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Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Titel: Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Hofmann
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gestoppt. Wie bei Flugzeugen werden die Systeme vor dem Start stets geprüft. Wie bei Flugzeugen werden bei Pannen die Gründe gesucht. Und wie bei Flugzeugen geht gelegentlich trotzdem etwas schief. Zum Auftakt der Saison 2010 ist das bei Sebastian Vettel gleich zweimal der Fall. Beim ersten Rennen in Bahrain streikt eine Zündkerze. Sebastian Vettel startet von der Pole Position, und er führt überlegen, als der Motor plötzlich komisch klingt. Mit Mühe schafft er es, sein Gefährt als Vierter ins Ziel zu schleppen. 12 statt 25 Punkte. Beim zweiten Rennen in Melbourne kommt es noch schlimmer. Wieder Pole Position. Wieder überlegene Führung. Doch dann löst sich beim Bremsen am linken Vorderrad eine Mutter, der Red Bull rutscht von der Strecke. Null statt 25 Punkte. Die McLaren-Mechaniker jubeln unverhohlen. Besonders bitter: In einem der Trainingsläufe hatte es an Sebastian Vettels Auto schon ein ähnliches Problem gegeben; Radträger, Radstifte und Radmuttern passten nicht exakt zusammen. Das Team glaubte danach, die Ungenauigkeiten abgestellt zu haben. Die Ausfälle lassen den Druck steigen. In Malaysia glückt Sebastian Vettel im dritten Anlauf der Sieg von der Pole Position aus, in China lassen ihn ein Fahrfehler und eine nicht optimale Strategie im Rennen vom besten Startplatz auf den sechsten Rang zurückfallen. Welches Risiko er daraufhin bereit ist, bei seiner Aufholjagd einzugehen, zeigt sich beim fünften Saisonrennen in Barcelona: Wieder parkt Sebastian Vettel auf der Pole Position. Wieder kommt er gut ins Rennen. Und wieder gibt es plötzlich einen Schlag. Eine Bremsscheibe bricht. Sobald Sebastian Vettel das linke Pedal tritt, zieht das Auto zu einer Seite. Ein Check an der Box ergibt: Außer der Bremsscheibe ist nichts kaputt, die Radaufhängung hat nichts abbekommen. Daraufhin beschließt Sebastian Vettel, die Fahrt fortzusetzen. Zehn Runden lang bemüht er sich, dem linken Pedal gar nicht nahe zu kommen. Seine Angst: Tritt er noch einmal zu, könnte das Schläuche beschädigen, Flüssigkeit könnte austreten – und die Bremsen könnten vielleicht gar nicht mehr funktionieren. Auch in einem Notfall nicht. Es ist ein Parforceritt, der ihm immerhin noch Platz 3 und 15 Zähler bringt. Das Rennen gewinnt sein Teamkollege Mark Webber. Sebastian Vettels Kommentar zu dem Husarenstück: »In der Meisterschaft zählt jeder einzelne Punkt.«

Hornochsen
    Die überlegene Technik nicht nutzen zu können – das ist bitter. Und einen jungen Rennfahrer stellt es vor eine besondere Herausforderung: Er muss lernen, seine Ungeduld zu zügeln, den Kopf nicht zu verlieren, das richtige Verhältnis zwischen Vorwärtsdrang und Augenmaß zu finden. In Monte Carlo verschärft sich das Dilemma für Sebastian Vettel noch. Wie schon in Barcelona trumpft sein Teamkollege Mark Webber groß auf. In der Qualifikation kann Sebastian Vettel ihm nicht nahe kommen. Und im Rennen auch nicht. »Ich konnte nicht mithalten. Das war schon ein großer Vorsprung, der sich da aufgebaut hat«, sagt er im Ziel. Die Ursachenforschung ergibt, dass sein Chassis Risse hatte. Für Platz zwei gibt es also eine Erklärung. Am WM -Stand aber ändert die wenig. Nach zwei Siegen in Serie steht dort ein ganz besonderer Rivale vorne: Mark Webber. Kommt er beim nächsten Grand Prix vor ihm an, dreht Sebastian Vettel die Reihenfolge aber wieder um. Unter diesen Vorzeichen geht es in die Türkei, zu einem Rennen, das vom ersten Tag an auf einen Showdown zusteuert: Sebastian Vettel gegen Mark Webber. In der Qualifikation trifft den Deutschen erneut ein Defekt: Die Befestigung eines Stabilisators bricht. Nur Startplatz drei. Webber erobert die Pole Position. Aber im Rennen kommen die beiden sich dennoch nahe. So nahe, dass Trümmer fliegen. In Umlauf 40 von 58 biegt Sebastian Vettel mit einem deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss auf die lange Gerade, an deren Ende ein paar Kurven zurück zu Start und Ziel führen. Er setzt sein Auto links neben das des zu der Zeit führenden Teamkollegen. Zunächst sieht es so aus, als würde die Aktion glücken. Als Sebastian Vettels Vorderräder schon ein gutes Stück an Webbers vorbei sind, berühren sich die beiden Autos aber. Es ist keine harte Berührung. Doch bei einer Geschwindigkeit jenseits von 250 km/h bleibt auch ein Schubser nicht folgenlos. Sebastian Vettel kreiselt von der Strecke. Er scheidet aus. Wem er die Schuld daran gibt, ist deutlich zu sehen. Vor laufenden Kameras lässt er seinen rechten

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