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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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war, nichts gefunden zu haben.
     
    Sie beschlossen, ihr Nachtlager in dem alten Turm aufzuschlagen. Wenn sie sich wieder gegen irgendetwas verteidigen müssten, so bot ihnen dieses Gebäude guten Schutz. So bräuchten sie sich nur gegen einen Gegner, der von vorne kam, verteidigen und konnten nicht umzingelt werden. Mugel zündete ein kleines Feuer an, während Himbi hinaus auf den Burghof starrte. Der Nebel war nun wieder genauso dicht wie am Morgen und gestrigen Abend.
     
    „Meinst du die Geschichten stimmen?“, fragte er nach einer Weile.
     
    Mugel blickte zu ihm hoch.
     
    „Du meinst die mit den drei Schwarzmagiern, die mit Polifazio im Bunde gestanden haben sollen? Ich weiß es nicht, aber irgendetwas Wahres wird schon dran sein. Warum sonst hätte Eliax die Burg damals schleifen lassen?“ antwortete er.
    „ Ja, aber das ist doch schon 2000 Jahre her. Heute kann sich nicht einmal mehr jemand an die Namen der Drei erinnern. Was, wenn die Geschichten nicht stimmen? Vielleicht birgt diese Ruine gar keine Gefahr?“ sagte Himbi nachdenklich.
    „ Das glaube ich nicht. Ich bin kein Gelehrter und kann dir nicht sagen, was hier vor 2000 Jahren wirklich passiert ist. Aber eines weiß ich gewiss. Hier geht etwas Unheimliches vor, und wir werden dem ein Ende bereiten!“ sagte Mugel.
     
    Himbi nickte zustimmend.
     
    „Ich wette mit dir, wir können einen Weg über den alten Brunnen zu den Gewölben der Burg finden! Jedenfalls ist dies die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt.“ sagte Mugel.
    „ Das ist eine gute Idee. Mit Höhlen und Gemäuern solltest du dich ja auskennen!“ erwiderte Himbi.
     
    Mittlerweile war sich der Höhlentroll sicher, das Richtige getan zu haben, als er sich dazu entschlossen hatte, zusammen mit Himbi auf diese Reise zu gehen. Dann teilten die beiden wieder Nachtwachen ein und legten sich zur Ruhe. Sie waren voller Zuversicht, dass der morgige Tag mehr Klarheit bringen würde als der heutige.

Der Brunnen
     
    Unruhig drehte sich Himbi von einer Seite zur anderen. Krampfhaft versuchte er, einzuschlafen. Doch es gelang ihm einfach nicht. Die Erinnerungen an die letzten Wochen machten ihm in dieser Nacht schwerer zu schaffen, als in den Nächten zuvor. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er schlug seine Decke beiseite und öffnete die Augen. Mugel sah ihn an.
     
    „ Dein Vater?“, fragte er leise.
     
    Himbi nickte.
     
    „Wenn du darüber reden möchtest, ich bin da!“
    „ Er fehlt mir“, flüsterte Himbi und blickte dabei zu Boden.
    „ Und das ist auch gut so!“, sagte Mugel nach einer kurzen Zeit des Schweigens.
     
    Himbi sah Mugel verwundert an.
     
    „Ja, brauchst mich gar nicht so verwundert an zu sehen. Nach allem, was du mir bis jetzt über Fobosch erzählt hast, kann ich mir, glaube ich zumindest, ein ziemlich gutes Bild von deinem Vater machen. Und eines kann ich dir sagen. Es wäre eine Schande, wenn er dir nicht fehlen würde!“
     
    Himbi musste lächeln.
     
    „Du wirst sehen. Irgendwann kommt die Zeit, an dem es nicht mehr so sehr weh tut an ihn zu denken. Irgendwann wirst du nicht mehr nur an die Umstände seines Todes denken. Dann wirst du langsam anfangen, nicht mehr über das Schicksal und die Götter zu hadern. Du wirst aufhören, ihre Entscheidung für ungerecht zu halten. Wenn diese Zeit kommt, dann wirst du, wenn du an deinen Vater denkst, nur noch an all die schönen Dinge denken, die ihr gemeinsam erlebt habt!“
    „ Danke“, sagte Himbi.
     
    Er konnte sich eine kleine Träne nicht verkneifen. Plötzlich drang ein leises Knacken den Nebel die Turmruine. Sofort waren die beiden wieder hellwach. Sie hörten augenblicklich auf zu reden und lauschten in die Dunkelheit. Doch es war nichts mehr zu hören.
     
    „Wahrscheinlich bloß ein Tier!“, vermutete Mugel.
     
    Himbi sah rüber zu Bruno. Dieser lag ausgestreckt am Boden und schnarchte leisen vor sich hin. Langsam wurde es draußen wieder hell, doch der Nebel wurde nicht schwächer. Gespenstisch umwob er alles mit einem undurchdringlichen weißen Schleier. Er absorbierte sämtliche Geräusche, sogar die der Brandung, welche in unmittelbarer Nähe war.
     
    „Also gut, lass uns eine Kleinigkeit essen und uns dann den Brunnen im Hof vornehmen. Ich möchte die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen!“ sagte Himbi, dem der Nebel bedrohlicher erschien als die Tage zuvor.
    Während sie aßen, beschlossen sie, wie sie vorgehen wollten. Mugel ging zu Bruno herüber und

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