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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition)
Autoren: Kim Henry
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Vater. “
    Worte kamen ihr in den Sinn, Worte , die Silas einmal zu ihr g e sagt hatte. Sie haben sich nicht geliebt, wie sollten sie da das E r gebnis lieben, das sie zeugten.
    „ Er will nichts mehr von mir wissen, Nive. Verstehst du das nicht? Aber ich werde es noch einmal versuchen. Ich werde ihn anrufen und ihm sagen, was los ist, und wenn ich es ihm auf die Mailbox sprechen muss. Aber wenn er mir nicht zuhört … ich werde ihn nicht zwingen, den Fehler seiner Eltern zu wiederh o len. “
    Plötzlich war der Gedanke da. Dafür liebe ich ihn zu sehr.
    „ Wirst du okay sein, Kaya? Soll ich zu dir kommen? “
    Sie liebte ihn. Fremd fühlte sich diese Erkenntnis an in ihrem Kopf. Dennoch richtig. War das der Grund für dieses Wunder? Li e be ? Sie hatte nie an Liebe gedacht, wenn sie Silas ’ Gesicht in den einsamen Nächten der letzten Wochen vor sich hatte. Sie hatte an seine Hände gedacht, die sicher über die Knöpfe eine s Hubschra u bercockpits flogen und mit derselben arroganten S i cherheit über ihre Haut strichen. Sie hatte an seine Stimme g e dacht, die ihren Namen sagte, an Schnee und Kälte und das Licht in seinen Augen, das so warm war, das s es jedes Eis zum Schme l zen brachte. Nicht an Liebe , sondern an Begehren hatte sie g e dacht und daran, wie schön es sich anfühlte, neben ihm aufzuw a chen.
    „ Du musst nicht kommen, Nive. Ich bin ja nicht allein “ , sagte sie und lächelte.
    Silas war gegangen, aber er hatte ihr ein kleines Wunder in i h rem Herzen gelassen . In ihrem Bauch und ihrem Leben. Es wü r de nicht leicht werden, aber allein war sie nicht.
     
    *
     
    „ Ich habe meine Gründe, weshalb ich den Norden nicht anfliegen will. “
    Er würde in dieser Sache nicht nachgeben. Auf keinen Fall.
    Verkniffen sah Kasper ihm in die Augen. „ Ich habe niemanden sonst, Silas, und wenn du keine schriftliche Verwa r nung riskieren willst, dann wirst du diesen Flug machen. Die brauchen den Ko m pressor in Thule und der nächste planmäßige Flug ist erst am Do n nerstag. “
    Bete mir nicht den Flugplan vor, dachte Silas böse. Er arbeite te lange genug für ihn. Warum flog er nicht selber? Aber das konnte er nicht sagen. Kasper war sein Vorgesetzter.
    „ Und wenn ich jemand anderen finde? “
    „ Wen willst du denn finden? Karl hat einen gebrochenen Fuß und Eyvind ist in Dänemark. Die beiden freien Pil o ten können die DC- 7 nicht fliegen. Finde dich damit ab, Silas. Du wirst fli e gen, oder ich werde dir erneut die Lizenzen entziehen. “
    „ Um dann noch einen Piloten weniger zu haben? Die Drohung ist nicht gerade glaubwürdig, findest du nicht? “
    „ Es geht um die Motzfeldt, nicht wahr? “
    Silas zuckte zusammen, als habe der andere ihn geschlagen.
    „ Du meidest den Norden wie die Pest, weil die Motzfeldt da oben lebt. Was hast du mi t ihr getrieben im Eis? Verdammt nochmal, sie war deine Passagierin. Vögel das Blaue vom Himmel he runter, wenn es dich glücklich macht, aber Herrgott nochmal, wenn es deine Pr o fessionalität einschränkt, reiß ’ dich z u sammen! “
    „ Sie heißt Kaya “ , knurrte er.
    „ Ich weiß, wie sie heißt. Und ich weiß, dass du mit ihr an dem Abend aus warst, als sie dich weg gesperrt haben . Seitdem me i dest du alles , was nördlich von Nuussuaq liegt. Ich hab e keine A h nung, was das soll. Verdächtigst du sie, dass sie etwas mit den Briten zu tun hat? Ist es das? “
    „ Kaya? “ Gegen seinen Willen lachte er trocken auf. „ Kaya hat mit den Briten nichts zu tun. Ich will sie nur einfach nicht wiede r sehen. “
    „ Ich schicke dich nach Thule, nicht nach Qaanaaq. “
    „ Was ist mit der Sperrzone? Ich soll mich in Thule nicht blicken lassen. Oberbefehl aus dem Außenministerium. “
    „ Was bist du, ein Wickelkind? “
    „ Wer sagt dir, dass sie mir nicht mehr nachhecheln? “
    „ Wenn die nach fast drei Monaten immer noch auf dich wa r ten, dann hat das britische Militär eindeutig zu viele finanzielle Mittel. Du fliegst da hin, lädst das Ding aus, nimmst ein paar Passagiere an Bord und kehrst nach Nuuk zurück. Weder das britische Mil i tär noch die vereiste Geologin werden dich behell i gen. “
     
    *
    Hinter ihm röhrten die Motoren der DC-7.
    Die Kälte in den oberen Luftschichten setzte dem Motor zu. Hi n ten auf den wenigen Bänken der Transportmaschine drängten sich vier Passagiere, von denen er sich nicht mal die Namen g e merkt hatte. Einer von ihnen war der neue Arzt für Qaanaaq, der in Iluli s sat
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