Polifazios Vermächtnis (German Edition)
Übersetzung fertig, dann werden wir bestimmt mehr wissen!“ sagte er.
Langsam neigte sich der Tag seinem Ende zu. Die Freunde kamen nicht dazu, etwas zu schlafen. Es gab einfach zu viel zu erzählen. Immerhin wollten sich die Drei besser kennenlernen. Und so mussten sie Levicia erzählen, was sie zu der verwunschenen Burg geführt hatte. Himbi und Mugel erzählten ihr alles. Alles, bis auf die Sache mit Iria und Fobosch. Dies war Himbis ganz persönliche Angelegenheit, und aus irgendeinem Grund konnte und wollte er Levicia nichts davon erzählen. Mugel fühlte sich geschmeichelt, weil Himbi ihm seine Sorgen anvertraut hatte. Er hatte ein Geheimnis zu hüten, und das würde er tun. Es war Himbis eigene Entscheidung, wem er davon erzählte und wem nicht. Schließlich war es endlich an der Zeit zurück zu Tore zu gehen. Die Hexe war erschöpft vom Tag und beschloss wieder zu schlafen. Die beiden Freunde hingegen zogen erneut los, um Tore aufzusuchen. Zwar hatte Mugel durch die Erfüllung des Auftrages zumindest das Recht von der Gilde erworben, wenigstens für so lange in der Stadt zu bleiben, bis ihre Angelegenheiten hier beendet waren, doch hatte er immer ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, wenn er durch die Straßen Gundals ging. Zumindest was diesen Punkt anbelangte war er froh, dass er, wie es aussah, bald wieder aus der Stadt verschwinden würde. Es war bereits dunkel, als sie wieder vor Tores Haus standen. Dieser bat sie erneut herein und führte sie wieder zu seinem unordentlichen Schreibtisch in der Bibliothek.
„Und konntet ihr das Buch für uns übersetzen?“ Fragte Himbi vorfreudig und gespannt.
Betroffen blickte Tore sie an und schüttelte nach einiger Zeit enttäuscht den Kopf.
„Es tut mir leid, aber so sehr ich mich auch angestrengt habe, es war mit nicht möglich, dieses Buch zu entziffern. Ich kenne fast jede nur erdenkliche Sprache auf dieser Erde, doch diese Schrift habe selbst ich noch nie zuvor gesehen. Auch in den vielen Büchern, die ich besitze, habe ich nichts Ähnliches gefunden.“ antwortete Tore.
Himbi seufzte enttäuscht.
„So ein Mist! Was sollen wir denn jetzt nur machen? Es ist wirklich außerordentlich wichtig für uns zu wissen, was in diesem Buch steht!“ sagte er verzweifelt.
„ Nun, dass Einzige, was ich herausfinden konnte, ist, dass dieses Buch mindestens 2000 Jahre alt sein muss. Wie es über all die Jahre so relativ gut intakt geblieben ist, das ist mir ein Rätsel. Aber dennoch stimmt es, ich habe einige der Seitensplitter analysiert und das Ergebnis lässt keinen Zweifel zu. Aber vielleicht kenne ich jemanden, der euch bei eurem Problem helfen kann. Sofern diese Person noch am Leben ist. Ich spreche von Delvariel, dem Oberhaupt der Hexen im Güldenen Wald. Wenn jemand diese uralte Schrift lesen kann, dann ist sie es. Die Legenden und Mythen, die sich um Delvariel ranken besagen, dass sie von weit her über das Meer in diesen Teil der Erde gekommen ist, noch bevor es hier auch nur ein Lebewesen gegeben hatte. Niemand weiß, wie alt sie ist, doch wenn die Geschichten stimmen, dann ist sie mindestens doppelt so alt wie das Buch hier!“ sagte Tore bedächtig.
„ So alt? Wie kann jemand so alt werden?“ fragte Mugel skeptisch nach.
„ Das kann ich euch nicht sagen, und ob es tatsächlich stimmt, dass weiß ich auch nicht. Ich kann euch nur sagen, was ich in meinen Büchern gelesen habe. Doch wie es aussieht, ist dies eure einzige Chance!“ antwortete Tore.
„ Also gut, dann müssen wir also versuchen diese Delvariel zu finden. Steht irgendetwas davon in euren Büchern, wo sie leben soll?“ fragte Himbi.
„ Ja, laut Legende soll Delvariel inmitten des Gülden Waldes Leben. Genau an der Stelle, an dem der stehende Fluss Cedaron seinen Ursprung hat. Sucht an der Quelle des Flusses. Nur dort könnt ihr Delvariel finden. Sofern es sie wirklich gibt!“
„ Also, gut, vielen Dank für eure Mühe“, sagte Himbi und nahm sich das Buch vom Schreibtisch.
„ Eines vielleicht noch. Zwar konnte ich das Buch nicht entziffern. Jedoch habe ich es natürlich gründlich durchgeblättert. Mir ist aufgefallen, dass das Buch Dutzende magische Zeichen für die bösartigsten und niederträchtigsten Dämonen der niedersten Höllen beinhaltet. Ich weiß nicht, wo dieses Buch herkommt und wer es geschrieben hat. Doch eines weiß ich ganz gewiss. Es sollte nicht in die falschen Hände geraten. Dieses Buch ist böse!“
Tore verabschiedete sich von
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