Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
Vom Netzwerk:
kämmte.
    „ Ein Zauber? Aber wovor soll er den Wald beschützen? Warum sollen Unbefugte nicht ins Innere des Waldes gelangen?“ fragte Himbi Levicia.
    „ Nun, ich kann dir nur das sagen, was ich weiß. Dies hier ist ein Ort des Friedens. Kein böses Wesen kommt freiwillig an diesen Ort. Der Wald hat eine solch gute Aura, dass das Böse allein davon abgeschreckt wird. Doch da ist noch etwas. Als ich noch ein kleines Mädchen war, da erzählte mir meine Großmutter eine Geschichte über den Güldenen Wald. Ob sie der Wahrheit entspricht, dass weiß ich nicht. Jedenfalls erzählte sie davon, dass sich Mitten im Herzen des Güldenen Waldes der sogenannte Urbaum befinden soll. Dieser Urbaum soll der Ursprung allen Lebens auf diesem Teil der Erde sein. Delvariel selbst soll ihn gepflanzt haben, als sie vor Hunderten von Jahren hier herkam. Der Urbaum sorgt für neues Leben und garantiert, dass das alte besteht. Ohne diesen Baum würde die Natur und somit auch jedes Lebewesen, sterben.“ versuchte Levicia zu erklären.
     
    Himbi kratzte sich nachdenklich am Kopf.
     
    „Wenn das stimmt, was deine Großmutter erzählt hat, dann kann ich gut verstehen, warum ein solcher Zauber über diesem Wald liegt. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn dieser Urbaum vernichtet würde, sofern er tatsächlich existiert. Aber wie dem auch sei, das alles ändert nichts an der Tatsache, dass wir immer noch nicht den blassesten Schimmer davon haben, wie wir nun ins Herz des Waldes gelangen sollen!“ sagte Himbi und sah dabei in ebenfalls sehr nachdenkliche Gesichter.
    „ Nun, die Sache sieht jetzt also folgendermaßen aus. Auf dem geraden Weg kommen wir nicht in den Wald hinein. Ich schlage vor, wir suchen als Erstes gründlich hier im näheren Umkreis zum Strand. Dies ist der einzige Eingang in den Wald, der zunächst auf Anhieb in Betracht kommt. Und da man nicht weiter in den Wald hineingelangt, als einige Meilen, muss sich der eigentliche Eingang irgendwo hier befinden!“ schlussfolgerte Mugel.
     
    Die anderen stimmten ihm zu. Schließlich beluden sie Bruno mit den immer noch ziemlich nassen Taschen und fingen mit ihrer Suche im Wald an. Dafür teilten sie sich auf. Levicia ging geradeaus, Himbi ging nach links und Mugel ging zusammen mit Bruno nach rechts. Obwohl sie sich aufteilten, blieben sie doch immer in Sichtweite zueinander, um sich nicht im Wald zu verlieren. Sorgfältig suchten sie alles um sich herum akribisch genau nach einem möglichen Eingang in den Wald ab. Dennoch hatten sie dabei ein großes Problem. Schließlich hatte keiner von ihnen auch nur die geringste Ahnung, was genau sie überhaupt suchten. Sie wussten nicht, wie der Eingang in den Wald genau aussehen sollte. War es eine Tür, die sich irgendwo im Wald befand, ein geheimer Tunnel, oder sogar ganz was anderes? Sie wussten es schlicht und ergreifend nicht, und so suchten sie alles ab. Sie guckten unter jeden beweglichen Stein, hinter jeden umgestürzten Baum und in jedes Loch im Boden. Doch auch nach stundenlanger Suche hatten sie weder einen Eingang noch etwas Ähnliches gefunden. Gelangweilt trottete Bruno neben Mugel her. Während der Suche vertrieb er sich die Zeit, indem er köstlich aussehende Blumen aß und ab und zu über Äste und Bäume hüpfte. Als ihm dies jedoch mit der Zeit ebenfalls zu langweilig wurde, da fing er damit an, einigen grünen Schmetterlingen hinterher zujagen. Es dauerte nicht lange und er entfernte sich während seiner Jagd immer weiter von Mugel und den anderen.
     
    „Hey Bruno, bleib dort, wo ich dich sehen kann, oder willst du verloren gehen?!“, schrie Mugel hinter dem Esel her.
     
    Doch dieser achtete nicht auf Mugels Rufe, so stark war er darauf konzentriert, die Schmetterlinge zu fangen. Mugel blieb nichts anderes übrig als Bruno hinterherzulaufen. Immer wieder rief er ihn zu sich, doch Bruno bemerkte gar nicht, dass er gerufen wurde. Schnaufend und keuchend jagte er hinter den Schmetterlingen her, die direkt vor seiner Nase herflatterten. Einmal hätte er fast einen mit seinem Maul geschnappt, doch im letzten Moment huschte das flinke und wendige Insekt zwischen Brunos Zähnen davon.
     
    „Bruno! Jetzt bleib doch endlich stehen!“ brüllte Mugel wütend hinter dem Esel her.
     
    Mittlerweile hatten die anderen beiden auch bemerkt, dass Bruno ausgerissen war und kamen Mugel zur Hilfe. Gemeinsam rannten sie hinter dem ungewöhnlich schnellen Esel her. Es war das erste Mal, dass sie Bruno richtig rennen

Weitere Kostenlose Bücher