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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Platz, ich bitte Sie.«
    Sie setzte sich, den Blick fest auf Poirot geheftet.
    »Was ich zu sagen habe, ist… nicht einfach. Sie sind mit diesem Fall betraut. Wenn die… die Papiere zurückk ä men, wäre die Angel e genheit damit erledigt? Ich meine, wäre das machbar, ohne dass Fr a gen gestellt würden?«
    Poirot sah sie unvermittelt an.
    »Damit wir uns recht verstehen, Madame. Die Papi e re würden mir übergeben, richtig? Und ich soll sie Lord Alloway aushänd i gen unter der Bedingung, dass er keine Fragen stellt, wie ich in ihren Besitz g e kommen bin?«
    Sie senkte den Kopf. »Genau das habe ich gemeint. Aber es müsste gewährleistet sein, dass… dass das nicht an die Öffentlichkeit g e langt.«
    »Ich glaube nicht, dass Lord Alloway an besonders viel Öffentlic h keit gelegen ist«, bemerkte Poirot mit ernster Miene.
    »Dann willigen Sie also ein?«, rief sie hastig.
    »Einen kleinen Moment noch, Mylady. Das hängt d a von ab, wie schnell sie mir diese Papiere übergeben kö n nen.«
    »Im Grunde sofort.«
    Poirot warf einen Blick auf die Uhr.
    »Wann genau?«
    »Sagen wir… in zehn Minuten«, flüsterte sie.
    »Ich nehme das Angebot an, Mylady.«
    Sie eilte aus dem Zimmer. Ich spitzte die Lippen und stieß einen Pfiff aus.
    »Wollen Sie die Situation für mich zusammenfassen, Hastings?«
    »Bridge«, sagte ich lapidar.
    »Ah, Sie erinnern sich an die achtlosen Worte von Monsieur l’Admiral! Was für ein Gedächtnis! Glüc k wunsch, Hastings.«
    Mehr sagten wir nicht, weil Lord Alloway ins Zimmer kam und Po i rot fragend ansah.
    »Sind Sie weitergekommen, Monsieur Poirot? Ich fürchte, die Antworten auf Ihre Fragen waren eher en t täuschend.«
    »Ganz und gar nicht, Mylord. Sie waren erhellend g e nug. Meine Anwesenheit hier ist nicht länger erfo r derlich, und so werde ich, mit Ihrer Erlaubnis, unve r züglich nach London zurückkehren.«
    Lord Alloway wirkte verblüfft.
    »Aber… aber was haben Sie herausgefunden? Wi s sen Sie, wer die Pläne an sich genommen hat?«
    »Ja, Mylord, das weiß ich. Sagen Sie, wenn Ihnen diese Papiere nun anonym wieder zurückgegeben würden, würden Sie auf weitere Ermittlungen verzic h ten?«
    Lord Alloway starrte ihn an.
    »Sie meinen, gegen Zahlung einer bestimmten Summe?«
    »Nein, Mylord, ohne Bedingungen.«
    »Natürlich, das Entscheidende ist, die Pläne zurückz u erlangen«, sagte Lord Alloway langsam. Er blickte ve r wirrt und verständni s los drein.
    »Dann möchte ich Ihnen dringend dazu raten, diesen Weg zu wä h len. Nur Sie, der Admiral und Ihr Sekretär wissen von dem Verlust. Und nur die müssen von der Rückgabe erfahren. Und auf mich können Sie in jeder Hinsicht zählen – legen Sie das Rätsel auf meine Schu l tern. Sie baten mich, die Papiere zurückzubri n gen, und das habe ich getan. Mehr wissen Sie nicht.« Poirot erhob sich und reichte dem a n deren die Hand. »Mylord, ich freue mich, Sie kenne n gelernt zu haben. Ich habe vollstes Vertrauen zu Ihnen – und zu Ihrer Hingabe zu En g land. Sie werden sein Schicksal mit starker, sicherer Hand le n ken.«
    »Monsieur Poirot, ich gelobe Ihnen, ich werde mein Bestes tun. Es mag ein Fehler sein oder eine Tugend, aber ich glaube an mich.«
    »Das tun alle großen Männer. Ich bin da ganz gena u so!«, sagte Po i rot mit großer Geste.
     
     

III
     
    Wenige Minuten später rollte der Wagen vor die Tür, und auf den Treppenstufen verabschiedete uns Lord A l loway mit neuer Herzlic h keit.
    »Er ist ein großer Mann, Hastings«, bemerkte Poirot, als wir davo n fuhren. »Er hat Verstand, Ressourcen und Kraft. Er ist der starke Mann, den England in di e sen schweren Zeiten des Wiede r aufbaus braucht.«
    »Ich pflichte Ihnen gern in allem bei, Poirot, aber was ist mit Lady Juliet? Soll Sie Alloway die Papiere jetzt d i rekt aushänd i gen? Was wird sie denken, wenn sie erfährt, dass Sie ohne ein Wort abgereist sind?«
    »Hastings, lassen Sie mich Ihnen eine kleine Frage ste l len. Warum hat sie mir diese Papiere nicht gleich überg e ben?«
    »Sie hatte sie nicht bei sich.«
    »Wunderbar. Wie lang mag es dauern, sie aus ihrem Zimmer zu h o len? Oder von einem anderen Versteck im Haus? Sie brauchen nicht zu antworten. Ich will es Ihnen sagen. Um die zweieinhalb Minuten! Sie aber erbittet sich zehn Minuten. Warum? Offe n sichtlich muss sie sich die Unterlagen noch von einer anderen Person beschaffen und sich mit dieser Person ause i nandersetzen und sie dazu überreden, die Papiere aufzugeben. Und

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