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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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oben im Speicher stehen viele Geräte, mit denen man Bühnentricks erzeugen kann. Ian wusste, wie das ging, aber er hatte mich diesbezüglich angelogen.«
    »Das haben Sie ihn aber nicht gefragt«, unterbrach mich Solis.
    »Stimmt. Ich hörte seinen Streit mit Ana, und auf einmal machte alles Sinn. Sie hatten mir gesagt, dass Cara ihn zurückgewiesen hatte. Er hatte also einen Grund, Mark zu hassen. Der Typ hat ein Ego so groß wie ein Doppeldecker-Bus, und offensichtlich ist er sehr aggressiv und instabil. Ich habe herausgefunden, dass er sogar wegen Tierquälerei angezeigt werden sollte. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, könnte ich mir vorstellen.« Ich erinnerte mich plötzlich mit einem Schaudern an die Erinnerungssplitter aus Schmerz und Tod, die Ian projiziert hatte,
und an das Leid seiner Eltern, weil ihr Hund vergiftet worden war.
    Solis starrte mich noch immer finster an. »Also sind Sie einfach dazwischengegangen.«
    Ich entschloss mich, ein gewisses Risiko einzugehen, und sagte: »Er hatte etwas in der Hand und versuchte, Ana dazu zu bringen, näher an ihn heranzutreten, damit er zuschlagen kann.«
    »Was war es?«
    »Es sah wie ein Rohr aus.« Das war zwar eine Lüge, aber eine, die man mir nicht nachweisen konnte. Auf dem Speicher hatten Dutzende von Rohrstücken herumgelegen.
    »Und wie haben Sie den Speicher wieder verlassen? Als wir eintrafen, waren Sie bereits verschwunden und Markine geflüchtet.«
    »Was? Sie haben ihn nicht verhaftet?«
    »Nein!«, brüllte Solis plötzlich los. Seine Ruhe war verflogen. Er war sogar so wütend, dass er freiwillig redete.
    »Markine ist ein höchstgefährlicher Mann, der jetzt frei herumläuft. Ich weiß nicht, wie er Lupoldi umgebracht hat oder wie es ihm gelungen ist, Sie aus diesem Speicher herauszubekommen. Er ist jedenfalls wahnsinnig. Sein Geständnis Ihnen und Choi gegenüber ist nicht alles, was wir gegen ihn in der Hand haben. Ich habe auch andere Beweise und Zeugen. Au ßerdem gibt es mehrere Haftbefehle gegen ihn. Wir werden natürlich alles in unserer Macht Stehende tun, um ihn zu finden. Aber fürs Erste ist er uns entkommen!«
    Er strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Er wird versuchen, wieder zu töten. Er wird versuchen, den beiden – Choi und George – etwas anzutun. Und auch Ihnen wollte er schaden. War es eine Explosion oder ein giftiger Rauch? Los, sagen Sie schon – was war es?«

    Ich starrte ihn erschöpft an. Das strahlende Orange seiner Frustration zeigte sich von neuem. Meine Knie begannen zu zittern, und ich ließ mich erst einmal auf einem der Sessel nieder. So konnte ich etwas Zeit gewinnen, ehe ich auf Solis’ unerwarteten Ausbruch reagieren musste.
    Mit dem silbernen Alembik in meinem Schoß beugte ich mich vor, um mein schmerzendes Knie zu reiben. Der Kommissar zog einen Stuhl heran, um sich mir gegenüberzusetzen. Er rückte ihn nahe zu mir heran und stützte die Ellenbogen auf seine Schenkel.
    »Was ist geschehen?«, wollte er wissen.
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte ich. Vorsichtshalber benutzte ich seinen Begriff. »Es gab eine Explosion oder so. Rauch … Es war irgendwie verwirrend. Ich versuchte, Markine zu folgen, den Speicher durch irgendeine Tür zu verlassen, aber ich habe keine Ahnung, welche es war. Auf einmal stürzte ich durch eine Falltür oder vielleicht war es auch ein verfaultes Brett. Irgendwie kam ich in den Keller. Glaube ich. Ich glaube, ich sah Markine und folgte ihm. Wir gelangten bis in den Heizungskeller und von dort aus irgendwie in die Kanalisation. Da verlor ich ihn aus den Augen. Also kehrte ich hierher zurück.«
    »Und was ist das?«, fragte Solis und zeigte auf Celias Gefängnis.
    Ich musterte den Alembik. Er war ziemlich verschmutzt, aber trotzdem konnte ich unter der verspiegelten Oberfläche noch deutlich den Nebel und die Energie des Grau sehen. Die wahre Antwort auf diese Frage war so bizarr, dass Solis sie mir sowieso nicht glauben würde. Ich konnte ihm also genauso gut ehrlich antworten.
    »Ein Geist in einer Flasche«, erwiderte ich.
    Seine Augen wurden erneut schmal, und sein Gesicht
spiegelte nun wieder die übliche Ausdruckslosigkeit wider. Seine wütende Aura bestand inzwischen nur noch aus einem schwachen orangefarbenen Flackern.
    »Wo haben Sie das her?«
    »In der Kanalisation gefunden.«
    »Während Sie Mr. Markine verfolgten? Dann möchte ich es haben.«
    »Nein.«
    »Wenn es etwas mit dieser Untersuchung zu tun hat …«
    »Sie wollen das nicht

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