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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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ein stimmungsvoll trauriges Lied an.
    Wayne räusperte sich und wollte gerade zu sprechen beginnen, als Dale Stahlqvist ihn unterbrach. »Einen schönen guten Tag, Celia«, sagte er und warf Wayne einen warnenden Blick zu. »Bist du unter uns?«
    Der Tisch beulte sich daraufhin in der Mitte aus und sah auf einmal wie ein Ballon aus, der sich langsam mit Luft füllte. Seine Metallfüße krallten sich in den Teppich, und die Blumenvase fiel auf den Boden. Ich spürte, wie sich das Grau in meiner Brust zusammenballte. Die Luft in der Kabine schmeckte auf einmal metallisch.
    Terry blickte von seinen Geräten auf. Er erklärte besorgt: »Die statische Spannung nimmt extrem zu. Und die Temperatur fällt.«
    »Was?«, fragte Tuckman. »Um wie viel?«
    »Um fünf Grad pro Minute«, erwiderte sein Assistent, schüttelte den Kopf und starrte wieder auf seinen Monitor. »Die meisten meiner Geräte drehen durch – vor allem die elektrischen. Vielleicht handelt es sich um eine magnetische Interferenz …«

    »Beim Test hat alles noch gestimmt«, warf Quinton ein. »Es kann sich also nicht um die neue Ausstattung handeln. Die funktioniert einwandfrei.«
    Im Séance-Raum gab es einen lauten Knall, der von den Wänden widerzuhallen schien.
    Die Teilnehmer sahen nervös aus. Sie warfen sich aus den Augenwinkeln immer wieder besorgte Blicke zu. Ich konnte noch immer die gelbe Energiewolke sehen, die auf einmal von kleinen roten Quaddeln übersät war. Während ich noch darauf starrte, schien sich der Nebel in Fetzen aufzulösen, nur um sich gleich darauf wieder zusammenzuballen. Dann löste er sich erneut auf und wandte sich den einzelnen Séance-Mitgliedern zu. Die größte Energiewolke bewegte sich auf Ken, Ana, Ian und Cara zu, während sie rote und gelbe Blitze von sich gab. Kleine Bälle, die wie Hitzekugeln aussahen, flogen zuckend auf Wayne, Patricia und Dale zu.
    »Celia?«, fragte Dale nervös.
    »Vielleicht ist es Mark …«, schlug Patricia vor.
    Der Tisch zitterte und schien seine Kräfte zu sammeln.
    »Unsinn!«, fuhr Cara sie an.
    Der Tisch sprang hoch und landete wieder. Erneut bohrte er seine Füße in den Teppich. Plötzlich schlug er aus, und ein Zittern durchlief ihn, sodass man glauben konnte, unter den Fingern der Teilnehmer würde sich ein Tier vor Schmerzen winden. Patricia stieß einen Schrei aus, als er ihr auf den Fuß trat.
    Ein heißes, weißes Licht flammte auf, und ich spürte, wie es auch meine Glieder erfasste. Der Tisch drehte sich unter diesem hellen Dach aus Grau und erhob sich auf ein Bein. Er traf Cara und Ian voll vor die Brust. Cara fiel auf die Knie, während der Tisch Ian ein zweites Mal trat, bevor er wieder zur Ruhe kam. Ian stolperte rückwärts und
presste seine Hände auf die Brust. Die anderen sahen sich fassungslos an.
    »Der Druck …«, begann Terry.
    In diesem Moment gab der CD-Spieler ein undefinierbares Geräusch von sich. Der Tisch rannte daraufhin auf die Spiegelscheibe zu und sprang in die Luft. In der Beobachtungskabine gingen die Alarmanlagen los.
    »Nein!«, brüllte Terry die Apparate an. »Das kann er nicht tun!«
    »Mit der Ausrüstung ist alles in Ordnung«, erklärte Quinton erneut und fuhr mit seinem Messgerät über die Monitore. Er war blass geworden. »Aber hier wird es schrecklich heiß …«
    Der Tisch griff nun wirklich die Scheibe an und schaffte es, ein strandballgroßes Loch in das Glas zu schlagen. Eisige Luft strömte zu uns herein, vermischt mit einem Gestank aus Rauch und Säure. Ich würgte und krümmte mich, weil mir auf einmal übel wurde. Der Tisch im Nebenzimmer landete wieder auf dem Boden. Ohne die Scheibe konnte ich nun vier gewaltige Energiewolken erkennen, die über Cara, Ian, Ana und Ken hingen. Kens Schild im Grau und Ians farbige Funken waren verschwunden, als ob sie niedergebrannt worden wären. Die vier Stürme rissen mit roten und gelben Blitzen an dem Tisch und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
    Im Séance-Raum ertönten nun Schreie. Der Tisch, der von einem pulsierenden, übernatürlichen Feuer umgeben war, stürzte sich auf Ken und rammte ihn gegen die Wand unter der zerbrochenen Scheibe. Ana schrie, während er den jungen Mann wieder und wieder angriff. Ken brach zusammen und verschwand damit aus unserem Blickfeld. Doch die grellrote und gelbe Energiewolke schwebte noch
immer wie ein Raubvogel über der Stelle, wo er liegen musste.
    Ein orangefarbener Blitz schlug in den CD-Spieler ein, der daraufhin eine Kakophonie aus Swing von sich

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