Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
werden. Mein Gott, hoffentlich kommt Schröder bald!“
Sabine holte Max, während Stefan einen Eimer mit Wasser füllte und es mit Klaubersalz mischte.
Der kleine Max war einst mit schrecklich verformten Hufen auf den Ponyhof gekommen. Monatelang war der Schmied damit beschäftigt gewesen, sie allmählich wieder in die richtige Form zu bringen. Ob die Hufe nun besonders anfällig für eine Rehe waren? Vielleicht hatte Cornelia deshalb immer so eindringlich vor Überfütterung gewarnt?
Max schnaubte mißtrauisch, als Stefan den Eimer vor seine Hufe stellte. Er warf den Kopf in die Höhe und ging rückwärts.
„Komm, Max! Stell dich nicht so an!“ sagte Sabine. „Das Wasser wird dir guttun! Hab keine Angst, Kleiner!“
Vorsichtig hob Stefan einen Huf auf, aber als er ihn in den Eimer stellen wollte, sprang Max wieder zurück. Dabei streifte er mit dem Huf den Eimer und stieß ihn um.
„Max, bitte laß uns deine Hufe ins Wasser stellen!“ Sabine klopfte dem kleinen Schecken beruhigend den Hals.
Stefan holte neues Wasser, und nach ein paar weiteren Versuchen stand Max endlich mit den Vorderhufen im Wasser. Nach etwa einer Viertelstunde kehrten die Reiter von ihrem Ausritt zurück. Max hörte die anderen Pferde, er wieherte und wurde unruhig. Er stampfte mit dem Huf, schlug mit dem Kopf, und schon war der Eimer wieder umgeworfen.
„Ich sage schnell Cornelia Bescheid!“ Stefan lief schon los.
Sabine war zutiefst erleichtert, daß Cornelia endlich wieder da war. Bestimmt wußte sie in dieser Situation Rat. Wenn Max nur nicht krank wurde! Sah er nicht schon seltsam aus? Und begann er nicht auch zu schwitzen?
Da kam Cornelia auch schon zur Stalltür herein. Ihr Gesicht war besorgt, Stefan hatte ihr alles berichtet. Vorsichtig tastete sie über den Bauch des Schecken, dann befühlte sie seine Hufe. „Schlägt er nach seinem Bauch, oder dreht er sich um?“ wollte sie wissen.
Sabine schüttelte den Kopf, dann erzählte sie Cornelia von ihren ziemlich vergeblichen Versuchen, Max’ Hufe ins Wasser zu stellen.
„Ich fürchte, daß er eine Rehe bekommen könnte“, sagte Cornelia ernst. „Seine Hufe fühlen sich sehr warm an. Führe ihn doch einmal ein paar Schritte!“
Sabine ging los, doch Max wollte nicht mitkommen. Schließlich ging er sehr vorsichtig ein paar Schritte, dann blieb er mit hängendem Kopf stehen.
„Er geht schon klamm“, sagte Cornelia leise, „das ist das erste Anzeichen einer Rehe! Bringt ihn in seine Box und entfernt alles Futter aus der Krippe. Ich rufe noch einmal bei Dr. Schröder an!“ „Warum geht Max klamm?“ fragte Sabine, als Cornelia gegangen war. „Gehört das zum Erscheinungsbild der Hufrehe?“
„Das Gehen tut ihm weh“, antwortete Stefan bedrückt. „Hufrehe ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, das ist das Gemeine daran!“
Nun kamen alle Reiter, die mit auf dem Ausritt gewesen waren. Alle machten sich Sorgen um Max, der kleine Schecke war allen ans Herz gewachsen. Voller Teilnahme streichelte Marei das Pony.
Franz sah ihn besorgt an.
„Wir müssen doch irgend etwas für ihn tun können“, flüsterte Katrin. „Der arme Max!“
„Wir müssen auf den Tierarzt warten“, sagte Stefan. „Vorher können wir nicht viel tun!“
„Doktor Schröder kommt, sobald er kann“, sagte da Cornelia, die gerade hereinkam. „Und es gibt ein paar Dinge, die wir bis dahin doch tun können!“ Behutsam schob sie Max in eine Ecke, so daß er dem Wasser vor sich nicht mehr rückwärts ausweichen konnte. Es gelang ihr auch, die Vorderhufe des Schecken jetzt in einen größeren rechteckigen Behälter zu stellen, in dem Max besser stehen konnte.
„Ich weiß, daß ihr euch Sorgen um Max macht“, sagte Cornelia zu den Kindern, „aber er braucht jetzt Ruhe. Bitte seid leise! Am besten verlaßt ihr den Stall!“
„Er wird doch bestimmt wieder gesund, nicht wahr?“ fragte Michaela heiser.
Cornelia zögerte. „Das können wir nur hoffen“, antwortete sie bedrückt. „Ich will euch nichts vormachen. Eine Hufrehe kann tödlich verlaufen, besonders bei alten Pferden, die nicht mehr viel Kraft haben.“
Marei begann leise zu weinen, Franz wurde sehr blaß. Michaela starrte mit tränenblinden Augen zu Boden.
Max stand nun mehr nach hinten gelehnt da. Er schwitzte und hielt die Vorderbeine nach vorn abgespreizt.
Da begann Janosch zu bellen, ein Wagen fuhr in den Hof. Endlich! Es war Dr. Schröder.
Der blonde, untersetzte Mann kam mit seiner Tasche in den Stall. Als er
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