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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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Bruno ganz ohne zu murren wieder mit dem Gepäck beladen. Offensichtlich war er den beiden äußerst dankbar dafür, dass sie ihm vor dem sicheren Tot gerettet hatten. Nachdem wieder alles verstaut war, zogen sie weiter auf dem verbotenen Pfad. Nach einiger Zeit hatte sich der Nebel fast vollständig aufgelöst. Und schon bald konnten sie wieder die Brandung des Perlenmeeres hören. Je näher sie der Burg kamen, desto lauter wurde sie. Zu dem beruhigenden Geräusch gesellten sich die krächzenden Schreie der Küstenvögel. Hätten Himbi und Mugel es nicht besser gewusst, so hätten sie geglaubt, an einem wunderschönen und ungefährlichen Ort zu sein. Mugel hatte sich nicht geirrt. Der junge Dieb verfügte über eine außergewöhnlich gute Orientierung. Bereits nach anderthalb Stunden lichtete sich der Wald um sie herum und sie traten hinaus auf eine steinige Lichtung. Himbi und Mugel sahen sich kurz an, richteten ihre Blicke dann aber sofort wieder auf die kleine Felsnadel, die sich majestätisch aus dem Meer erhob. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie waren an der Burg angekommen. Beide waren gleichermaßen vom friedlichen Anblick der Burg überrascht. Sie hatten sie sich als einen düsteren Ort vorgestellt, an dem nichts Schönes zu finden war. Doch dem war nicht so. Die Sonne ließ alles in hellem Licht erstrahlen und nicht eine Wolke verdeckte den strahlend blauen Himmel. Ein großer Schwarm von Küstenvögeln besiedelte den Himmel über der Burg. Im Hintergrund und um die Felsnadel herum befand sich das Perlenmeer. Von der Lichtung, auf der die beiden sich nun befanden, führte ein schlecht gepflasterter, geschwungener Weg zu der Felsnadel, auf der die Überreste der einst prächtigen Burg standen. Doch von dem einstigen Gebäude war heute nicht mehr viel übrig geblieben. Von hier aus konnten sie die Überreste eines quadratischen Turmes sehen, von dem jedoch nur noch drei Etagen stehen geblieben waren. Vom Hauptgebäude der Burg standen nur noch die Grundmauern. Nach einer Burgmauer suchte man vergebens.
     
    „Also gut, dann wollen wir mal!“, sagte Himbi und marschierte los.
     
    Bruno und Mugel folgten ihm mit wachem Auge. Trotz des friedlichen Anblicks hatte keiner der Gesellschaft vergessen, was heute Morgen geschehen war. Vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg über den geschwungenen Pfad und erreichten schließlich den zerstörten Turm der Burg. Von hier aus konnten sie auch den Rest der Felsnadel überblicken. Dort, wo sich früher einmal der Hof der Burg befunden haben musste, befand sich ein alter Brunnen. Außer einigen ebenfalls zerstörten Gebäuden befand sich nichts Außergewöhnliches auf dem Felsen im Meer. Von hier aus konnten sie alles gut überblicken und sie entdeckten keinerlei Verstecke, in denen weitere Gefahren auf sie lauern konnten. Lediglich im Inneren des Turmes hätten sich Leute verstecken können. Himbi sagte Bruno, dass er an Ort und Stelle warten sollte.
     
    „Am besten kümmern wir uns gleich um den Turm, dann haben wir es hinter uns!“, sagte er zu Mugel und zog seine Axt aus dem Gürtel.
     
    Mugel bewaffnete sich ebenfalls. Dann gingen die beiden um den Turm herum und fanden auf der Rückseite einen kleinen Eingang, den keine Tür mehr verschloss. Vorsichtig blickte Himbi durch den Eingang hindurch. Im Inneren des Turmes roch es modrig und faul. Dicke Sonnenstrahlen schienen durch die wenigen vorhandenen Fenster und Schießscharten und erhellten den Turm. Himbi konnte nichts Gefährliches erkennen und so betraten die beiden den Turm. Die Treppe, die nach oben führte, war eingestürzt. Schon nach kurzer Zeit stellten sie fest, dass kein Weg nach unten führte.
     
    „Eine Sackgasse! Hier finden wir nichts!“ sagte Mugel ein wenig enttäuscht.
    Dann verließen sie den Turm wieder und begannen damit, das gesamte Areal gründlich abzusuchen. Außer der Turmruine gab es kein weiteres Gebäude, in dem sich der Reiter hätte verstecken können. Also vermuteten sie, dass es einen Weg in die alten Kellergewölbe der Burg geben musste. Soweit sie wussten, hatte jede Burg einen Keller, oder gar ein Verließ. Warum sollte es hier anders sein? Verbissen suchten die beiden den restlichen Tag alles ab. Doch sie fanden nichts. Die Sonne war nun schon fast untergegangen und der Nebel zog langsam wieder auf.
     
    „ Das wird heute nichts mehr“, brummte Mugel.
    „ Ja gut, dann machen wir morgen weiter!“, antwortete Himbi, der genau wie Mugel auch sehr enttäuscht darüber

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