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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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»Es
könnte ein Unfall gewesen sein, aber das Ganze ist ziemlich geheimnisvoll. Die Polizei behandelt den Fall jedenfalls als Mord, und ich … Ich habe ein Interesse daran und muss herausfinden, ob sich ein bestimmter Geist am Tatort aufgehalten hat, als der Mord passierte.«
    »Weißt du das denn nicht selbst?«
    »Nein. Diese Art von Fähigkeit besitze ich leider nicht. Au ßerdem handelt es sich nicht um einen normalen Geist.«
    Carlos’ Bewegungen wirkten nicht mehr so geschmeidig wie früher. »Und was soll ich für dich tun?«
    »Eine Frage: Muss ich dir erst alles genau erklären, oder hast du in Wahrheit gar nicht vor, mir zu helfen?«
    Sein Mund verzog sich zu einem schrecklichen Lächeln, das meinen Magen erneut verkrampfen ließ. »Erkläre mir erst einmal, worum es wirklich geht.«
    Ich schluckte, ehe ich antwortete. »Du schuldest mir noch einen Gefallen, weil ich mich um Camerons … Um seinen Fehler gekümmert habe. Ich will wissen, ob der fragliche Geist dort war und was er dort gemacht hat. Also möchte ich, dass du mit mir kommst und dir den Tatort ansiehst. Du kannst bestimmt mehr erkennen als ich.«
    »Wo ist das?«
    »Es ist ein Appartement in Fremont. Die Polizei hat die Wohnung geräumt, und die Schlüssel sind verschwunden. Es sollte also kein Problem darstellen, hineinzugelangen, so lange wir vorsichtig sind.«
    »Aha – wir! Du bist also bereit, dasselbe Risiko auf dich zu nehmen wie ich. Das ist gut. Du willst diese Informationen doch nur für dich selbst – oder?«
    »Falls du wissen möchtest, ob noch jemand anderer dahintersteckt, kannst du beruhigt sein. Es geht nur um mich und meine Seite des Tageslichts.«

    »Wobei dein Tageslicht bereits dunkler ist als das der meisten Menschen.«
    »Das stimmt.« Ich zwang mich dazu, seinem Blick nicht auszuweichen, sondern in seine böse funkelnden Augen zu schauen. »Also – hilfst du mir jetzt oder nicht?«
    Er lachte finster, und ich hatte das Gefühl, am ganzen Körper zu zittern. »Wann?«
    »Heute Nacht, hatte ich gehofft.«
    Er zog die Augenbrauen zusammen. »Besser morgen. Heute habe ich bereits genügend Zeit für dich erübrigt.«
    »Und warum warst du so großzügig?«, platzte ich verärgert heraus.
    Er legte eine seiner riesigen Hände auf meine linke Schulter und zog etwas von mir ab, das er wie ein Stück Fussel beiseiteschnippte. Vielleicht war es ein Überbleibsel von Celia. Mir lief ein Schauer über den Rücken, und ich spürte, wie sich das Herz in meiner Brust zusammenzog. Er verschränkte die Arme und musterte mich von oben bis unten. »Ich finde dich noch immer interessant, Blaine. Und wie du schon sagtest – ich schulde dir einen Gefallen. Ich komme morgen mit, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich etwas finde, was dir zusagen wird.«
    »Das hast du noch nie.« »Es würde mich auch verdammt überraschen, wenn es einmal anders wäre. Komm morgen Abend zur selben Zeit hierher, und dann werden wir herausfinden, worum es geht.« Damit entließ er mich. Als ich davonging, konnte ich noch die seltsam heiße und gleichzeitig kalte Empfindung auf meinem Rücken spüren, die mir zeigte, dass er mir mit seinen bedrohlichen Augen nachblickte.

NEUNZEHN
    A m frühen Mittwochmorgen wurde ich durch das pe netrant fröhliche Klingeln meines Handys geweckt. Plötzlich wusste ich wieder, warum ich es so lange vermieden hatte, mir eines dieser Dinger anzuschaffen.
    Morgens von penetranter Fröhlichkeit geweckt zu werden, war schon schlimm genug, aber noch unerträglicher wurde es, wenn man derart schlecht geschlafen hatte wie ich. Carlos’ Berührung hatte mich in einen Zustand versetzt, der meinen ganzen Körper ergriffen hatte, sodass ich die Nacht sehr ruhelos verbracht hatte und von bösen Träumen verfolgt wurde.
    Mühsam zog ich das Telefon aus meiner Jackentasche und klappte es auf. »Hallo!«, ächzte ich hinein.
    »Ms. Blaine – da mich die Ereignisse letzten Sonntag ziemlich beunruhigt haben, möchte ich nun ganz sicherstellen, dass die Aufnahmegeräte für die heutige Sitzung wirklich nicht manipuliert wurden.«
    Ich brauchte einen Moment, um die Stimme und das, was sie sagte, in den richtigen Kontext einzuordnen. »Professor, es ist sieben Uhr morgens. Die Sitzung findet doch erst um halb vier statt.«
    »Ich weiß. Es ist eine Anfrage in letzter Minute. Ich dachte, dass Sie es lieber hätten, so viel Zeit wie möglich zu haben«,
erwiderte Tuckman. Sein Tonfall klang wie immer herablassend. »Sie scheinen ja

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