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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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könnten sie für industrielle Bedürfnisse geeignete Anlagen zur Umwandlung von Kohlendioxid bauen, und zwar in beliebiger Zahl«, sagte er. »Trotzdem dürfte es noch Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis sie so weit sind.«
    Zak schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Wissenschaftler, aber nach Aussage unseres Jungen, der daran mitwirkt, ist das nicht der Fall. Er behauptet, der eigentliche Arbeitsvorgang erfordert nur geringe Kapitalmittel. Er ließ durchklingen, dass man innerhalb von fünf Jahren rund um die Großstädte und die wichtigsten Niederlassungen der emissionsverursachenden Industrie Hunderte dieser Anlagen bauen könnte.«
    »Aber Sie haben diese Möglichkeit zunichtegemacht?«, fragte Goyette und schaute Zak mit bohrendem Blick an.
    Der Killer lächelte. »Keine Toten, erinnern Sie sich? Das Labor und sämtliche Forschungsunterlagen sind hinüber, wie Sie verlangt haben. Aber die Leiterin des Forschungsprojektes ist noch am Leben, und sie kennt die Funktionsweise. Meiner Meinung nach wäre es gut möglich, dass inzwischen noch viel mehr Leute darüber Bescheid wissen.«
    Goyette starrte Zak unverwandt an und fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, den Killer diesmal an die Kandare zu nehmen.
    »Ihr Maulwurf verhökert das Erfolgsrezept vermutlich an einen Konkurrenten, während wir hier miteinander reden«, fuhr Zak fort.
    »Dann wird er nicht mehr lange leben«, erwiderte Goyette. Seine Nasenflügel blähten sich, und er schüttelte den Kopf. »Das könnte für den weiteren Ausbau meiner Kohlendioxid-Sequestrierung das Ende bedeuten. Schlimmer noch, damit könnten die Athabasca-Raffinerien den Betrieb wieder aufnehmen und sogar ausbauen. Das wiederum würde den Preis für Athabasca-Bitumen abstürzen und meinen Vertrag mit den Chinesen hinfällig werden lassen. Ich werde das nicht zulassen!«
    Zak lachte über Goyettes Wutausbruch, aus dem die pure Habgier sprach. Er griff in seine Hosentasche, holte einen kleinen, runden Stein heraus und warf ihn über den Schreibtisch. Instinktiv fing ihn Goyette in Brusthöhe auf.
    »Mitchell, Mitchell, Mitchell … Sie haben noch immer nicht die ganze Tragweite der Sache begriffen. Wo bleibt der große Umweltschützer, der grüne König, der beste Freund der Ökofreaks?«
    »Was plappern Sie da?«
    »Sie haben es in der Hand. Ein Mineral namens Ruthenium. Auch bekannt als Katalysator zur künstlichen Photosynthese. Das ist der Schlüssel in dieser ganzen Sache.«
    Schweigend betrachtete Goyette den Stein.
    »Fahren sie fort«, sagte er barsch.
    »Es ist seltener als Gold. Es gibt nur ein paar Stellen auf der Erde, wo das Zeug jemals abgebaut wurde, und diese Abbaustätten sind hinüber. Die Probe stammt aus einem geologischen Lagerhaus in Ontario, und das ist möglicherweise die letzte Quelle, die dieses Zeug überhaupt liefern kann. Ohne Ruthenium gibt es keine künstliche Photosynthese, und damit ist Ihr Problem gelöst. Ich will damit nicht sagen, dass es sich machen lässt, aber derjenige, der über einen entsprechenden Vorrat an Ruthenium verfügt, hat auch ein Mittel gegen die globale Erwärmung in der Hand. Glauben Sie nicht, dass Ihre grünen Freunde Sie vergöttern würden?«
    Es war genau das richtige Rezept, um Goyette in seiner Habgier und seinem Machtstreben zu reizen. Zak sah förmlich die Dollarzeichen in seinen Augen aufleuchten, als er sich die Möglichkeiten, die sich ihm damit boten, durch den Kopf gehen ließ.
    »Ja.« Goyette nickte begehrlich. »Ja, wir werden den Markt daraufhin erkunden. Ich setze sofort ein paar Leute auf dieses Zeug an.«
    Er betrachtete Zak und fragte: »Sie scheinen ja eine Art Bluthund zu sein. Was halten Sie davon, diesem Lagerhaus in Ontario einen Besuch abzustatten und herauszufinden, woher dieses Ruthenium stammt und wie viel davon noch vorrätig ist?«
    »Vorausgesetzt, Terra Green kann einen planmäßigen Flug bieten«, erwiderte Zak lächelnd.
    »Sie können den Firmenjet nehmen«, knurrte Goyette. »Aber vorher müssen Sie sich noch um eine andere Kleinigkeit kümmern. Anscheinend gibt es in Kitimat ein bisschen Ärger.«
    »Kitimat. In das nicht irgendwo in der Nähe von Prince Rupert?«
    Goyette nickte und reichte Zak das Fax, das er vom Minister für Natur- und Bodenschätze erhalten hatte. Zak las das Blatt, nickte und trank seinen Martini aus.
    »Ich werde mich auf dem Weg nach Ontario darum kümmern«, sagte er, steckte das Fax in die Hosentasche und stand auf. Er ging zur Tür, dann drehte er sich aber

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