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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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Mugel und Himbi sahen nicht besser aus.
     
    „Ganz egal wer hierfür verantwortlich ist. Er oder sie hat irgendetwas zu verbergen. Sonst würden hier doch kaum diese Skelette herumlaufen.“
    „ Ja, das denke ich auch. Aber genau das werden wir vielleicht sogar noch heute herausfinden.“ antwortete Himbi abenteuerlustig.
     
    Mugel sah ihn kurz von der Seite an und schluckte. Noch immer steckte ihm der Schrecken vom Anblick des schwarzen Reiters in den Knochen. Und jetzt noch diese Skelette. Doch an Umkehr dachte selbst er nicht mehr. Die Neugier in ihm war mittlerweile größer geworden als seine Furcht. Die Drei saßen noch eine halbe Stunde neben dem Sumpfloch, tranken und aßen etwas. Während Himbi ein kleines Stück Trockenfleisch kaute, sah er unweit vom Sumpfloch entfernt etwas Glitzerndes auf dem mit Moos bewachsenen Boden liegen. Einige Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch die Bäume und den sich auflösenden Nebel fanden, brachen sich in einem winzigen Gegenstand. Neugierig stand Himbi auf und ging kauend darauf zu. Als er den Gegenstand fast erreicht hatte, erkannte er, dass es sich um eine handtellergroße, durchsichtige Kugel handelte, die augenscheinlich aus reinem Glas bestand. Himbi beugte sich über die Kugel und betrachtete sie. Im Inneren der Kugel schimmerte ein schwaches grünes Licht, das schwächer zu werden schien.
     
    „Mugel, komm mal her und sieh dir das hier Mal an!“, sagte er zu Mugel, ohne seinen Blick von der gläsernen Kugel zu nehmen.
     
    Mit einem leichten Stöhnen rappelte Mugel sich auf und ging zu Himbi herüber. Als er ihn erreichte, folgte er Himbis Blick und betrachtete verwundert die Kugel.
     
    „Weißt du, was das ist?“, fragte Himbi fasziniert.
    „ Hmm, sieht aus wie Glas!“, vermutete Mugel.
     
    Er berührte die Kugel mit seinem rechten Zeigefinger. Sofort flackerte das grüne Licht im inneren der Kugel etwas heller auf. Die Kugel begann sofort leicht zu vibrieren und bewegte sich am Boden schwach hin und her. Fast schien es so, als hätte sie sich erschrocken und wolle fliehen. Mugel zog seinen Finger sofort erschrocken zurück.
     
    „Oh!“, sagte er erschrocken.
    Schon nach einigen Sekunden blieb die Kugel wieder regungslos am Boden liegen. Das Licht wurde wieder schwächer.
     
    „ Das ist kein Glas. Ich habe so etwas noch nie zuvor gespürt. Es fühlte sich kalt und warm zugleich an, und irgendeine Spannung schien erst meinen Finger, und dann meine gesamte Hand zu durchströmen.“ sagte er nach einer Weile.
     
    Plötzlich wusste Himbi, was da vor ihnen lag.
     
    „Jetzt weiß ich, was das ist! Das ist eines der Irrlichter! Aber was macht es hier? Sagtest du nicht, dass sie Dunkelheit zum Leben brauchen?“
     
    Mugel zog seine rechte Augenbraue in die Höhe, kam aber nach kurzer Überlegung auch zu dem Entschluss, dass Himbi recht hatte.
     
    „Vielleicht ist es krank oder verletzt? Wenn Irrlichter überhaupt krank werden können?“ antwortete Mugel. „Was sollen wir denn jetzt machen? Wenn wir es hier liegen lassen, dann wird es sterben, soviel steht fest!“ fügte er noch hinzu.
     
    Doch Himbi wusste bereits, was zu tun war. Irrlichter brauchten Dunkelheit zum Leben. Entschlossen nahm er das Irrlicht in die Hand und verspürte sofort die Wärme und die Kälte, sowie dieses seltsame Kribbeln, dass Mugel ihm beschrieben hatte. Ohne lange zu überlegen, steckte er die Kugel in seine Manteltasche und verschloss diese anschließend.
    „ Wenn es Dunkelheit braucht, dann soll es welche haben! Vielleicht können wir es ja wieder aufpäppeln?“ sagte Himbi.
     
    Mugel nickte ihm zu.
     
    „Wir sind schon eine komische Gesellschaft! Ein Zwergenkrieger, ein Dieb, ein störrischer Esel und jetzt noch dieses todkranke Irrlicht!“ lachte Mugel.
     
    Himbi musste auch lachen, als er Brunos Reaktion bei dem Wort störrisch beobachtete. Bruno hob dabei sofort seinen Kopf und kniff beide Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Der Rest seines Körpers blieb jedoch regungslos platt am Boden liegen. Nicht einmal seinen Schweif bewegte er.
     
    „Also gut, dann lasst uns weiter ziehen. Wie lange brauchen wir noch bis zur Burg?“ fragte Himbi lachend. „Es ist nicht mehr weit. Höchstens noch zwei Stunden!“ antwortete Mugel.
     
    Dann machten sie sich wieder auf den Weg. Noch immer lag ein leichter Nebel über dem Sumpf. Dennoch war er schon deutlich schwächer geworden, seit sie die Skelette besiegt hatten. Zu Himbis und Mugels Überraschung ließ sich

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