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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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gehört, dass du mit dem Restaurieren deines Auburn fertig bist und damit in der Stadt rumrast. Ich würde ihn gern mal fahren sehen.«
    Pitt zog eine gequälte Miene und schüttelte den Kopf. »Ein übles Gerücht, fürchte ich«, sagte er, drehte sich um und ging weg.
34
    Das Ergebnis der forensischen Untersuchung der Rückstände, die man im Labor der GWU gefunden hatte, landete am nächsten Morgen um zehn Uhr auf Martins Schreibtisch. Nachdem er sich mit dem Agenten, der die Ermittlungen leitete, beraten hatte, griff Martin zum Telefon und rief Pitt an.
    »Dirk, ich habe gerade den vorläufigen Untersuchungsbericht unseres Labors zu den Rückständen am Explosionsherd erhalten. Allerdings kann ich dir leider keine Kopie überlassen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Pitt. »Kannst du mir einen groben Überblick geben.«
    »Du hattest völlig Recht. Unsere Labortechniker sind sich so gut wie sicher, dass es sich um einen Sprengsatz handelte. Sie haben im ganzen Raum Spuren von Nitroglyzerin gefunden.«
    »Ist das nicht der explosive Bestandteil von Dynamit?«
    »Ja, so wird es gelagert, in den bekannten Dynamitstäben. Kein Hightech, aber es ist ein starker Sprengstoff, der einen üblen Rums auslösen kann.«
    »Mir war gar nicht klar, dass das Zeug noch hergestellt wird.«
    »In der Industrie besteht nach wie vor eine starke Nachfrage danach, vor allem im Bergbau.«
    »Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, die Herkunft festzustellen?«
    »Es existieren nur eine Handvoll Hersteller, und alle verwenden eine etwas andere Zusammensetzung, daher liegen in der Tat eindeutige Erkennungsmöglichkeiten vor. Das Labor hat die Spuren bereits einem Hersteller in Kanada zuordnen können.«
    »Das grenzt die Sache etwas ein.«
    »Stimmt, aber möglicherweise ist das auch eine Sackgasse. Wir schicken ein paar Agenten rauf, die in der Firma vorsprechen und die Verkaufsunterlagen einsehen werden, aber ich würde mir da keine allzu großen Hoffnungen machen. Könnte sein, dass der Sprengstoff einem Bergbaukunden gestohlen wurde, der nicht mal bemerkt hat, dass das Zeug fehlt. Ich hoffe bloß, dass das nicht der Anfang einer ganzen Serie von Bombenanschlägen ist.«
    »Ich wette dagegen«, sagte Pitt. »Ich glaube, dass man es ganz gezielt auf Lanes Forschungen abgesehen hatte.«
    »Vermutlich hast du Recht. Man hat noch etwas gefunden, das deine Vermutung stützt. Unsere Sprengstoffspezialisten haben festgestellt, dass sich das Nitroglyzerin in einem Pappkarton befand. Da dabei keine Splitter herumfliegen wie bei einer Rohrbombe, die leicht jemanden töten oder verstümmeln können, hat sich unser Bombenleger also etwas zurückgehalten. Ich habe den Eindruck, dass bei der Explosion niemand umkommen
sollte
, mit Sicherheit aber wollte er kein Blutbad anrichten.«
    »Wie gnädig«, erwiderte Pitt. »Doch ich nehme an, eure Arbeit hat erst angefangen.«
    »Ja, aufgrund der Untersuchungsergebnisse werden wir umfassende Ermittlungen anstellen. Wir reden mit jedem, der sich in dem Gebäude aufgehalten hat. Dann können wir nur hoffen, dass jemand irgendetwas oder irgendjemanden gesehen hat, das oder der dort nicht hingehörte, und das wird uns weitere Hinweise liefern.« Martin wusste, dass Sprengstoffanschläge sehr mühsame Ermittlungen nach sich zogen und oft nur schwer aufzuklären waren.
    »Danke für die Information, Dan, und viel Glück. Falls ich irgendwas erfahre, sag ich dir Bescheid.«
    Pitt legte auf und ging den Flur entlang zu einer Besprechung wegen der Hurrikan-Warnbojen, die die NUMA im Golf von Mexiko ausgebracht hatte. Anschließend sagte er alle Nachmittagstermine ab und verließ die Zentrale. Die Explosion im Labor der GWU ließ ihm keine Ruhe, und sosehr er es auch versuchte, er wurde das Gefühl doch nicht los, dass hier etwas Ernstes im Gang war.
    Er fuhr zum Georgetown University Hospital und hoffte, dass Lisa noch nicht entlassen worden war. Sie lag in ihrem Zimmer im ersten Stock und hatte einen untersetzten Mann in einem dreiteiligen Anzug bei sich. Der Mann stand von einem Stuhl in der Ecke auf und musterte Pitt mit funkelndem Blick, sobald er eintrat.
    »Ist schon gut, Agent Bishop«, sagte Lisa vom Bett aus. »Das ist Dirk Pitt, ein Freund von mir.«
    Der FBI-Agent nickte, ohne eine Gemütsregung zu zeigen, verließ dann das Zimmer und stellte sich auf den Flur.
    »Können Sie das fassen?«, sagte Lisa, nachdem sie Pitt begrüßt hatte. »Das FBI hat mich den ganzen Tag lang ausgefragt, und jetzt wollen sie

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