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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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schwert wu r de, das ganz einfach war«, wandte Poirot ein. »Hätten sie weder das genaue Datum noch die genaue Zeit angegeben, hätten sie nur ihre Chance abzuwarten brauchen. Nichts einfacher, als den Ju n gen in einem Auto zu entführen, während er mit der Kinde r schwester im Freien war.«
    »Ja-a«, räumte ich zweifelnd ein.
    »Tatsächlich wird hier mit Absicht eine Posse aufg e führt. Nähern wir uns der Frage von einer anderen Se i te. Alles weist darauf hin, dass es im Haus einen Ko m plizen gegeben hat. Punkt eins: die geheimni s volle Vergiftung von Mrs Waverly. Punkt zwei: der Brief, der auf dem Kopfkissen festgesteckt war. Punkt drei: die Uhr, die zehn Minuten vorgestellt wurde. All das kann nur ein Hausbewohner getan haben. Und dazu kommt noch eine Tatsache, die Ihnen entgangen sein dürfte. Im Prieste r versteck gab es keinen Staub. Es war mit einem Besen au s gefegt worden.
    Nun weiter! Wir haben vier Leute im Haus. Die Ki n derschwester können wir ausschließen, denn es wäre ihr zwar möglich gewesen, Punkt eins bis drei zu erl e digen, aber das Priesterversteck hätte sie nicht ausf e gen können. Vier Leute also. Mr und Mrs Waverly, Bu t ler Tredwell und Miss Collins. Nehmen wir uns z u erst Miss Collins vor. Wir können kaum etwas gegen sie vorbri n gen, außer dass wir nicht viel über sie wissen, sie offensichtlich eine intelligente junge Frau und erst etwas länger als ein Jahr im Haus ist.«
    »Sie sagten, sie hätte wegen des Hundes gelogen«, eri n nerte ich ihn.
    »Ach ja, der Hund.« Poirot lächelte merkwürdig. »We n den wir uns jetzt Tredwell zu. Es gibt da ein paar ve r dächtige Tatsachen, die gegen ihn sprechen. Erstens b e hauptet der Landstreicher, es sei Tredwell g e wesen, der ihm im Dorf das Päckchen gab.«
    »Aber für diesen Punkt kann Tredwell ein Alibi vorwe i sen.«
    »Trotzdem hätte er Mrs Waverly vergiften, die Nac h richt auf das Kissen legen, die Uhr vorstellen und das Priesterversteck au s fegen können. Andererseits ist er hier geboren und für den Dienst bei den Waverlys e r zogen worden. Es scheint absolut unwah r scheinlich, dass er bei der Entführung des Sohnes des Hauses mi t spielen würde. Das passt nicht ins Bild.«
    »Was passt dann?«
    »Wir müssen logisch vorgehen – so absurd es auch scheinen mag. Beschäftigen wir uns kurz mit Mrs Wave r ly. Aber sie ist reich, das Geld gehört ihr. Mit ihrem Geld wurde der Besitz ren o viert. Sie hätte keinen Grund, ihren eigenen Sohn zu entführen und an sich selbst L ö segeld zu bezahlen. Ihr Mann hingegen ist in einer anderen Lage. Er hat eine reiche Frau. Das ist nicht dasselbe, als wenn man selbst ve r mögend wäre. Ich habe so die kleine Idee, dass die Dame sich nur ungern von ihrem Geld trennt, es sei denn, aus einem sehr guten Grund. Aber Mr Waverly, das sieht man sofort, versteht zu leben.«
    »Unmöglich!«, rief ich.
    »Aber gar nicht! Wer schickt das Personal weg? Mr W a verly. Er kann die Briefe schreiben, seine Frau ve r giften, die Uhr vorstellen und seinem getreuen G e folgsmann Tredwell ein ausg e zeichnetes Alibi geben. Tredwell hat Mrs Waverly nie gemocht. Er ist seinem Herrn ergeben und bereit, seinen Befehlen bedi n gungslos zu gehorchen. Sie sind zu dritt in diese S a che verwickelt. Waverly, Tredwell und ein Freund von Waverly. Das ist der Fe h ler, den die Polizei begangen hat. Sie hat sich nicht näher nach dem Mann erkundigt, der den grauen Wagen mit dem falschen Kind darin gefahren hat. Er war der dritte Mann. Er liest in e i nem Dorf in der Nähe ein Kind auf, einen Jungen mit flachsblo n den Locken. Er fährt durch das östliche Tor herein und genau im richtigen Auge n blick winkend und rufend durch das südl i che Tor wieder hinaus. Man kann weder sein Gesicht noch die Wage n nummer e r kennen, also natürlich auch nicht das Gesicht des Ki n des. Dann legt er eine falsche Spur, die nach London führt. In der Zwischenzeit hat Tredwell seine Aufgabe erledigt, indem er dafür sorgte, dass ein Vag a bund Päckchen und Nachricht abliefert. Sein Herr kann ihm ein Alibi geben, falls er, was höchst unwahrschei n lich ist, von dem Mann wiedere r kannt wird, obwohl er sich einen falschen Schnurrbart angeklebt hatte. Und nun zu Mr Waverly. Sobald draußen der Tumult anfängt und der Inspektor hinau s stürzt, bringt er seinen Sohn schnell ins Priesterve r steck und läuft hinter McNeil her. Im Lauf des Tages, wenn der I n spektor fort und Miss Collins aus dem Weg ist, wird es für

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