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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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nicht hier.
     
    „ Hmm, dann wird der bestimmt noch schlafen“, sagte Himbi zu sich selbst.
     
    Ohne weiter groß darüber nachzudenken, wo Mugel stecken könnte, setzte er sich an einen freien Tisch und bestellte einen Laib frischgebackenes Brot sowie eine kleine Wurst und Käseplatte. Dazu bestellte er sich eine große Kanne Kaffe. Als der einäugige und einbeinige Wirt seine Bestellung nach einer knappen halben Stunde endlich brachte, war Mugel immer noch nicht unten. Langsam fragte sich Himbi, ob er überhaupt noch da war. Nachdem der Wirt alle Sachen auf Himbis Tisch abgestellt hatte, fragte er ihn schließlich:
     
    „Sag mal, hast du heute schon den hageren Höhlentroll gesehen, mit dem ich gestern Nacht zusammen am Tresen gesessen habe?“
    „ Ja, den habe ich schon gesehen. Der war schon ganz früh auf den Beinen. Vor knapp zwei Stunden ist er nach unten gekommen und ist dann ohne etwas zu sagen direkt aus meiner Kneipe verschwunden. Wieso?“ antwortete der Wirt.
    „ Ach, ist nicht so wichtig. Danke.“ sagte Himbi nachdenklich.
     
    Enttäuscht begann er damit sich seinen Bauch mit all den leckeren Sachen vollzuschlagen, die er bestellt hatte.
     
    „Wie es aussieht, hat er dich hier sitzen lassen!“ ärgerte er sich.
     
    Doch irgendwie konnte er es ihm auch nicht verübeln. Erstens, kannten sich die beiden fast überhaupt nicht und zweitens, war er schließlich ein Dieb, ein Verbrecher. Es überraschte ihn nicht wirklich, dass Mugel nicht zu seinem Wort, auch wenn es im Suff gegeben wurde, stand. Dennoch war er auch ein wenig traurig. Irgendwie hatte er den ängstlichen Troll in den paar Stunden, die sie gemeinsam verbracht hatten, lieb gewonnen. Es kam auch nicht alle Tage vor, dass sich die generell so gesellschaftsscheuen Trolle Kathasars, in eine der Städte verirrten. Und noch dazu in die Hauptstadt Xandriat. Himbi aß weiter und fragte sich die ganze Zeit, ob es klug wäre, das Vorhaben nun ganz alleine durchzuziehen. Sicher, dass würde die ganze Sache deutlich gefährlicher machen, aber andererseits hatte er nichts mehr, wofür es sich lohnen würde, in der Stadt zu bleiben. Er musste hier weg, soviel stand zumindest fest. Vielleicht würde er ja einfach nach Gundal reisen und Gromit besuchen. Wenn er ihm von Mugels Geschichte erzählen würde, dann würde er bestimmt einen guten Rat für ihn haben. Nachdem Himbi fertig war mit seinem Frühstück, das ihm wirklich außerordentlich gut tat, trank er noch den letzten Schluck Kaffe aus seiner Tasse. Noch bevor er die Tasse wieder abgesetzt hatte, öffnete sich plötzlich die Tür zur Kneipe. Ein ihm gut bekannter Höhlentroll trat ein. Fast hätte Himbi sich verschluckt, so überrascht war er. Damit hatte er nun beim besten Willen nicht mehr gerechnet.
     
    „Mugel!“, sagte er verdutzt, als er den in schwarz gekleideten, hageren Troll durch die Tür kommen sah.
     
    Mit sicherem Schritt kam Mugel zu ihm herüber und setzte sich mit breitem Grinsen zu ihm an den Tisch.
     
    „Also, ehrlich gesagt hatte ich gedacht, du hättest mich hier sitzen lassen!“ platzte es aus Himbi heraus. „Und dir das ganze Gold alleine überlassen? Nein mein lieber, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber ich bin ein ehrlicher Dieb. Und wenn ich einmal mein Wort gegeben habe, dann stehe ich auch dafür ein.“ sagte Mugel sichtlich amüsiert über Himbis Reaktion.
    Himbi war erleichtert, dass Mugel doch noch gekommen war und sie ihren Plan jetzt in die Tat umsetzen konnten.
     
    „ Nun sag schon, wo hast du gesteckt? Ich dachte, ich sehe dich nicht wieder!“ fragte Himbi neugierig.
    „ Ich hatte noch etwas zu erledigen. Da hat mir noch jemand etwas Geld geschuldet und das kann ich ja jetzt, wie es aussieht, ganz gut gebrauchen. Doch nun lass uns endlich darüber nachdenken, wie wir jetzt weiter vorgehen wollen!“ antwortete Mugel.
    „ Also gut“, sagte Himbi, der es jetzt kaum noch erwarten konnte, endlich loszulegen.
    „ Wir haben jetzt gleich elf Uhr. Wenn wir uns beeilen und aufteilen, dann könnten wir es schaffen, nach dem Mittagessen aufbruchbereit zu sein. Was meinst du?“ „Ja, das hört sich vernünftig an. Also gut, du siehst aus wie ein Abenteurer und den Geschichten nach, die sich erzählt werden, zu urteilen, scheinst du wirklich einer zu sein. Ich würde, sagen dann besorgst du alles Nötige, was wir für unsere Reise brauchen. Dürftest dich mit so etwas ja auskennen.“ sagte Mugel, während er sich ein Stück Braten

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