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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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zu bieten hat.«
    »Bis zur King-William-Insel sollte unser Treibstoff reichen. Dann müssen wir zu Fuß weiter«, erwiderte Stenseth. Er wandte sich wieder an Dahlgren und fragte: »Haben Sie Pitt benachrichtigt?«
    »Ich hatte ihnen mitgeteilt, dass wir unsere Position über dem Wrack verlassen würden, aber bevor ich sie davon verständigen konnte, dass wir nicht zurückkämen, hatten wir keinen Strom mehr.« Er versuchte, das Zifferblatt seiner Uhr zu erkennen. »Sie müssten demnächst auftauchen.«
    »Wir können nur raten, wo. Sie in diesem Nebel zu suchen, ist so gut wie unmöglich, fürchte ich. Wir fahren mal die nähere Umgebung ab, dann müssen wir uns aber zur Küste durchschlagen und Hilfe suchen. Wir dürfen nicht zu lange auf See bleiben, falls der Wind weiter auffrischen sollte.«
    Dahlgren nickte grimmig. Pitt und Giordino sind nicht schlimmer dran als wir, dachte er. Er warf den Motor des Beibootes an, ging auf südlichen Kurs und steuerte das Skiff in eine dunkle Nebelbank.
69
    Pitt und Giordino schwebten über der Schiffsglocke, als ihnen Dahlgren über Funk kurz mitgeteilt hatte, dass die
Narwhal
sich entferne. Da sie gerade mit dem Entziffern der Inschrift auf der Glocke beschäftigt waren, hatten sie nicht weiter nachgefragt, was oben los war.
    Pitt war etwas erleichtert, dass es sich bei dem Wrack um die
Terror
handelte. So bestand immerhin noch Hoffnung, nachdem sie an Bord kein Ruthenium gefunden hatten. Die Inuit mussten das Erz demnach von der
Erebus
haben, und vielleicht wahrte nur sie das Geheimnis um das begehrte Mineral. Man wusste, dass die beiden Schiffe zugleich aufgegeben wurden, daher waren sie vermutlich nahe beieinander gewesen, als sie gesunken waren. Pitt war davon überzeugt, dass sie auch auf das zweite Schiff stoßen würden, wenn sie mit dem AUV ein größeres Gebiet absuchten.
    »
Bloodhound
an
Narwhal
, wir beginnen mit dem Aufstieg«, funkte Giordino. »Wie sieht’s bei euch aus?«
    »Wir sind im Moment unterwegs. Ich sehe zu, ob ich von der Brücke was Neues erfahre. Sag euch Bescheid, wenn es so weit ist. Over.«
    Das war das Letzte, was sie von Dahlgren hören sollten. Aber da sie ihre Zeit am Meeresboden bereits ausgereizt hatten, machten sie sich mehr Gedanken darüber, wie sie Energie sparen konnten, damit sie nach dem Auftauchen noch Strom hatten. Pitt schaltete die Außenlichter und die Sensoren aus, während Giordino alle Computer abstellte, die sie nicht unbedingt brauchten. Als das Tauchboot durch die Dunkelheit nach oben glitt, lehnte sich Giordino zurück, verschränkte die Arme und schloss die Augen.
    »Weck mich, wenn wir ein bisschen Eisluft reinlassen können«, murmelte er.
    »Ich sorge dafür, dass Jack deine Pantoffeln und eine Zeitung bereithält.«
    Pitt warf einen weiteren Blick auf die Stromanzeiger. Sie hatten noch jede Menge Reserven für die Lebenserhaltungssysteme und die Ballastpumpen, mehr aber nicht. Widerwillig schaltete er den Antrieb des Tauchboots aus, wusste er doch, dass sie beim Aufstieg einer starken Strömung ausgesetzt sein würden. Im Moon Pool der
Narwhal
konnten sie auf keinen Fall auftauchen, da sie wahrscheinlich ein, zwei Meilen abgetrieben werden würden. Außerdem wusste er nicht einmal, ob die
Narwhal
überhaupt noch in der Nähe war.
    Pitt schaltete ein paar weitere Regler ab, dann starrte er auf den schwarzen Abgrund, der sich unter dem Sichtfenster auftat. Plötzlich drang ein Schrei aus dem Funkgerät.
    »
Bloodhound
, wir sind …«
    Der Funkspruch riss jäh ab, danach herrschte völliges Schweigen. Giordino fuhr hoch, beugte sich nach vorn und war am Funkgerät, noch ehe er die Augen offen hatte. Doch trotz wiederholter Versuche meldete sich die
Narwhal
nicht.
    »Möglicherweise haben wir in einer Thermokline das Signal verloren«, überlegte Giordino.
    »Oder die Transponderverbindung wurde unterbrochen, als sie mit hohem Tempo gefahren sind«, entgegnete Pitt.
    Beide waren sich darüber im Klaren, dass sie sich nur ein paar Erklärungen zusammenreimten, weil sich keiner eingestehen wollte, dass die
Narwhal
in Schwierigkeiten steckte. Giordino funkte das Schiff weiterhin alle zwei, drei Minuten an, bekam aber keine Antwort. Und keiner von ihnen konnte irgendetwas dagegen unternehmen.
    Pitt blickte auf den Tiefenmesser und fragte sich, ob sie am Grund vertäut waren. Seit dem abgerissenen Funkspruch stiegen sie nur noch im Schneckentempo auf, jedenfalls kam es ihm so vor. Er versuchte, den Blick von der Anzeige

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