sicherheit nicht außer Kraft setzen können.
Als ich am Arbeitszimmer angekommen war, presste ich meinen Körper an die Wand und warf einen vorsichtigen Blick in das Zimmer. Alles im Raum war durch den Monitor in ein kaltes Blau getaucht und von irgendwelchen dubiosen Gestalten, die ins Haus eingedrungen sein könnten, war weit und breit nichts zu sehen.
Die Anspannung wich und ich atmete erleichtert durch. Ich legte den Schürhaken auf den kleinen Tisch im Flur, auf dem immer ein frischer Strauß Blumen stand. Anschließend betrat ich das Arbeitszimmer. Ich umrundete den Schreibtisch und schüttelte bei der Unordnung darauf lächelnd den Kopf. Direkt vor mir lag ein aufgeschlagener Ordner mit Bankunterlagen, was ich an den Kontoauszügen und der Tan-Liste erkannte.
Mein Blick wanderte zum Monitor. Dort war das Onlinebanking-Programm geöffnet. Anscheinend war Logan tatsächlich noch einmal aufgestanden und hatte einiges an Arbeit erledigt. Ich musste wirklich tief geschlafen haben, denn ich hatte nichts davon mitbekommen.
»Megan?«, hörte ich Logans Stimme und quiekte erschrocken, als ich ihn in der Tür stehen sah. Ich griff mir ans Herz und schloss kurz die Augen.
»Irgendwann rafft mich ein Herzinfarkt dahin, wenn du dich immer so anschleichst«, erklärte ich. Er war nur mit Boxershorts bekleidet und sein muskulöser Körper zog mich wie magisch in seinen Bann. Lächelnd kam er zu mir, stellte sich hinter mich und legte die Arme um meine Taille.
»Ich bin aufgewacht und du warst nicht da.« Er gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Den Bruchteil einer Sekunde später versteifte sich sein ganzer Körper und sein Griff verstärkte sich. Ich drehte den Kopf zu ihm, um zu sehen, was der Grund dafür war.
Logans Augen waren auf den Monitor gerichtet und blankes Entsetzen spiegelte sich in seinen Zügen. Ich folgte seinem Blick und erkannte schließlich das Formular für eine Onlineüberweisung. Ich beugte mich ein Stück nach vorn, um die Einzelheiten darauf lesen zu können und keuchte fassungslos auf.
Der Betrag auf der Überweisung belief sich auf 100.000 Britische Pfund. Meine Augen wanderten weiter über das Formular und dann las ich den Namen des Empfängers: Megan Bakerville.
Logan ließ mich los. Er starrte noch immer entgeistert auf den Monitor und sagte kein einziges Wort. Ich drehte mich langsam zu ihm um und sah ihn fragend an.
Gerade als ich ihn fragen wollte, warum er mir eine so horrende Summe
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