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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bedachte man, dass sie versucht hatte, uns umzubringen.
    Sie antwortete nicht. »Vielleicht versucht sie einfach, uns zu entkommen«, sagte ich zu Alex.
    Dann hörte ich plötzlich zwei Stimmen auf einmal. Gabe und Alex brüllten mich gleichermaßen an, ich solle aufpassen.
    Die Chesapeake kam auf mich zu, versuchte, mich zu rammen. Ich nehme an, das beantwortet alle Fragen bezüglich Maddys Geisteszustand. Ich wich nach steuerbord aus.
    Obwohl die Landefähre erheblich langsamer ist, lässt sie sich besser manövrieren als ein Schiff, selbst wenn es so ein kleines Exemplar ist wie die Chesapeake. Maddy griff noch ein weiteres Mal an, bevor ich Gelegenheit hatte, zu der Luftschleuse zurückzukehren, an der Alex wartete, aber sie war nie eine wirkliche Gefahr für mich. Ich steuerte die Fähre zwischen den Antennen hinunter, und sie gab auf.
     
    Alex sah enttäuscht aus, als er an Bord kletterte. »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.
    »Sie wird nicht zulassen, dass wir mit der Fähre zur Belle fliegen«, sagte ich.
    »Also schön. Dann bringen wir das Schiff hierher.«
    Ich öffnete einen Kanal zur Belle, hörte aber nur statisches Rauschen, schaltete aus und versuchte es gleich noch einmal. »Sie blockiert unseren Funkverkehr«, sagte ich dann.
    »Kann sie das denn?«
    »Sie tut es.«
    Wir konnten sie sehen, eine Gruppe von fünf Lichtpunkten direkt am Rand des Gasriesen. Lauernd.
    »Wenn sie versucht, uns zu rammen, geht sie dann auch das Risiko ein, selbst einen ernsten Schaden zu erleiden?«
    »Nicht, wenn sie es richtig macht. Es braucht nicht allzu viel, um ein Loch in die Fähre zu reißen.« Ich sah mich in der Kabine um, die plötzlich sehr fragil aussah.
    Ich schaltete die Triebwerke aus.
    Alex hatte seinen Helm abgenommen. Nun streckte er die Hand danach aus und schien zu überlegen, ob er ihn wieder aufsetzen sollte. »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Die Fenster sind polarisiert, also kann sie nicht in die Kabine hineinsehen.
    Sie kann nicht wissen, was hier drin ist. Und uns steht eine ganze Station zur Verfügung. Wie wäre es, wenn wir eine Bombe bauen, sie an Bord der Fähre bringen und darauf warten, dass sie die rammt?«
    »Das ist eine gute Idee. Tolle Idee.«
    »Und weißt du auch, wie man Bomben baut, Chase?«
    »Nein. Ich habe keine Ahnung. Du?«
    »Eher nicht.«
    In der Hoffnung, mit ihr sprechen zu können, versuchte er es erneut über das Kommunikationssystem. Ich schätze, er dachte, wir könnten vielleicht einen Handel mit ihr schließen. Aber alle Kanäle waren gestört. »Wir werden es wohl einfach versuchen müssen«, sagte er schließlich. »Sie hat dich vor ein paar Minuten auch nicht erwischt; also schafft sie es vielleicht wieder nicht.«
    »Ich war nah am Boden. Kein leichtes Ziel. Zu versuchen, zur Belle zu kommen, ist eine vollkommen andere Geschichte. Das wäre eine echte Verzweiflungstat.« Die Versuchung zu sagen, zum Teufel damit, und einen plötzlichen Ausfall zu wagen, war stark. Aber das hätte uns umbringen können. Belle war,wie die Chesapeake, nur eine Ansammlung von Lichtern. In ihrem Fall waren es sechs. Sie schwebte unmittelbar über uns.
    »Hat Belle tatsächlich Anweisung abzufliegen, falls Maddy versucht, an Bord zu gehen?«
    »O ja. Das wollte ich nicht dem Zufall überlassen.«
    »Gut.« Eine Minute lang war er still. Seine Augen wanderten zu den Lufttanks. Mit der Luftversorgung der Fähre und den Ersatztanks hatten wir genug für mehrere Stunden. »Verdammt«, sagte er. »Lass es uns versuchen. Vielleicht überraschen wir sie, wenn sie gerade im Waschraum ist.«
    »Nein. So werden wir es nicht machen.«
    »Hast du etwa eine bessere Idee?«
    »Ja«, sagte ich. »Ich denke, die habe ich. Deine Bombenidee gefällt mir immer noch.«
    »Aber wir wissen nicht, wie man eine Bombe baut. Außerdem wissen wir nicht, ob die notwendigen Materialien auf der Station überhaupt zu finden sind.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Welche?«
    »Zuerst müssen wir die Ersatzlufttanks rausholen. Die werden wir brauchen.«
    »Und dann…?«
    »Dann werden wir alles so arrangieren, dass Maddy voll gegen die Wand fährt.«
     
    Wir setzten die Helme wieder auf, stiegen aus der Landefähre und kletterten in die Luftschleuse der Station zurück.
    Die Funkverbindung schalteten wir ab, damit wir nicht abgehört werden konnten, und Alex führte seinen Helm an meinen heran, um dennoch mit mir sprechen zu können. »Sie kann uns sehen«, sagte er.
    »Das macht nichts.

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