Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
Vom Netzwerk:
Erwischen wir dich noch einmal in der Stadt, dann kann dich nichts mehr retten. Ich hoffe, dass hast du endlich verstanden!“ sagte Louis nach einer Weile.
    Mugel antwortete nicht. Dann deutete Louis den Wachen, dass sie die beiden hinausbringen sollten. Bevor sie jedoch die Tür des Saales passierten, riss Himbi sich los und rannte zurück zu Louis.
     
    „ Das Buch! Du hast das Buch vergessen! Ich will es wiederhaben. Du hast es versprochen!“ sagte er energisch.
     
    Louis war amüsiert und musste lachen.
     
    „Gewiss, gewiss. Wie konnte ich das nur vergessen? Hier, du sollst dein Buch wieder haben!“ antwortete er und überreichte Himbi das alte Buch, das er unter seinem königlichen Gewand versteckt hatte.
     
    Zufrieden nahm Himbi das Buch an sich und ging zurück zu Mugel. Die Wache, von der er sich losgerissen hatte, gab ihm wütend einen Stoß. Offensichtlich hatte ihn Himbis Aktion vor den anderen bloßgestellt. Doch das war ihm egal. Es kümmerte ihn nicht, was für Probleme diese Verbrecher innerhalb dieser Organisation hatten. Innerlich freute es ihn, dass Fospel überlebt hatte, und nun im Begriff war, seine Alarmanlagen von Xandriat aus in der ganzen Welt zu verkaufen. Und sollten diese wirklich so gut sein, wie es der kauzige Gnom behauptete, dann würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Diebesgilde in Gundal dem Untergang geweiht war. Die beiden freuten sich riesig, heil aus dieser Sache herausgekommen zu sein. Mugel versprach Himbi noch einmal, dass er ihm nie wieder etwas verheimlichen wolle. Schließlich vertrugen sie sich wieder und machten sich auf zu Tore Andersson. Die Sonne war bereits aufgegangen und ein neuer Tag hatte begonnen.

Tore, das Buch und die Hex
     
    Mugel kannte sich sehr gut in Gundal aus. Somit dauerte es nicht lange, bis sie das kleine, in einer Seitengasse befindliche, Haus von Tore Andersson fanden. Es war ein etwas heruntergekommenes, uraltes Haus, das vollständig aus grauen, tristen Steinen erbaut wurde. Es hatte nur sehr wenige, winzige Fenster. Und was das merkwürdigste an dem Haus war, war die Tatsache, dass man nur durch den Keller ins Innere gelangen konnte. Eine kleine Treppe, flankiert von einem rostenden Eisengelender, führte nach unten zu der Eingangstür. Nachdem die Freunde das Haus etwas genauer betrachtet hatten, und sich sicher waren, dass es wirklich Tores Haus sein musste, gingen sie die Treppe zur Tür hinunter und klopften dreimal mit dem schweren, eisernen Türklopfer dagegen. Aus dem Inneren des Hauses hörten sie schon nach kurzer Zeit einen Mann rufen.
     
    „ Einen Moment! Ich bin gleich da! Etwas Geduld bitte!“
     
    Himbi und Mugel sahen sich amüsiert an. Die Stimme des Mannes klang gestresst und hektisch. Fast so, als sei er gerade schwer beschäftigt. Endlich wurde die Tür geöffnet, und ein Mann, der völlig außer Puste war, stand nun vor ihnen. Er hatte ein graues, flatteriges Gewand an, das uralt aussaß. Der Mann hatte eine Halbglatze und das restliche Haar, das ihm noch geblieben war, war stark ergraut. Auf der dünnen, spitzen Nase trug er eine Brille mit zentimeterdicken, kugelrunden Gläsern. Seine Augen schienen durch die Brille unnatürlich groß zu sein. Irritiert sah er die beiden, die er noch nie zuvor gesehen hatte, an.
    „ Ja? Was kann ich für euch tun?“ fragte der Mann freundlich.
    „ Mein Name ist Himbi und das hier ist mein Gefährte Mugel. Gromit hat uns geschickt. Er sagte, ihr könntet uns vielleicht bei einem Problem behilflich sein!“ antwortete Himbi.
     
    Der alte Mann zog seine rechte, buschige Augenbraue fragend nach oben.
     
    „Gromit, so? Nun, wenn dem so ist, dann tretet ein in Tore Anderssons Haus. Doch seit gewarnt! Fasst mir ja nichts an!“ sagte Tore und trat einen Schritt von der Tür beiseite, um seinen Gästen Einlass zu gewähren.
     
    Himbi und Mugel betraten das Haus. Von Innen war es, soweit sie es bis jetzt beurteilen konnten, genauso trist und spartanisch eingerichtet wie von außen. Tore führte die beiden durch einen kühlen, staubtrockenen Gang in einen riesigen Raum, in dem Dutzende Regale, prall gefüllt mit Büchern und losen Pergamenten, standen. Er führte die beiden zwischen einigen der Regalen hindurch zu einem unaufgeräumten Schreibtisch, auf dem Berge von Papier und aufgeschlagenen Büchern lagen. Fasziniert schauten sich die Freunde die vielen Bücher an. Am Schreibtisch angekommen setzte Tore sich auf seinen Schemel und faltete seine Hände vor seinem

Weitere Kostenlose Bücher