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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Yeager.
    Ohne Yeager auch nur eines Blickes zu würdigen, fuhr Max mit ihren Ausführungen für Pitt fort.
    »Die Halbinsel Adelaide liegt an der Nordküste des kanadischen Territoriums Nunavut, genau südlich der King-William-Insel. Die Halbinsel gilt als größtenteils unbesiedelt, aber zu bestimmten Jahreszeiten halten sich dort kleine Gruppen nomadisch lebender Inuit auf.«
    »Max, was bedeutet der Begriff ›Schwarzes Kobluna‹?«, fragte Yeager.
    Max zögerte einen Moment, während sie sich Zugang zur linguistischen Datenbank der Stanford University verschaffte. Dann wandte sie sich mit verwunderter Miene an Yeager und Pitt.
    »Es ist eine in sich widersprüchliche Bezeichnung«, sagte sie.
    »Erklär das bitte«, sagte Yeager.
    »
Kobluna
ist die Inuit-Bezeichnung für ›Weißer Mann‹. Folglich lautet die Übersetzung des gesamten Begriffs ›schwarzer weißer Mann‹.«
    »In der Tat widersprüchlich«, sagte Yeager. »Vielleicht bezeichnen sie damit einen schwarz gekleideten Weißen oder umgekehrt.«
    »Möglich«, sagte Pitt. »Aber das ist ein abgelegener Teil der Arktis. Ich bin mir nicht sicher, ob zu der Zeit überhaupt irgendein Weißer oder Schwarzer einen Fuß in diese Gegend gesetzt hat. Nicht wahr, Max?«
    »Es stimmt beinahe. Die erste Erkundung und Kartographierung der kanadischen Polarregion erfolgte im Zuge der von den Briten angeregten Suche nach einer Nordwestpassage zum Pazifischen Ozean. Ein großer Teil der westlichen und östlichen kanadischen Polargebiete war bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts kartographisch gut erfasst. Die dazwischen liegenden Regionen, darunter eine Reihe von Passagen um die Halbinsel Adelaide, waren in der Tat zuletzt an der Reihe.«
    Pitt warf einen Blick auf die Notizen, die er sich bei der Bergbaugenossenschaft gemacht hatte. »Die Aufzeichnung deutet darauf hin, dass die Inuit um das Jahr 1849 an das Ruthenium gekommen sind.«
    »Den historischen Unterlagen zufolge erkundete eine Expedition im Auftrag der Hudson Bay Company zwischen 1837 und 1839 in dieser Gegend einen Teil der nordamerikanischen Küste.«
    »Das ist ein bisschen zu früh«, stellte Yeager fest.
    »Die nächsten bekannten Vorstöße wurden von John Rae im Jahr 1851 im Zuge seiner Suche nach Überlebenden der Franklin-Expedition unternommen. Man weiß, dass er sich entlang der Südostküste der Victoria-Insel gehalten hat, die immer noch etwa hundert Meilen von der Halbinsel Adelaide entfernt ist. Erst 1859 drang man wieder in diese Gegend vor. Diesmal war es Francis McClintock, der ebenfalls auf der Suche nach Franklin die nördlich der Halbinsel Adelaide gelegene King-William-Insel erreichte.«
    »Das ist ein bisschen spät«, sagte Yeager.
    »Aber da wäre noch Franklin«, sagte Pitt, der sein Gedächtnis bemühte. »Wann hat er diese Gewässer befahren, und wo ist er verschollen?«
    »Die Franklin-Expedition brach 1845 von England aus auf. Sie überwinterte im ersten Jahr auf der Beechey-Insel und hielt sich dann in Richtung Süden, bevor sie vor der King-William-Insel im Eis eingeschlossen wurde. Im Frühjahr 1848 wurden die Schiffe aufgegeben, und irgendwann später kam die gesamte Besatzung an Land ums Leben.«
    Pitt merkte sich die Daten und dankte Max für ihre Auskünfte. Die holographische Frau nickte, wandte sich dann ab und widmete sich wieder ihrer Software-Überprüfung.
    »Wenn Franklins Männer ihre Schiffe im Jahr 1848 nördlich der Halbinsel aufgegeben haben, dann ist kaum anzunehmen, dass sie irgendwelche Mineralien mit sich geschleppt haben«, stellte Yeager fest.
    »Möglicherweise haben sich die Inuit ja im Datum geirrt«, erwiderte Pitt. »Andererseits sollte man Max’ Hinweis in Betracht ziehen, dass die Halbinsel Adelaide eine Anlaufstelle nomadisierender Inuit ist. Nur weil die Inuit ab und zu dort gelagert haben, muss das noch lange nicht heißen, dass sie dort auch in den Besitz des Minerals gelangt sind.«
    »Guter Einwand. Meinst du, da besteht ein Zusammenhang zur Franklin-Expedition?«
    Pitt nickte bedächtig. »Das könnte unser einziger Anhaltspunkt sein«, sagte er.
    »Aber du hast doch gehört, was Max gesagt hat. Die gesamte Besatzung ist umgekommen. Damit ist meiner Meinung nach jede Hoffnung hinüber, dass wir dort eine Antwort finden.«
    »Hoffnung besteht immer«, sagte Pitt, dessen Augen auffunkelten. Er warf einen Blick auf seine Uhr und stand dann auf. »Genau genommen, Hiram, rechne ich damit, dass ich noch heute Nachmittag auf den

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