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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Stelle an Deck und setzte das Tauchboot vorsichtig auf. Als die Planken nicht nachgaben, stellte er den Antrieb ab.
    Unterdessen war Giordino auf dem Kopilotensitz damit beschäftigt, ein anderes Hilfsmittel einzusetzen. Zwischen den Kufen des Tauchbootes hing ein ROV mit Steuerkabel, das etwa so groß wie ein kleiner Koffer war. Mit einer winzigen Videokamera und einer Reihe Scheinwerfer bestückt, konnte es in die hintersten Winkel des Wracks vordringen.
    Mithilfe eines Joysticks lotste Giordino den Rover aus der Halterung und auf den offenen Teil des Decks. Pitt klappte einen an der Decke angebrachten Monitor herunter, auf dem Echtzeitaufnahmen von der Videokamera des Geräts zu sehen waren. Giordino, der die Trümmer systematisch absuchte, stieß schließlich auf ein großes Loch im Deck und steuerte das ROV in den Bauch des Schiffes.
    Pitt rollte unterdessen eine Querschnittszeichnung der
Erebus
auf und versuchte den jeweiligen Standort des ROV zu bestimmen, während es sich unter dem Oberdeck weiterbewegte. Das Schiff hatte zwei Unterdecks und einen Laderaum, in dem sich die Maschine, der Kessel und die Kohlenvorräte befanden. Die Wohn- und Speiseräume für Besatzung und Offiziere lagen unter dem Oberdeck. Darunter war das Orlopdeck, in dem ausschließlich Proviant, Werkzeuge und Ersatzteile verstaut waren.
    »Du müsstest in der Nähe der Kombüse rauskommen«, stellte Pitt fest. »Sie liegt neben den Unterkünften der Besatzung, einem ziemlich großen Raum.«
    Giordino steuerte den Rover nach unten, bis das Deck in Sicht kam, dann zog er ihn herum und suchte den Raum ab. Das stehende Wasser im Inneren des Schiffes war erstaunlich klar und bot eine so gute Sicht, dass Pitt und Giordino knapp anderthalb Meter vor dem ROV den großen Kochherd erkennen konnten, der auf einer Schicht von Ziegelsteinen stand. Es war ein wuchtiges Gerät aus Gusseisen und mit sechs großen Kochplatten bestückt, auf denen mehrere schwarze Eisentöpfe unterschiedlichster Größe standen.
    »Die Kombüse, wie befohlen«, stellte Giordino fest.
    Anschließend steuerte er das ROV nach achtern und suchte die Umgebung langsam ab. Die dünnen Wände rund um die Kombüse waren umgekippt, sodass die Unterkünfte der Besatzung offen lagen. Der Raum war größtenteils trümmerfrei, abgesehen von einer Reihe Holzplatten, die in regelmäßigen Abständen am Boden lagen.
    »Tische aus der Messe«, erklärte Pitt, als die Kamera des Rovers auf eine der Platten zoomte. »Sie waren an der Decke aufgehängt, damit die Besatzung Platz für ihre Hängematten hatte, und wurden zu den Mahlzeiten an Seilen runtergelassen. Dann sind sie auf den Boden gefallen, als sich die Stricke zersetzt haben.«
    Das ROV drang weiter vor, bis der Raum an einem breiten Schott schmäler wurde.
    »Das dürfte der Hauptniedergang sein«, erklärte Pitt. »Wenn du weiter nach achtern steuerst, müssten wir auf die Leiter stoßen, die zum Orlopdeck runterführt. Sie haben es mit einem Deckel verschlossen, damit es von unten nicht zog. Aber mit etwas Glück hat er sich gelöst, als das Schiff gesunken ist.«
    Giordino steuerte das ROV um den Niedergang, dann ließ er es jäh anhalten. Die abwärts gekippte Kamera erfasste ein großes, rundes Loch im Deck.
    »Hier ist keine Tür«, sagte er.
    »Natürlich, wir können auch durch den Mastkragen nach unten«, rief Pitt.
    Durch das mit einem Mastkragen abgedichtete Loch im Deck wurde einst einer der drei Masten des Schiffes geführt. Und als die Masten beim Sinken aus ihrer Verankerung gerissen worden waren, entstand ein Durchgang bis zum Kiel des Schiffes.
    Der Rover zwängte sich durch die Öffnung, dann fiel sein Licht in das dunkle Orlopdeck. In den nächsten fünfzig Minuten suchte das ROV, von Giordino gesteuert, da unten systematisch sämtliche Winkel nach dem Erz ab. Aber sie fanden lediglich allerlei Werkzeuge, Waffen und die dort verstauten Segel des Schiffes, die sich nie wieder im Wind blähen würden. Der Rover kehrte zum Mastschuh zurück und tauchte dann in den unteren Laderaum ein, stieß aber nur auf ein paar Kohlereste neben dem mächtigen Dampfkessel. Giordino wollte das ROV gerade wieder zum Unterdeck steuern, als das Funkgerät des Tauchboots knisterte.
    »
Narwhal
an
Bloodhound
, habt ihr eure Ohren offen?«, meldete sich Dahlgren, der mühelos zu verstehen war.
    »Hier
Bloodhound
. Schieß los, Jack«, antwortete Pitt.
    »Der Käpt’n lässt euch Bescheid sagen, dass unser Freund mit dem Leichter wieder

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