Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen
Sache reden. Sie hat bestimmt mehr Verständnis!“ Sie verschwand mit dem Zaumzeug in der Sattelkammer, um die Trense auszuwaschen.
Die Schnitzeljagd
Der große Tag kam näher. Die Kinder hatten sich mit den Wildpflanzen der Umgebung beschäftigt. Jeder hatte sich ernsthaft und aufmerksam mit den von Cornelia gestellten Aufgaben beschäftigt und die Pferde geduldig mit allen Hindernissen bekannt gemacht. Das hatte allen gefallen.
Jetzt wurde auch der Ponyhof auf Hochglanz
gebracht. „Keiner soll sagen, daß es bei uns schlampig ist“, erklärte Marei und putzte sogar die Fenster des Stalles und der Sattelkammer blitzblank. Gut Mazing war ein großer eleganter Reiterhof. Sicher schauten manche der dortigen Reiter auf den einfachen kleinen Ponyhof herab. Wenigstens glaubte Marei, daß es so war.
Franz fegte den Hof. Das Sattelzeug hatten sie gestern alle noch einmal gründlich durchgesehen; die Pferde waren geputzt. „Und das Wetter?“ Franz warf einen Blick zum Himmel. „Was meinst du Stefan, hält es sich?“
„Wollen’s hoffen. Ich werde bei Petrus ein gutes Wort einlegen.“
Sabine beschloß, dem ganzen Trubel für ein paar Minuten zu entfliehen, sie ging zur Koppel hinunter. Schnell schlüpfte sie durch die Stangen des Weidezauns und lief zu Wolkenmähnc und Stella hinüber. Stella kam neugierig zu ihr und zupfte Sabine fest am Ärmel. „Nein! Das sollst du doch nicht!“ Sabine wich einen Schritt zurück.
Stella stellte die wolligen kleinen Ohren auf und lief ihr nach. Sabine blieb stehen und ließ das Fohlen zu sich herankommen. Sie strich Stella durch das wollige Fohlenfell und kraulte sie am Hals, das liebte die kleine Stute besonders. „Stella, Mädchen, was soll nur aus dir wer-den?“ murmelte Sabine leise. Ihr Herz wurde schwer, wenn sie an die Zukunft des kleinen Pferdes dachte.
Schnitzeljagd! Mit einem Satz sprang Sabine aus dem Bett und rannte zum Fenster. Schönes Wetter! Die Sonne strahlte vom tiefblauen Himmel. Schnell zog Sabine sich an und lief in die Küche.
„Na, bist du aufgeregt?“ Iris Kleine lächelte ihrer Tochter zu. „Die Schnitzeljagd kann losgehen! Und für einen guten Eintopf habe ich auch gesorgt! Danach werdet ihr Hunger haben!“ „Toll!“ Sabine warf ihrer Mutter einen dankbaren Blick zu. Was für ein Glück, daß sie nun halbtags auf dem Ponyhof und nicht mehr im Supermarkt arbeitete. So waren sie mehr zusammen, und die Küche und Verwaltung der Büroarbeiten klappte auch.
„Sobald du gefrühstückt hast, können wir losfahren!“
„Frühstücken?“ Sabine verzog das Gesicht. „Ich kann jetzt nichts essen. Dazu bin ich viel zu
aufgeregt!“
„Ein Brot wenigstens! Sonst fällst du nachher vom Pferd. Wenn du auf der Geländestrecke Hunger kriegst, gibt es nämlich nichts, das weißt
du ja.“
Sabine setzte sich widerwillig hin; sie aß ein Honigbrot und trank eine Tasse Tee. Immer wieder blickte sie auf ihre Uhr. „Jetzt aber los!“ rief sie. „Die Reiter aus Mazing werden schon in einer Stunde kommen! Los, Mama, beeil dich!“ Marei und Franz putzten bereits die Haflinger, als Sabine auf dem Ponyhof aus dem Auto sprang. Sternchens Mähne fiel weich und leuchtend weiß über ihren Hals. Marei hatte das Mähnenhaar gestern abend eingeflochten, jetzt war es noch schöner als sonst. „Wir werden es schon schaffen“, sagte Marei zu Sternchen.
„Du gewinnst sowieso nicht! Sternchen ist viel zu langsam!“ rief Franz.
„Laß mich in Ruhe!“ Marei warf ihrem Bruder einen empörten Blick zu.
„Finde ich auch!“ Nun mischte sich Katrin ein. „Hauptsache, wir haben Spaß und schaffen alle Aufgaben! Du kriegst höchstens Minuspunkte für deine Raserei, Franz! Gib nur acht, daß du im Sattel bleibst!“
„Lahme Enten!“ brummte Franz und verzog sich in die Sattelkammer.
Stefan saß an einem Tisch vor einem Kasten mit Zetteln. Sabine erkannte Volkers Wagen -ob Cornelias Freund mitritt? Und dort drüben waren auch Michaela, Andrea und Katrin.
Ramiz kam auf seinem Fahrrad angesaust.
„Ramiz! Dich haben wir ja schon lange nicht mehr gesehen!“ rief Katrin. „Reitest du etwa mit?“
Ramiz lächelte scheu. „Dazu reicht es noch nicht! Aber mithelfen, das werde ich“, sagte er und ging schnell zu Stefan hinüber.
Nach zehn Minuten kamen Anke und Nicola. Gemeinsam holten sie die Pferde von der Weide. Nur Wolkenmähne, Stella und die kleine graue Shetlandstute Fee blieben auf der Koppel zurück. Sabine begrüßte Wolkenmähne und ihr Fohlen
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