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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Henry
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nickte. „ Ich verstehe. Warum dann dieser Vo r trag über Silas? “
    „ Weil du jemanden in deinem Leben brauchst, der dich b e schützt , w enn du so weitermachen willst wie bisher. Gain wird einen neuen Weg suchen und finden. Du lebst auf sehr dünnem Eis. Gib Silas eine zweite Chance . Er hat darum gekämpft und sie verdient . “
    „ Silas wurde wegen Mordes verhaftet. “
    „ Ein neuer Trick von Gain, ihn von dir zu trennen? Hast du da r über nachgedacht? “
    „ Ich kann nicht mehr denken. Wie sollte Gain das machen? Die Militärpolizei einschalten? “
    „ Gain hat viel Geld. Silas hat Menschen getötet . Alles, was sie brauchen, ist ein einziger unklarer Vorfall aus Afghanistan , den sie aufrollen können. Damit sitzt S ilas monatelang in Unters u chungshaft fest . Monate, in denen er nicht an deiner Seite sein kann . Monate, in d e nen Gain … “
    Sie hob die Hände. „ Marc , hör auf. Ich arbeite seit fünf Ja h ren an meinem Projekt . Gain bemüht sich genauso lang um dieses verfluc h te Öl. Wenn sie mir Böses wollten, hätten sie oft genug Gel e genheit dazu gefunden . “
    „ Fünf Jahre, in denen du Nuuk egal warst . Die kleine Verrückte da oben in Qaanaaq haben sie nicht ernst genommen. Jetzt beginnt Nuuk, dich ernst zu nehmen. D amit wirst du für Gain g e fährlich. “ Eindrin g lich sah er sie an. „ Gib ’ Silas nicht auf, Kaya. Kämpfe um ihn, wie er um dich gekämpft hat. Du brauchst ihn und er braucht dich. Geh nicht allein zurück nach Qaanaaq. Bleib hier bei mir und Nive, und denke darüber nach, was geschehen ist. Denk e vernünftig und rationell nach. Und wenn du dich entschieden hast, dann we r den wir deine Entscheidung akzeptieren. Du bist eine erwachsene Frau. “
     
    *
     
    „ Setzen Sie sich. “ Der Däne drückte Silas auf einen Stuhl beim Fen ster. „ Durchatmen. Kommen Sie runter. Holst du Kaffee, Mar i e? “
    Er blickte zu seiner Begleiterin, die bei der Tür stehengeblieben war. Im Flur redeten die Briten heftig aufeinander ein . D as Gez e ter schwoll an, als Marie nach draußen schlüpfte. Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich.
    „ Sie machen es uns nicht leicht “ , sagte der Mann. „ Wir vers u chen alles, Ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen, und Sie nennen den Wortführer der Gegenseite einen Irren. Nicht klug. “
    Silas zog es vor, nicht zu antworten.
    „ Sie haben nichts gegen Sie in der Hand. “
    Silas schnaubte. „ Nur ein hundertzwei Dokumente, die meine Wa f fe als die Tatwaffe … “
    „ Welche der sogenannten Großmächte war es noch gleich , die mit dem Begriff Friendly Fire anfing? Die Amerikaner, nicht wahr? “
    „ Im ersten Weltkrieg. Es war kein Friendly Fire, bei dem Dylan umkam . Es war … “
    „ Ein Fehler. Fehler sind menschlich. “
    „ Ich habe die Waffe nicht auf ihn gerichtet. “ Das Gesicht des alten Mannes flammte wieder vor seinem geistigen Auge auf, er krümmte sich zusammen. Dylans silbergraue Augen. Das Messer, das an der Kehle des Freundes blitzte. Silas hatte den alten Mann erschossen. Und nicht nur den. Wie viele noch ? Er wusste es nicht. Befehl war Befehl.
    „ Warum sagen Sie mir nicht, was passiert ist? “ , fragte der Mann, der sich noch immer nicht vorgestellt hatte.
    „ Weil Sie das in den Unterlagen längst gelesen haben. “
    „ Sagen Sie es mir mit Ihren Worten. “
    Er schüttelte den Kopf. „ Es ist vorbei. Es soll vorbei bleiben. Es schmerzt im Kopf. In den Händen. Im ganzen Körper. Ich will das nicht mehr. Was glauben Sie, warum ich hierhergeko m men bin? In dieser Kälte gehen die Gedanken langsamer. Manchmal versiegen sie ganz u nd wenn nicht, dann lege ich mich in den Schnee und warte, bis sie aufhören. “
    „ Wenn Sie hierhergekommen sind, um Ihrem Leben ein Ende zu setzen, warum dann der Job bei Air Greenland? “
    „ Weil es sich nicht so leicht stirbt, wie man glauben möchte. “
    „ Und wenn Sie die Gelegenheit bekommen, werfen Sie sie weg. “
    „ Wir reden hier über meine Vergangenheit, nicht über meine G e genwart. “
    Marie kehrte zurück, drei Tassen dampfenden Kaffees auf e i nem Tablett. Im Korridor war Ruhe eingekehrt. Wo waren die Ankläger jetzt , die ihn um jeden Preis erneut vor ein Militärgericht zerren wol l ten, drei Jahre, nachdem er das hinter sich geglaubt hatte ?
    „ Sie gehören nicht mehr zum britischen Militär “ , sagte der Mann, als hätte er seine Gedanken erraten. „ Sie sind Resident in einer dän i schen Enklave. Dummerweise

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