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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Bäume, und es sah nicht so aus, als hätte sich in den letzten Jahren irgendjemand um die Hecken gekümmert. Der Tag war grau und trostlos, drohte mit Regen, lieferte ihn aber nicht, und wir sahen Lichter in den meisten Fenstern. Auf dem Schulhof wurden Jubelschreie laut. Kinder sind erstaunlich. Geben Sie ihnen zu essen und ein Spielzeug, und sie merken gar nicht, in welch einem Trümmerfeld sie leben.
    Der Gehweg wand sich an der Schule und einem heruntergekommenen Park mit einem Fußballfeld und Klettergerüsten vorüber. Das Haus, in dem Agnes und ihr Mann gelebt hatten, stand in der Nähe eines Hains aus Staciabäumen. Es war grün und weiß gestrichen, aber die Farben waren längst verblasst. Die vordere Veranda war abgesackt; die Fensterläden hätten dringend erneuert werden müssen, und eine Gartenlaterne präsentierte sich in einem verwegenen Standwinkel.
    »Ja?«, sagte die KI, als wir uns näherten. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Die Vordertür war groß, schwer und von zu vielen Jahren in windigem Wetter gezeichnet. »Ja«, erwiderte Alex. »Mein Name ist Alex Benedict. Ich würde gern mit den Bewohnern sprechen. Ich werde ihre Zeit nur für einen Moment beanspruchen.«
    »Wenn Sie so freundlich wären, mir Ihr Anliegen zu offenbaren, Mr. Benedict, dann werde ich sie informieren.«
    »Ich habe das Haus bewundert. Ich bin an einem möglichen Erwerb interessiert.«
    »Einen Moment, bitte.«
    »Du hast wirklich überhaupt kein Schamgefühl«, tadelte ich ihn.
    »Was hättest du denn getan? Ihm gesagt, wir sind hier, um Fragen über eine verschwundene Raumschiffpilotin zu stellen?«
    »Ich kann mir dich hiergut vorstellen.«
    »Das ist ein netter, abgelegener Platz zum Leben.«
    »Das ist wahr.«
    Alex trat von der Veranda herunter und blickte nach oben, tat, als würde er das Dach in Augenschein nehmen. Abrupt öffnete sich die Tür, und eine müde aussehende Frau in den Fünfzigern kam zum Vorschein. Sie blickte misstrauisch von einem zum anderen. In diesem Teil der Welt brachten Besucher normalerweise keine guten Nachrichten.
    Sie passte gut in die Umgebung, lustlos, vernachlässigt und verfallen. In einem Zeitalter, in dem niemand Hunger leiden, niemand auf ein Heim verzichten und niemand unbedingt arbeiten muss, falls er ein bequemes Leben vorzieht, bin ich immer wieder überrascht, dass es trotzdem noch Leute gibt, die anscheinend nicht imstande sind, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Aber vielleicht ist der Grund dafür gerade die mangelnde Notwendigkeit. »Mr. Benedict«, sagte sie und schoss einen argwöhnischen Blick in meine Richtung. »Das Haus steht nicht zum Verkauf.«
    »Ich bin trotzdem interessiert.«
    Sie musterte uns, entschied, dass sie nichts zu verlieren hatte, und trat zur Seite, sodass wir eintreten konnten. Das Innere entsprach mehr oder weniger dem, was man erwarten konnte: abgenutzte Möbel, keine Gardinen, nackte Böden. Ein paar Familienbilder an den Wänden. Alle abgebildeten Personen waren entweder sehr jung oder sehr alt.
    »Mein Name ist Casava«, sagte sie. »Casava Demmy.«
    Wir stellten uns ebenfalls vor, und Casava führte uns herum. Das Haus war muffig, aber nicht ungepflegt. Während wir herumgingen, erkundigten wir uns nach dem Anwesen. Wie viel wollte sie dafür? Wie waren die Nachbarn? Wie lange lebte sie schon hier?
    »Achtzehn Jahre. Es ist ein hübsches Haus. Erfordert ein bisschen Arbeit, wie Sie sehen. Aber es ist sehr solide gebaut.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Nahe am Strand.«
    »Ja. Es ist wirklich sehr hübsch. Sieht aus, als hätten sich auch die früheren Eigentümer gut darum gekümmert.«
    »Ja, das haben Sie. Tawn Bracket. Ein guter Mann.«
    »Ehe Tawn kam«, sagte Alex, »hat ein Ehepaar das Haus bewohnt. Ed und Agnes Crisp.«
    Casavas Züge verhärteten sich. »Geht es etwa darum?«, fragte sie. »Um den Mord?«
    Alex stutzte. »Was für ein Mord?«
    Sie presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Dann: »Angeblich war es ein Unfall. Aber ich glaube das nicht.«
    »Wer wurde denn ermordet?«
    »Na, ihr Mann, Ed.« Sie schüttelte den Kopf über die Verderbtheit der Welt. »Sie kennen die Crisps und wissen nicht, was passiert ist?«
    »Nein. Was ist passiert?«
    »Er starb an den Folgen eines Sturzes. Vom Wallaba Point. Sie war bei ihm, als es passiert ist. Sie waren erst ein paar Jahre verheiratet.«
    »Kannten Sie sie?«, fragte Alex.
    Plötzlich wirkte sie abwehrend. »Flüchtig.«
    Alex zeigte ihr seinen Commlink. Er

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