Poison (German Edition)
tue. Warum, zum Teufel, lässt er sich dann nicht gehen und stöhnt, zum Beispiel? Als ich mich vorbeuge, um ihm die Schweißtropfen vom Rücken zu lecken, zieht er die Luft scharf ein und reckt mir seinen Hintern noch mehr entgegen.
»Lieb mich, Brix«, flüstert er. Lieb mich???
Jetzt brennt eine Sicherung durch. »Lieb’ mich« hätte er nicht sagen dürfen, wo er sich doch überhaupt nicht so verhält, als wäre es mehr als Sex. Und außerdem – er hat schon einmal »Lieb mich« zu mir gesagt – auch wenn ich dabei Traum und Wirklichkeit vermische – und es ist in einer Katastrophe geendet.
Ich reiße ihn grob nach oben, drehe ihn um, drücke ihn vor mir auf die Knie, und es scheint für einen Moment so, als sollte er mich nun doch blasen, aber ich gehe auch in die Hocke, greife mir ein Teil der Couchlehne, lege sie ihm unter seinen Rücken und drücke ihn dann in die Horizontale. Er spreizt seine Beine, winkelt sie an, damit ich mehr Platz bekomme, und ich sehe, einerseits mit Bedauern, andererseits mit Genugtuung, wie der Schatten der Leidenschaft aus seinen Augen verschwindet und Platz schafft für diese kühle Geschäftsmäßigkeit. Die Flasche mit der Lube ist leicht geöffnet, die kühle Creme auf meinen Fingerspitzen verteilt, und schon ist mein erster Finger in ihm verschwunden. Seine Reaktion? Er schaut mich an, einfach nur an. Immer noch keine Reaktion. Verdammt, wer bin ich eigentlich? Reiz mich noch ein bisschen weiter, Condom-Boy.
Immer mehr Lube wandert auf meine Fingerspitzen, wird in seine Öffnung einmassiert und rutscht tiefer, bis ich schließlich merke, dass ich ihn längst ausreichend gecremt habe und drei meiner Finger tief in ihm stecken. ER hat seine Augen geschlossen, beißt sich auf die Unterlippe, um nicht zu stöhnen, und atmet heftig und unregelmäßig. Warum stöhnst du nicht? Hab ich die Krätze, oder warum kannst du nicht genießen? Drei Finger ... ich staune immer mehr über diesen Mann. Gregor zum Beispiel hat schon bei zwei Fingern gejammert, aber er? Der Schweiß tropft nur so aus seiner Haut. Gut so, Schweiß und Lube, ein besseres Gleitmittel gibts nicht, Baby. Mit der anderen freien Hand streife ich mir einen Gummi über, setze an, und dringe in ihn ein, sanft, um ihm Zeit zu lassen, sich an meine Größe zu gewöhnen, was er problemlos tut, denn ich kann bis zum Anschlag in ihn dringen, ohne dass er krampft. Ein, zwei lange Stöße müssen genügen, denke ich, und dann beginne ich, etwas unregelmäßiger, fester, tiefer in ihn zu stoßen, während ich mich links und rechts von seinem Körper aufstütze, ihn nochmals zu küssen versuche.
Er weicht mir wieder aus, und die zweite Sicherung fliegt durch. Okay, wenn er mich nicht küsst, dann werde ich ihn auch nicht kommen lassen, beschließe ich. Wollen wir doch mal sehen, wie wenig er wirklich für mich empfindet. Und es frustriert mich, sehen zu müssen, dass es wohl doch »nur« das Geld war, das ihn gereizt hat. Sonst würde er sich ja wohl anders verhalten als jetzt. Okay, dann werde ich ihn auch nicht mit seinem Orgasmus belasten, denke ich, und verwische dabei schon wieder das, was ich denke und das, was ich fühle. Also mache ich schöne lange, quälende Stöße in ihm, lasse meinen Schwanz fast bis zur Eichel aus ihm rutschen, um dann seinen Körper genießerisch wieder aufs Neue zu erobern, erneut in ihn einzudringen, mit immer härter werdendem und größer anschwellendem Schwanz.
Shahin atmet gepresst und biegt mir seine Hüften entgegen, windet sich unter meinen Stößen, beißt sich auf die Lippen. Seine Hände, die meine Oberarme packen und umklammern, als ich einen besonders schnellen, heftigen, tiefen Stoß mache, sprechen eine andere Sprache. Als ich bemerke, dass er kurz davor ist, zu kommen, unterbreche ich meinen Takt und verharre still in ihm, lasse ihm Zeit, sich zu entspannen, aber nicht wirklich so viel, dass er es genießen kann, denn als die Gefahr des Orgasmus vorbei ist, mache ich weiter, bekomme seine beiden Hände, die er über seinem Kopf irgendwo hat, zu fassen und halte sie fest, um ein besseres Gleichgewicht zu bekommen, noch tiefer in ihn stoßen zu können, wovon ich dann auch ausgiebig Gebrauch mache, bis ich merke, dass er wieder auf die Wellen des Orgasmus zusegelt, weswegen ich wieder abstoppe, ihn nicht kommen lasse.
Seine Reaktion ist eine hilflose, wütende, denn er kann sich nicht wehren, seine Handgelenke sind in meinem festen Griff, und er kann seinen Körper biegen und
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