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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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sicher, dass er mir unsympathisch ist. Wenn ich für Kotzbrocken arbeite, kostet das immer extra«, erklärte er gähnend. »Also – bis elf.«
    Tuckman saß am Séance-Tisch und korrigierte Seminararbeiten, als wir eintrafen. Er schnaubte verächtlich, nachdem er einen Blick auf Quinton geworfen hatte, doch seine Verachtung verschwand, sobald er ihn bei der Arbeit beobachten
konnte. Quinton war zwar seltsam, aber auch sehr genau. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als ich bemerkte, wie überrascht Tuckman über die Fähigkeiten des ziemlich abgerissen aussehenden Mannes war.
    Quinton entdeckte mehrere Fehler in der Installation der neuen Spielzeuge und verlegte die Kabel neu, während der Psychologe fasziniert zusah. Er zeichnete außerdem ein kompliziertes Diagramm auf ein Blatt Papier und stellte einige Fragen zu den vorherigen Installationen. Nickend und stirnrunzelnd machte er sich Notizen.
    Nach einer Weile reichte er mir das Papier und bat mich, die Lücken mit dem zu füllen, was er mir nannte. Er begann mit seinen Messgeräten und Werkzeugen im Zimmer auf und ab zu gehen, die reparierten Stromkreisläufe zu testen und alle Geräte einer genauen Prüfung zu unterziehen. Um zehn vor drei waren wir schließlich fertig. Quinton nahm mir das Papier ab, um noch einige weitere Details hinzuzufügen und seine Unterschrift darunterzusetzen. Tuckman reichte ihm ein weiteres Formular und deutete auf die Stelle, wo Quinton noch einmal unterschreiben sollte.
    »Sie müssen auch noch zur Sitzung bleiben und mir dann bestätigen, dass die Apparate so funktioniert haben, wie sie das sollen«, erklärte er.
    Quinton zuckte mit den Achseln und unterschrieb, ohne aufzublicken. »Es ist Ihr Geld.« Er gab Tuckman das Formular zurück.
    Der Professor wurde blass, als Quinton ihm die Summe nannte, die er verlangte. Aber er stimmte zu, ohne zu murren. Als er sein Scheckbuch herausholte und einen Scheck ausstellen wollte, erklärte ich, dass ich den Betrag auf meine Rechnung setzen würde. Quinton arbeitete nur gegen Bargeld, was Tuckman offenbar recht amüsant fand.

    Die Beobachtungskabine war voll, als Terry eintraf. Der klaustrophobisch kleine Raum und der fehlende Schlaf trugen nicht zur Verbesserung meiner Laune bei. Die Teilnehmer im Séance-Raum schienen ebenfalls nervös und angespannt zu sein. Ihr Geplauder klang schriller als sonst, und die Messgeräte zeigten hohe Töne und ein erhöhtes Energielevel an, als die Gruppe miteinander redete und im Zimmer auf und ab lief. Schließlich kehrte etwas Ruhe ein. Alle schienen darauf zu warten, dass wieder etwas Außergewöhnliches passieren würde.
    Patricia hatte einen Strauß getrockneter Blumen auf den Tisch gestellt und zupfte immer wieder daran herum, während die anderen im Zimmer hin und her liefen. Ich konnte selbst durch die Glasscheibe erkennen, dass etwas großes Graues und Mächtiges im Raum anwesend war, auch wenn ich es nicht genau ausmachen konnte. Der gelbe Nebel war zu sehen, den ich inzwischen mit Celia in Verbindung brachte. Ich verspürte Kälte und hörte, wie Dale Stahlqvist und Wayne Hopke miteinander über die Möglichkeit stritten, dass Marks Geist unter ihnen auftauchte.
    »Sieht für euch irgendetwas ungewöhnlich aus?«, fragte ich und erwartete beinahe, dass die anderen die starke Aktivität im Grau auch erkennen konnten.
    Terry und Quinton warfen einen Blick auf die Schaltpulte, während sich die Teilnehmer um den Tisch versammelten. »Einige der elektromagnetischen Werte sind höher als sonst«, meinte Terry. »Das neue Raumbarometer zeigt ebenfalls einen höheren Druck an. Wir müssen ihn später mit dem normalen Luftdruck vergleichen. Die Leute sind heute aufgeregt – es könnte also daran liegen.«
    Ich nickte und beobachtete, was im anderen Zimmer vor sich ging. Meine Erschöpfung hatte sich inzwischen in Nervosität
verwandelt, obwohl ich mir das nicht so ganz erklären konnte.
    Die Gruppe hatte sich um den Tisch niedergelassen. Ihre Finger lagen auf der Tischplatte, ohne dass sie einander berührten. Ian, der zwischen Cara und Wayne saß, zeigte dem Spiegel beinahe sein Profil. Auf der anderen Seite von Wayne hatte sich Ana hingesetzt. Ken war direkt vor dem Spiegel und zwar zwischen Ana und Patricia, zu deren Linker Dale Stahlqvist saß, der in den Spiegel blicken konnte. Cara, deren Wange mit einem großen Stück Mullbinde bedeckt war, saß zwischen Dale und Ian. Jemand hatte den CD-Spieler angestellt, und eine Bluesgitarre stimmte

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