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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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transferierte Geld, so viel konnte ich sehen. Sie überprüfte ihr Konto, musterte uns, als wolle sie herausfinden, welcher Art unser Interesse sein mochte, und zuckte mit den Schultern. »Ja, ich kannte sie. Wir waren im gleichen Alter. Haben uns bisweilen mit denselben Männern verabredet. Natürlich nur, bis sie geheiratet hat.«
    »Natürlich. Waren Sie mit ihr befreundet?«
    »So weit würde ich nicht gehen.«
    »Was für eine Art Mensch war sie? Und warum glauben Sie, sie hat ihren Mann umgebracht?«
    »Das alles ist sehr lange her, Mr. Benedict. Und so gut habe ich sie nie gekannt.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte er. »Wir werden es nicht weiterverbreiten.«
    Wir waren wieder im Wohnzimmer, und die Frau studierte Alex eingehend, ehe ihr Blick zu mir hinüberwanderte. Ich hätte schwören können, dass dieser Blick mich fragte, ob sie Alex trauen könne. Auf jeden Fall nickte ich; aber sicher können Sie. »Nicht, dass ich Ihnen nicht trauen würde«, sagte sie schließlich, »aber noch vor einem Augenblick haben Sie mir erzählt, Sie wollten mein Haus kaufen.«
    Wir warteten. Draußen bellte ein Hund.
    »Es war einfach merkwürdig. Sie gingen eines Abends spazieren, und er ist nicht zurückgekommen. Ich glaube, sie hatte ihn satt.«
    »Hat sie Ihnen einen Grund gegeben, so zu denken?«
    »Sie kam mir vor wie eine Frau, die einen Mann ziemlich schnell satt haben konnte.«
    »Was können Sie uns sonst noch erzählen?«
    »Sie war Pilotin, und sie hat sich eine Menge darauf eingebildet. Dachte, sie wäre besser als alle anderen. Ich habe in Brentwood gewohnt, als sie in die Stadt gekommen ist. Damals hatte ich die Schule gerade hinter mir. Wir haben beide einer Theatergruppe angehört. Da habe ich sie kennen gelernt.«
    »Haben Sie zusammen Stücke aufgeführt?«
    »Ja. Ich hatte damals eine gute Stimme.«
    »Wissen Sie, was für eine Art Pilot sie war?«
    »Ich war Sängerin«, sagte sie. Dann ratterte sie einige der Shows herunter, bei denen sie mitgespielt hatte. Wir lauschten, gaben uns Mühe, beeindruckt auszusehen, und Alex wiederholte seine Frage. »Raumschiffe«, antwortete die Frau schließlich. »Wie ich Ihnen gesagt habe. Sie war oft lange Zeit fort. Ist zu den Sternen geflogen. Manchmal ist sie monatelang verschwunden. Sogar, nachdem sie geheiratet hat.«
    »Hatten sie Kinder?«
    »Nein. Keine Zeit für Kinder, schätze ich.«
    »Wissen Sie, ob sie überhaupt irgendwelche Angehörigen hatten?«
    »Ich weiß es wirklich nicht mehr, Mr. Benedict. Tatsächlich bin ich nicht sicher, ob ich es überhaupt je wusste.« Sie schüttelte den Kopf. »Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass sie oft weg war. Und dann ist ihr Mann gestorben. Nicht lange danach ist sie auf und davon, und wir haben sie nie wieder gesehen.«
    »Aber zuerst hat sie das Haus verkauft?«
    »Das nehme ich an; aber wissen tue ich es nicht.«
    »Hat sie irgendjemandem verraten, dass sie fortgehen wollte?«
    »Falls sie das getan hat, weiß ich nichts davon.« Wieder zuckte sie mit den Schultern. Dieses Mal glaubte ich, Bedauern zu erkennen. »Keine Ahnung, was aus ihr geworden ist.«
    »Wie lange hat sie in Walpurgis gelebt, wissen Sie das?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete sie, »vielleicht zehn Jahre.«
     
    Wir gingen ins Rathaus, loggten uns ein und fingen an, die öffentlichen Protokolle zu durchforsten.
    Das erste interessante Thema für uns war der tote Ehemann. Der war in den Archiven der Nachrichten eines zwölf Tage umfassenden Zeitraums Ende August 1404 problemlos zu finden.
     
    Kasino-Angestellter stürzt von Klippe in den Tod
     
    Und, acht Monate später:
     
Die Polizei bestritt am heutigen Tage, dass sie, basierend auf der Vermutung, Agnes Crisps Verschwinden stünde in Verbindung mit dem Tod ihres Ehemannes im vergangenen Jahr, Ermittlungen aufgenommen hätte.
     
    Wir fanden Bilder von Agnes in Uniform und in Zivilkleidung. Außerdem ein paar Hochzeitsfotos. Sie und Ed waren ein hübsches Paar gewesen.
    Ed hatte in einem der Kasinos gearbeitet. Die Meldungen bestätigten, was Casava uns erzählt hatte. Sie waren eines Abends spazieren gegangen. Zum Wallaba Point. Den Aussagen ihrer Freunde zufolge waren sie regelmäßig dorthin gegangen. Das gehörte zu ihrem Freizeitprogramm. Aber an diesem speziellen Abend hatte es, wie Agnes später zugegeben hatte, einen Streit gegeben. Offenbar hatten sie sich auch gegenseitig gestoßen, auch wenn Agnes bestritt, dass sie ihn in den Abgrund befördert hätte. »Er hat

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