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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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wird das Projekt sein, von dem du gesprochen hast – oder?«
    »Ja, die treffen sich jeden Mittwoch.«
    »Aha, jetzt weiß ich Bescheid.«
    »Phoebe … Wer arbeitet heute Abend eigentlich mit Mark zusammen?«
    »Nur ich. Am Mittwoch ist nie viel los. Da verkaufen wir mehr Kaffee als Bücher.«
    »Und was machst du, wenn sich einer deiner Leute mal krank meldet?«
    »Dann komme ich schon irgendwie zurecht.«
    »Und was bedeutet das für die Lakaien?«
    »Normalerweise springe ich für einen kranken Lakaien ein und wasche ihm dann später den Kopf.« Sie sah mich scharf an. »Warum?«
    »Vielleicht solltest du einen der anderen bitten, heute länger zu bleiben – falls Mark nicht kommen kann.«
    »Und wieso sollte er nicht kommen können?«
    »Nur so ein Gefühl. Heute lief es an der Uni nicht so, wie es sollte.«
    Phoebe sah mich misstrauisch an.
    »Ist ja nur ein Vorschlag.« Ich stand auf. »Phoebe, ich bin mir sicher, dass ich dir noch mehr Fragen stellen wollte, aber momentan fallen mir keine mehr ein.«
    »Du bist nicht die Einzige, die Fragen hat, Harper. Ich möchte auch eine Erklärung, falls Mark nicht auftauchen sollte.«
    Ich wich ihrem Blick aus. »Die wirst du sicher bekommen – keine Sorge.« Dann zog ich meine Jacke an und verließ den Laden. Es war gegen acht Uhr abends und regnete noch immer.

    Ich lief, so schnell ich konnte, einen Block weiter bis zur Leninstatue und benutzte dort das öffentliche Telefon. Die Metallmarkise eines Ladens, der Deluxe Junk hieß, schützte mich davor, triefnass zu werden, als ich Tuckman anrief.
    »Hallo, Professor. Hier spricht Harper Blaine. Haben Sie schon von Mark Lupoldi gehört?«
    »Nein, noch nicht. Wollten Sie denn nicht mit ihm sprechen?«
    »Er war nicht zu sprechen.« Höchstwahrscheinlich war Solis noch damit beschäftigt, Marks nächste Verwandte auszumachen, um diese von seinem Tod in Kenntnis zu setzen. Tuckman würde er noch eine ganze Weile lang nicht kontaktieren, und auch ich sah keinen Anlass, ihn vom Schicksal seines Mitarbeiters in Kenntnis zu setzen. »Hören Sie, Professor. Ich glaube kaum, dass man bei diesen Phänomenen noch von normaler Aktivität sprechen …«
    Er unterbrach mich. »Das weiß ich. Was heute Nachmittag passierte, ist alles andere als normal. Der Tisch benahm sich überhaupt nicht normal.«
    »Es wäre auch ein seltsamer Tisch, wenn es für ihn normal wäre, im Zimmer herumzulaufen und die Wände hochzuklettern.«
    »Ganz genau«, bestätigte er. »So viel Energie sollte der Tisch überhaupt nicht haben.«
    »Das verstehe ich. Aber ich meine etwas anderes. Ich glaube, dass wir es mit mehr zu tun haben als nur mit jemandem, der diese Erscheinungen künstlich hervorruft.«
    »Was wollen Sie damit sagen? Dass es einen echten Geist gibt?« Er schnaubte verächtlich. »Ehe ich diese Theorie auch nur in Erwägung ziehe, müssen Sie mir erst einmal beweisen, dass es nichts anderes sein kann. Und das wird Ihnen nicht gelingen. Sie sollen keine Gespenster jagen, Ms.
Blaine. Alles, was ich von Ihnen verlange, ist, sich an Ihre normale Routine zu halten und das zu tun, wofür man einen Privatdetektiv anheuert. Sonst nichts. Die Gespenstergeschichten können Sie ruhig meiner Gruppe überlassen. Und falls Sie Mark doch noch erwischen sollten, dann richten Sie ihm aus, dass ich dringend mit ihm sprechen will.«
    Ich starrte auf den Boden und war froh, dass es bereits dunkel genug war, um meine finstere Miene vor den vorübergehenden Passanten zu verbergen. »Falls ich Mr. Lupoldi noch erwische, richte ich ihm das gerne aus«, erwiderte ich kühl. Insgeheim hoffte ich, den armen Mark Lupoldi nie mehr wiedersehen zu müssen. Der kurze Blick auf sein entsetztes, schmerzverzerrtes Gesicht hatte mir gereicht.
    Ich wusste zwar nicht, was die pathologische Untersuchung ergeben würde, aber eines war sicher: Sein Tod hatte ihn selbst genauso überrascht wie alle anderen. Das hatte sich für immer auf seiner Miene eingebrannt.
    »Ich würde es nämlich gar nicht gutheißen, falls Mr. Lupoldi am Sonntag wieder nicht kommt«, fuhr Tuckman fort. »Die Gruppe würde ziemlich durcheinandergeraten, wenn er gleich zwei Sitzungen hintereinander verpasst.« Mit diesen Worten legte er auf.
    Ich bezweifelte, dass die Séance-Teilnehmer große Lust auf das sonntägliche Treffen haben würden, sobald sie erfuhren, dass Mark tot war. Aber diese Enthüllung durfte nicht ich machen; ich musste auf Solis warten.
    Obwohl ich davon überzeugt war, dass die

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