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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wohl sein mochte, die Kontrolle über das Schiff an sich zu reißen. »Ich meine, die KI dazu zu kriegen, Anweisungen auszuführen.«
    Das war nicht schwer. »Alles, was du dazu tun musst, Alex, ist, dafür zu sorgen, dass du auf der Reaktionsliste der KI eingetragen bist. Aber das müsste der Captain für dich erledigen.«
    »Aber Belle nimmt auch Anweisungen von mir entgegen.«
    »Das Schiff gehört dir.«
    Bonner kehrte zu uns zurück und erkundigte sich, ob wir alles hätten, was wir brauchten.
    »Oh, ja«, antwortete Alex. »Das war eine ganz erlesene Erfahrung.«
    »Ich freue mich, das zu hören.«
    »Nur noch eine Frage, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Emory.« Alex war im Charmeurmodus. »Als Evergreen die Clermo seinerzeit gekauft hat, wissen Sie, ob damals an Bord irgendetwas gefunden wurde, was noch von den ursprünglichen Passagieren von der Vermessung stammte? Vielleicht irgendein persönlicher Gegenstand?«
    Das plättete ihn, und es machte ihm nichts aus, dass wir es ihm ansehen konnten. »Das ist sechzig Jahre her, Mr. Kimball. Das war weit vor meiner Zeit.«
    Richtig. Nichts, was geschehen war, bevor dieser Kerl das Licht der Welt erblickt hatte, konnte irgendwie von Bedeutung sein. »Das verstehe ich durchaus«, versicherte ihm Alex, »aber Artefakte aus historischen Schiffen sind wertvoll.«
    »Ich habe immer gedacht«, sagte er, »dass die Vermessung das Schiff durchkämmt hat, nachdem sie es zurückgeholt haben.«
    »Nichtsdestotrotz könnten sie etwas übersehen haben. Falls sie das getan haben, wäre es lohnenswert, das in Erfahrung zu bringen, und ich nehme an, irgendjemand bei Evergreen wäreschlau genug gewesen, es in Verwahrung zu nehmen.«
    »Ich nehme an, da haben Sie Recht, Mr. Kimball. Aber ich kann es beim besten Willen nicht wissen.«
    »Wer könnte eswissen?«
    Er ging zum Ausgangskanal voran. »Jemand im Büro in Sabatini könnte Ihnen vielleicht helfen.«
    »Danke«, sagte Alex. »Nur noch eine letzte Sache.« Er zeigte ihm ein Bild von Teri Barber. »Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?«
    Blinzelnd betrachtete er das Bild und setzte eine gewollt unbeeindruckte Miene auf. »Nein«, antwortete er. »Ich fürchte, ich kenne sie nicht. Sollte ich denn?«
     
    Wir erwischten den Bodentransport und stiegen gleich darauf in einen Flug nach Sabatini um. Alex saß da und starrte die Wolken an. Wir waren gerade eine halbe Stunde in der Luft, als der Pilot uns vor Turbulenzen warnte. Binnen Minuten befanden wir uns mitten in schwerem Wetter und segelten schaukelnd dahin. Alex gab einen Kommentar zu dem Sturm ab und stellte fest, dass es draußen ziemlich dunkel aussehe. Ich sagte Ja und fragte ihn, ob er immer noch der Ansicht wäre, dass Walker in die Sache verwickelt gewesen sei.
    »Zweifellos.«
    »Aber wie ist das möglich? Wir wissen, dass sie Maddy und ihre Passagiere nicht haben an Bord der Peronovski schaffen können. Willst du etwa andeuten, Alvarez hätte gelogen?«
    »Nein. Alvarez ist vor der Trendelkommission erschienen und wurde mit positivem Ergebnis durchgetestet; also wissen wir, dass er nichts unterschlagen hat. Aber Walker ist nie überprüft worden. Dazu schien es keinen Grund zu geben.«
    »Aber sie konnten keine sieben Leute auf Alvarez’ Schiff schmuggeln, ohne dass er davon erfahren hätte.«
    »So sieht es aus.«
    »Es ist unmöglich.« Ich atmete tief ein, als die ersten Regentropfen gegen die Fenster prasselten. »Nicht nur, dass es ohne das Wissen des Captains nicht machbar gewesen wäre, es war überhaupt nicht machbar. Die Peronovski hätte auf keinen Fall neun Personen aufnehmen können.«
    Alex atmete tief durch, seufzte, dann schwieg er.
    »Aber vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit«, mutmaßte ich.
    »Erzähl.«
    »Wir sind davon ausgegangen, dass die Verschwörer die Mehrheit gestellt haben. Dass praktisch jeder außer Dunninger zu ihnen gehört hat.«
    »Ja.«
    »Wir sind auch davon ausgegangen, dass eine Entführung stattgefunden hat. Aber ich kann dir sagen, wie es auch gewesen sein könnte.«
    »Nur zu.«
    »Jemand, eine oder zwei Personen, hat das Schiff übernommen. Sie hatten sechs Tage, bis die Peronovski eingetroffen ist. In der Zeit haben sie einen anderen Ort in dem System angeflogen.«
    »Bis hierhin komme ich mit.«
    »Es hat keine Entführung stattgefunden, Alex. Sie haben einfach alle umgebracht und die Leichen weggeschafft. Dann sind sie an die Stelle geflogen, an der die Peronovski sie entdeckt hat. Und mit Walkers Hilfe sind

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