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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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Wein wären auch nicht verkehrt. Außerdem brauche ich Verbandszeug, Alkohol zum Desinfizieren, Fackeln, Seile, Decken, eine Schaufel sowie eine Spitzhacke, Kochgeschirr, Seife, Handtücher, Wäsche zum Wechseln ...“ zählte Himbi der Reihe nach auf.
     
    Der Krämer beeilte sich sehr, kam aber kaum mit dem Schreiben nach. Himbi konnte sehen, wie sehr er sich über seine Bestellung freute.
     
    „Aber du willst das doch nicht alles selber schleppen, oder? Ich hätte da etwas, was dir durchaus behilflich sein dürfte.“ sagte der Krämer, nachdem er sich alles notiert hatte.
    Er wies Himbi an, ihm durch eine Tür hinter dem Tresen des Ladens zu folgen. Himbi war gespannt darauf zu sehen, was der Krämer ihm zeigen wollte. Die beiden gingen einen kleinen Flur entlang und erreichten dann eine kleine Tür. Hinter dieser befand sich ein kleiner Stall, in dem einige Tiere standen. Der Krämer führte Himbi zu einer der Boxen, in dem ein zerzaust aussehender Esel stand, der gerade einige Möhren kaute.
     
    „ Dies hier ist Bruno. Ich habe ihn erst jüngst von einem Bauern erworben. Bruno ist wirklich ein prächtiges Tier und kann sehr viel Gewicht tragen. Ein solches Tier wäre wirklich eine Bereicherung für jeden Abenteurer. Stell dir nur einmal vor. Bruno kann überall hin, wo du mit einem Wagen vielleicht nicht mehr hinkommen würdest!“ pries der Krämer das wunderlich aussehende Tier an.
     
    Himbi schaute über den Rand der Box und betrachtete den Esel. Dessen graues Fell war wüst durcheinander und zerzaust. Vom Schweif bis zur Nasenspitze zog sich ein gut zwei Fingerbreiter pechschwarzer Streifen. Für einen Esel war Bruno eigenartig klein gewachsen. Sein Kopf reichte gerade bis zu Himbis. Außerdem sah Bruno etwas übergewichtig aus.
     
    „Dieses Tier soll Lasten tragen? Ist der Esel überhaupt schon ausgewachsen?“ fragte Himbi skeptisch.
     
    Himbi merkte, wie ihn der Esel mit seinen kugelrunden, pechschwarzen Augen böse aufgrund seiner Frage anstarrte.
     
    „Sicher! Dies hier mein Junge ist ein ganz besonderes Tier. Sieht man doch. Wer hat schon so einen Esel? Ich will ehrlich mit dir sein. Bruno ist ein eigensinniges Tier, dessen Vertrauen man sich redlich verdienen muss. Doch wenn einem dies gelingt, dann würde er für seinen Besitzer auch durch die tosenden Feuer der niedersten Höllen gehen!“ antwortete der Krämer.
     
    Himbi führte seine Hand zum Mund und betrachtete den Esel noch einmal. Dieser guckte ihn immer noch an und kaute dabei genüsslich seine Möhren. Himbi sah in den Augen des Tieres ein starkes Feuer lodern. Irgendetwas sagte ihm, dass Bruno genau das richtige Tier für ihr Unternehmen war. Zwar war er skeptisch, aufgrund von Brunos Aussehen, aber dennoch fühlte er, dass er diesen Esel kaufen musste.
     
    „Also gut, dann laden sie den Guten Mal voll!“, sagte Himbi.
     
    Bruno zuckte bei diesem Satz sichtbar zusammen. Offensichtlich gefiel es ihm gar nicht, das Lasttier zu spielen.
     
    „Eine gute Wahl! Wirklich, eine ausgezeichnete Wahl. So, dann gehen wir jetzt am besten wieder in den Laden und regeln das mit dem Bezahlen.“ sagte der Krämer mit einem Blitzen in den Augen.
     
    Er führte Himbi wieder zurück in den Laden und erstellte zügig eine gesottene Rechnung. Himbi schluckte, als er die enorme Summe sah.
     
    „Wie möchtest du zahlen?“, fragte der Krämer freundlich.
     
    Himbi fragte sich, ob der Kristall die gesamte Summe abdecken würde. Er setzte seinen Rucksack auf den Tresen und öffnete ihn. Anschließend holte er den Kristall heraus.
     
    „Damit!“, sagte er mit starker Stimme.
     
    Dem Krämer verschlug es die Sprache. Etwas so wunderschönes hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen. Sofort erkannte er den Wert des prächtigen Stückes.
     
    „Darauf kann ich aber nicht herausgeben!“, sagte er zittrig und von der Schönheit des Kristalls in seinen Bann gezogen.
    „ Ist nicht nötig“, antwortete Himbi, der den Kristall sowieso loswerden wollte.
    „ Sollte ich irgendwann noch mal etwas benötigen, dann werde ich mich einfach wieder hier melden!“, fügte er noch schnell hinzu.
    „ Gewiss, gewiss. Meine Tür steht dir immer offen!“ antwortete der Krämer gierig und grapschte sich sofort den wertvollen Stein.
     
    Anschließend verstaute er ihn in einem riesigen Tresor, der sich unterhalb des Tresens befand. Dann nahm er sich die Liste, die er vorhin erstellt hatte, sammelte alle Sachen zusammen und brachte sie in den Stall. Vom

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