Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
englischen Skanda l blätter nicht. Die mit den komischen Geschic h ten und solchen Rubriken wie: ›Eine kleine Maus hat gehört…‹ oder: ›Ein kleiner Vogel möchte gern wi s sen…‹ Sehen Sie, hier – «
    Ich folgte seinem kurzen, dicken Zeigefinger, als er über den A b schnitt glitt:
     
    »… ob der ausländische Prinz und die berühmte Tänzerin wir k lich füreinander bestimmt sind. Und ob die Dame an ihrem ne u en Diamantring Gefallen fi n det!«
     
    »Und nun zurück zu Ihrer so dramatischen Erzä h lung«, sagte Poirot. »Mademoiselle Saintclair war g e rade auf dem Teppich des Salons von Daisymead ohnmächtig zusa m mengebrochen. Weiter, bitte.«
    Ich zuckte mit der Achsel. »Als Mademoiselle wieder zum Bewuss t sein kam, murmelte sie ein paar Worte, und daraufhin machten sich die Oglanders – Vater und Sohn – auf den Weg. Der eine, um einen Arzt zu h o len, der sich der jungen Dame annehmen sollte, die offe n bar furchtbar unter dem Schock zu leiden schien; der andere, um den Vorfall bei der Polizei zu melden. Von der Pol i zeiwache ging der eine dann in Begleitung eines Polizisten zu Mr Reedburns prächtiger Villa Mon Désir, die nicht sehr weit von Daisymead liegt. Dort fanden sie den gr o ßen Mann, der, n e benbei gesagt, keinen besonders guten Ruf genießt, in der Bibliothek am Boden liegen. Sein Hi n terkopf war ei n geschlagen.«
    »Ich habe Ihren Redefluss wohl etwas eingedämmt. Verzeihen Sie mir, bitte«, sagte Poirot freundlich. »Ah, hier ist monsieur le prince!«
    Unser vornehmer Besucher wurde uns als Graf Fe o dor gemeldet. Er war ein etwas merkwürdig aussehe n der, großer, lebhafter Jüngling, der ein schwach au s geprägtes Kinn, den berühmten Mauranberg-Mund und die dun k len, feurigen Augen eines Fan a tikers hatte.
    »Monsieur Poirot?«
    Mein Freund verbeugte sich.
    »Monsieur, ich bin in großer Bedrängnis. Es ist so schrecklich, dass ich es gar nicht beschreiben kann – «
    Poirot machte eine beschwichtigende Bewegung mit der Hand. »Ich verstehe Ihre Besorgnis. Sie sind wohl mit Mademoiselle Saintclair sehr eng befreundet, nicht wahr?«
    Der Prinz erwiderte ganz schlicht: »Ich hoffe, sie zu meiner Frau zu machen.«
    Poirot richtete sich im Sessel auf, und seine Augen we i teten sich vor Erstaunen.
    Der Prinz fuhr fort: »Ich wäre nicht der Erste in me i ner Familie, der eine morganatische Ehe einginge. Mein Br u der Alexander hat ebenfalls dem Kaiser g e genüber seinen Willen durchgesetzt. Wir leben in e i nem aufgeklärten Zeitalter, wo die alten Standesunterschiede keine Bede u tung mehr haben. Außerdem ist Mademoiselle in Wir k lichkeit völlig ebenbürtig. Vie l leicht ist Ihnen schon etwas über ihre Geschic h te zu Ohren gekommen.«
    »Über ihre Herkunft sind zahlreiche romantische G e rüchte im U m lauf – was ja bei berühmten Tänzerinnen häufig der Fall ist. Manche sagen, sie sei die Tochter einer irischen Putzfrau; andere behaupten, ihre Mutter sei eine russische Großherzogin.«
    »Das Erstere ist natürlich Unsinn«, sagte der junge Mann. »Aber die zweite Geschichte stimmt. Obwohl V a lerie zum Schweigen verpflichtet ist, hat sie mir gege n über einige Andeutungen fallen lassen. A u ßerdem zeigt sie es in tausend kleinen Dingen. Ich glaube an Vere r bung, Monsieur Poirot.«
    »Ich glaube ebenfalls daran«, sagte Poirot nachden k lich. »Ich habe manches Seltsame im Zusammenhang damit erlebt – moi qui vous parle… Doch nun zur S a che, monsieur le prince. Was kann ich für Sie tun? Was befürchten Sie? Sie gestatten mir ja wohl, dass ich offen mit Ihnen rede. Besteht irgendein Zusammenhang zwischen Mademoise l le Saintclair und dem Verbrechen? Sie hat Reedburn n a türlich gekannt, nicht wahr?«
    »Ja. Er behauptete, in sie verliebt zu sein.«
    »Und sie?«
    »Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben.«
    Poirot sah ihn scharf an. »Hatte sie Ursache, ihn zu fürchten?«
    Der junge Mann zauderte ein wenig. »Es passierte da etwas Merkwürdiges. Haben Sie von Zara, der Hellseh e rin, gehört?«
    »Nein.«
    »Sie ist einfach wunderbar. Sie sollten sie mal konsulti e ren. Valerie und ich haben sie letzte Woche au f gesucht. Sie las uns aus den Karten. Valerie prophezeite sie Ku m mer – sie sprach von drohenden Wolken. Dann deckte sie die letzte Karte auf, die so genannte Deckkarte. Es war der Kreuzkönig. Sie sagte zu Val e rie: ›Nehmen Sie sich in Acht. Ein Mann hat sie in se i ner Gewalt. Sie fürchten ihn – durch ihn ko m men Sie in

Weitere Kostenlose Bücher