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Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Titel: Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Hofmann
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ab!« – »Das war wirklich großartig«, sagt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. »Das war 1a«, findet Michael Schumacher. Es dauert auch nicht lange, bis sich die ersten nicht ganz selbstlosen Gratulanten melden. Der einstige Schumacher-Manager Willi Weber zum Beispiel. Einen »sehr sympathischen Jungen«, sieht er in Sebastian Vettel, »die Zusammenarbeit mit ihm könnte mir Spaß machen«. Die öffentliche Bewerbung ist gleich auch noch mit einer Berechnung versehen, was Sebastian Vettel im Laufe seiner Karriere so alles verdienen könnte: zehn Millionen, 50 Millionen, 100 Millionen. Es klingt wie ein Blankoscheck, den Sebastian Vettel bloß einzulösen braucht. Der aber lehnt ab. Kein Manager. Was ihm wichtig ist, regelt er selbst. In den ersten Stunden nach dem Sieg gehen 80 SMS auf seinem Handy ein. Noch zwei Stunden nach der Zieldurchfahrt lässt ihn das Team hochleben. Auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ist da. Es ist ein Trubel, der verwirren kann. Aber Sebastian Vettel bleibt klar, wehrt alle Vergleiche mit Michael Schumacher ab. Und alle Komplimente über seine Jugend erst recht. »Ich habe den Ehrgeiz, Weltmeister zu werden. Ob als jüngster oder als ältester, das ist mir völlig egal.« Damit ist alles gesagt. Am Abend geht er mit Vater, Mutter, einer seiner Schwestern und einigen Freunden essen. Am Montag geht es zum Kofferpacken nach Hause. Am Dienstag zu Testfahrten nach Jerez. Dort wird er zum ersten Mal mit dem Team arbeiten, das er 2009 voranbringen soll: Red Bull. Die Stufen – sie folgen nun dicht aufeinander.
    Fahrergehälter
    1,5 Millionen Dollar. So viel verdient Nelsinho Piquet in der Formel-1-Saison 2008 als Renault-Fahrer. Der Sohn von Nelson Piquet, dem Weltmeister der Jahre 1981, 1983 und 1987, ist ein Formel-1-Frischling wie Sebastian Vettel. Normalerweise sind die Fahrergehälter Spekulationsobjekte. Genaue Summen kommen nur selten heraus. Wenn sich einer damit brüstet zum Beispiel. Niki Lauda hat einst verraten, dass er 1985, in seinem letzten Formel-1-Jahr, bei McLaren vier Millionen Dollar einstrich. Lauda: »Damit war ich der absolute Top-Verdiener.« Als Gerhard Berger 1986 mit Enzo Ferrari über einen Wechsel zu dessen berühmtem Rennstall verhandelte, fragte der gewiefte Teamchef bei der ersten Begegnung gleich: »Wenn wir uns einig werden, können Sie dann heute gleich unterschreiben?« Berger sagte Ja. Ein Fehler. In dem Moment wusste Ferrari: Der Mann hat keinen Manager oder Berater. Entsprechend dürftig fiel sein Angebot aus. Später, als Berger das Spiel verstanden hatte, nahm er Revanche. Nicht nur an Enzo Ferrari. Bei McLaren, wo er 1990 bis 1992 neben Ayrton Senna fuhr, spielten die beiden Piloten bei ihren Verhandlungen Teamchef Ron Dennis an die Wand. Berger und Senna verstanden sich gut. So gut, dass sie auch über ihr Gehalt offen sprachen. Als Sennas Vertrag auslief, fragte er Berger: Wie viel mehr soll ich verlangen? Dessen Antwort: 20 Prozent mehr wird er dir nicht geben. Verlang 50 Prozent mehr, dann denkt er, du hast andere Angebote. Darauf Senna: Dann verlange ich gleich das Doppelte. Dennis war davon – wen wundert’s – nicht begeistert. Er versuchte, Senna hinzuhalten. Der aber blieb stur. Kurz vor Saisonstart weilte er immer noch sehr gelassen in Brasilien. Das erste Saisonrennen bestritt er nur, weil er anteilig dafür bezahlt wurde – gemäß seiner Forderung. So ging es weiter. Rennen für Rennen. Bis Senna am Ende verdiente, was er gewollt hatte. Bergers Bezügen tat das auch gut. Neben dem Wackelkandidaten brauchte Dennis eine sichere Bank. In der Rückschau lässt sich darüber locker plaudern. Das Einstiegsgehalt von Nelsinho Piquet ist aus einem anderen Grund verlässlich überliefert: Es spielte eine wesentliche Rolle im Prozess über eines der infamsten Betrugsmanöver der Formel-1-Historie.

Ausflug ins Unbekannte
    Der Große Preis von Singapur 2008 ist der erste seiner Art: Zum ersten Mal tritt die Formel 1 in dem Stadtstaat in Südostasien an. Und zum ersten Mal wagt sie einen Ausflug in die Nacht. Damit das Rennen in Europa zur gewohnten Zeit am Sonntagnachmittag läuft, wird es um 20 Uhr Ortszeit gestartet. Unter Flutlicht. Über den eigens abgesperrten, gut fünf Kilometer langen Stadtkurs wird dafür eine eigens entwickelte, aufwendige Beleuchtungsanlage montiert: Auf 230 Stahlmasten ruhen in zehn Metern Höhe Aluminiumleisten, an denen 1500 Lampen hängen, jede 2000 Watt stark. Viermal so hell wie ein ausgeleuchtetes

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