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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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an. »Haben Sie vielleicht einen Kaugummi? Der Geschmack ist wirklich ekelhaft.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid.«
    Ana zuckte mit den Achseln. »Na ja, kann man nichts machen. Kommen Sie.« Wir gingen gemeinsam zur nächsten Straßenkreuzung und warteten dort an der Ampel auf Grün. »Also, was wollen Sie wissen?«
    »Ich wollte erfahren, ob Sie jemals irgendeine Art von Beziehung zu Mark hatten.«
    Ana sah mich fragend an. »Nein. Ich habe ihn im Januar das erste Mal gesehen. Vorher kannten wir uns nicht. Meinen Sie damit, ob wir jemals miteinander ausgegangen sind?«
    »Nein, das nicht.« Die Ampel schaltete auf grün, und sie überquerte die Straße. Ich folgte ihr. »Kein einziges Mal?«
    »Jedenfalls nicht allein. Ich bin natürlich mit Mark etwas trinken gegangen, aber da waren auch andere dabei. Ian und Ken und Wayne und Patricia. Manchmal auch nur
Ian und Ken. Aber nie allein. Ich mochte Mark, aber mehr nicht.«
    Als wir an der nächsten Straßenecke stehen blieben, verfinsterte sich ihre Miene. »Halten Sie mich etwa für flatterhaft, nur weil ich mit einem Mann zusammen bin, aber einen anderen attraktiv finde? Ich habe schon viele Beziehungen gehabt, aber meist nicht mit netten Männern. Ich möchte einfach nur einen netten Mann finden. Einen lustigen, der gut für mich ist. Aber ich springe nicht von einem Bett ins andere. Verstanden?«
    Wir überquerten die nächste Straße und gingen dann die Union Street Richtung Süden hinunter.
    »Es tut mir wirklich leid, dass Mark sterben musste«, fuhr sie fort. »Ehrlich. Er war ein netter Kerl. Er war auch ein guter Mensch, aber nicht für mich. Das habe ich aber bereits alles diesem Kommissar gesagt. Warum nehmen Sie an, dass ich irgendetwas damit zu tun haben könnte?« Sie klang immer aufgebrachter. Ganz in unserer Nähe schepperte etwas.
    »Weil irgendwie eine Frau mit im Spiel ist. Es hat sich eine Frau in Marks Appartement aufgehalten, bevor er starb.«
    »Ich jedenfalls nicht!«
    Wir gingen an einem Hutladen vorbei, und unsere Gesichter spiegelten sich für einen Moment unter Federboas und Sonnenhüten. Ein gelber Nebel schwebte wie eine giftige Wolke hinter uns her.
    »Glauben Sie, dass Celia dazu in der Lage wäre, Mark zu töten?«
    »Was?« Ana blieb unter der Markise eines Schusters stehen und starrte mich an. »Unser Geist?«
    Ich nickte.
    »Nein.« Sie hielt inne. »Nein … Na ja, vielleicht. Aber wir
kontrollieren doch den Geist. Warum würde einer von uns Mark etwas antun wollen?«
    »Warum würde einer von Ihnen einen Tisch durch einen Spiegel werfen oder Ians Rippen brechen? Warum würde einer von Ihnen die Dinge tun, die am Mittwoch passiert sind? Warum würde einer von Ihnen überhaupt jemanden aus der Gruppe verletzen wollen?« Ana hatte zu denjenigen gehört, die noch am glimpflichsten davongekommen waren, und das machte sie in meinen Augen besonders verdächtig. Die Tatsache, dass wir nun von Celia verfolgt wurden, ließ mich nur noch misstrauischer werden.
    Anas Augen wurden hart. »Weil er nur so getan hat, als könnte Celia bestimmte Dinge tun! Er hat uns belogen!«, fauchte sie.
    »Und Celia hat sich dafür gerächt, wie Sie bereits vermutet haben.«
    »Ja, vielleicht hat sie das.«
    »Woher wissen Sie, dass Mark einige der Erscheinungen künstlich hervorgerufen hat?«
    Sie holte tief Luft und zog den Mantel enger um die Schultern. Wütend knabberte sie den Lippenstift von ihrer Unterlippe. Dann atmete sie langsam aus. Ohne Vorwarnung ging sie plötzlich weiter. »Ken hat es mir gesagt.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch, während ich ihr folgte. »Und woher wusste Ken davon?«
    Sie zuckte mit den Achseln und schaute auf die andere Straßenseite, wo eine Gasse zur First Avenue und Puget Sound hinunter führte. »Als Kind ist er in einer Theatergruppe gewesen. Er und Mark unterhielten sich darüber. Ich glaube, daher wusste er auch von Marks Tricks.«
    »Wann hat er Ihnen davon erzählt?«
    »Am Mittwochabend. Ich traf ihn ihm Krankenhaus, als
ich auf Ian wartete. Wir waren alle sehr aufgewühlt und haben viel geredet.«
    Wir überquerten erneut eine Straße und blieben vor einem chinesischen Restaurant stehen. Aus der Küche des Wild Ginger strömten herrliche Düfte. Die riesige Reklame an der Benaroya Symphony Hall tauchte das Restaurant in rotes Licht. »Waren Sie jemals im Old Possum’s?«, wollte ich wissen.
    Anas Miene wirkte ausdruckslos. »Wo? Was soll das sein?«
    »Es ist in Fremont.«
    Sie wollte schon den

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