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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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sich die beiden niemals auf ein solches Vorhaben eingelassen hätten und so war die einzige Möglichkeit, um sie trotz ihrer Angst auf ein Schiff zu bekommen, sie damit zu überrumpeln. Und dies war ihnen wahrlich gelungen.
     
    „So, nun langt noch mal kräftig zu, damit euch auf dem Schiff gleich nicht übel wird!“ lachte Gromit.
     
    Doch die beiden Freunde bekamen keinen einzigen Bissen mehr herunter. Der Schock saß zu tief. In ihren Gedanken malten sie sich aus, wie sämtliche schreckliche Seeungeheuer aus allen Geschichten, die sie über das Meer kannten, gleichzeitig über ihr kleines, nussschalenähnliches Schiff herfielen.
     
    „Sag liebste Levicia, weißt du, wer die beste Besatzung für ein Kriegsschiff ist?“, fragte Gromit die Hexe so, dass Mugel und Himbi genau hinhörten.
     
    Levicia schüttelte den Kopf.
     
    „Na, ich werd es dir sagen. Eine Zwergenmannschaft!“ sagte Gromit trocken.
    „ Eine Zwergenmannschaft?“, fragte Levicia ungläubig.
     
    Gromit grinste bis über beide Ohren.
     
    „Ja, eine Zwergenmannschaft. Die können nämlich alle nicht schwimmen und werden deshalb ihr Schiff am längsten vereidigen!“ prustete er lauthals.
     
    Levicia musste ebenfalls laut lachen, als sie sich die Sache bildlich vorstellte. Himbi und Mugel saßen wütend und belämmert in ihren Sesseln. Bei dem Gedanken an das weite, tiefe, schreckliche Meer wurde ihnen bereits jetzt schlecht. Plötzlich sehnten sie sich in die Gewölbe der verwunschenen Burg zurück. Lieber dort ein würdiges Ende im Kampf finden, als auf dem Meer einzugehen wie eine Primel.
     
    „Nun macht euch mal keine Sorgen. Wir sind höchstens zwölf Stunden auf dem Wasser unterwegs!“ versuchte Levicia die beiden zu beruhigen.
     
    Doch die gesprochenen Worte beunruhigten sie noch viel mehr. Beide wussten bereits jetzt, dass dies die vermeintlich längsten zwölf Stunden ihres Lebens werden würden. Keiner von beiden war bis jetzt jemals mit einem Schiff gefahren, oder hatte geschweige denn auch nur einen Fuß ins seichte Meerwasser gesetzt. Himbi und Mugel waren fix und fertig. Vor ihnen auf dem Wohnzimmertisch lagen die wunderbarsten Speisen, doch sie waren jetzt nicht mehr dazu in der Lage, auch nur einen Bissen herunterzubekommen.
    Amüsiert deckte Gromit den Tisch ab. Als er damit fertig war, wurde es langsam Zeit zum Hafen aufzubrechen.
     
    „ So, jetzt müssen wir aber langsam los, wenn wir unser Schiff nicht verpassen möchten!“, sagte Levicia, während sie sich erhob.
     
    Ganz langsam und zögerlich standen die beiden Freunde ebenfalls auf. Wie gelähmt schlichen sie zur Garderobe und zogen sich ihre Mäntel an. Anschließend schulterten sie ihre Rücksäcke, die vollgepackt unter der Garderobe bereitstanden. Gromit hatte bereits den Esel aus dem Stall geholt. Bruno stand fröhlich lächelnd vor der Tür und konnte es offenbar gar nicht erwarten, endlich wieder in ein neues Abenteuer zu ziehen. Schließlich war es an der Zeit sich von Gromit zu verabschieden.
     
    „So Jungs, nun müsst ihr aber wirklich los. Der Kapitän wird bestimmt nicht auf euch warten!“ sagte Gromit zu Himbi und Mugel.
     
    Himbi umarmte seinen alten Freund.
     
    „Leb wohl Gromit. Auf dass sich unsere Wege dereinst wieder kreuzen werden!“ sagte er einwenig traurig. „Das werden sie, da bin ich mir sicher. Passt gut auf euch auf, hört ihr? Und du Levicia, erhol dich gut, damit du schnell deine alten Zauberkräfte wiedererlangst. Die wirst du brauchen, wenn es hart auf hart kommt.“ antwortete Gromit.
     
    Himbi und Mugel sahen den alten Gromit traurig an. Abschiede waren schrecklich. Sie hatten immer so etwas Ungewisses. Und jetzt, wo sie raus aufs Meer mussten, glaubten sie nicht gerade daran, Gromit jemals lebend wieder zu sehen.
     
    „Ach kommt her!“ lachte Gromit und schloss zum Abschied alle drei fest in seine Arme. „Und jetzt macht, dass ihr wegkommt!“, sagte er nach der Umarmung.
     
    Er schubste die Drei leicht in die richtige Richtung. Und so machten sie sich auf den Weg zum Hafen. Langsam trotteten sie die große Kaimauer entlang. Seicht schwappten leichte Wellen immer wieder gegen die Mauer. Möwen flogen in großen Schwärmen am Himmel, oder ließen sich auf dem fast spiegelglatten Wasser von den seichten Wellen schaukeln. Von Weitem konnten sie bereits ihr Schiff sehen, das sie an den grüngelben Segeln erkannten. Levicia hatte den beiden beim Frühstück von den extravaganten Segeln erzählt. Je näher sie

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