Ponyhof Kleines Hufeisen - 09 - Wolkenmaehne hat Geburtstag
Rotundo ist überhaupt nicht darauf vorbereitet! Er würde euch nur alles durcheinander bringen und ich wilFs auch nicht. Ich hatte nicht genug Zeit mit ihm zu üben!“, sagte Helga entschieden.
Warum hatte sie den Schimmel denn dann mitgebracht? Während Sabine noch darüber nachdachte, entdeckte sie die Familie Mönnich unter den Gästen. Tatjana winkte ihr zu.
Allmählich ließ Sabine sich von der Fröhlichkeit der anderen anstecken. Es war Wolkenmähnes Geburtstag und immerhin hatte sie der geliebten Stute als Erste gratuliert und war bei ihr gewesen, lange bevor Michaela überhaupt aufgestanden war.
Marei flocht Sabine die Haare zu einem kunstvollen Zopf mit einer blauen Seidenschleife.
„Vielen Dank, Marei! Sieht toll aus!“ Sabine setzte den Reithelm auf. Er passte wie angegossen über den Zopf. Kurz vor zehn waren alle bereit. Die Reiterspiele konnten beginnen!
Die Zuschauer versammelten sich auf der kleinen Tribüne an Reitplatz, der bunt geschmückt in der Sonne lag. Die ganze Einzäunung war mit Papiergirlanden behängt und an den Zaunpfosten waren Luftballons angebracht.
„Heute wollen wir Reiterspiele zu Ehren unserer Wolkenmähne veranstalten“, erklärte Cornelia. „Für die einzelnen Aufgaben verteilen wir Punkte, das Pferd mit den meisten Punkten gewinnt!“
„Das Pferd?“ Katrin sah Cornelia verdutzt an. „Aber sicher!“ Cornelia lachte. „Es ist doch ein Pferdegeburtstag! Sonst gewinnen immer die Reiter, obwohl die Pferde ja die Hauptleistung vollbringen. Heute machen wir es umgekehrt!“
Alle waren von Cornelias Idee begeistert, lauter Applaus ertönte. Dann begannen sie voll Feuereifer mit ihren Aufgaben.
„Zuerst ist Ringstechen und Besenpolo dran!“, rief Cornelia. „Danach kommen Sackhüpfen und Ringwerfen!“
Die Aufgaben schienen Pferden und Reitern Spaß zu machen. Sabine nahm einen der Stäbe auf und ritt mit Sörli auf die Ringe zu. Es war schwierig, den Stab genau im richtigen Moment so zu werfen, dass er auch einen Ring traf. Aber Sabine zielte, warf ruhig ihren Stab und traf durch den blauen Ring! Die Zuschauer klatschten Beifall.
Auch Michaela bekam Punkte beim Ringstechen und Sabine sah, wie stolz ihre Eltern waren. Wolkenmähne ging willig und ruhig. Die Stute ließ sich leicht lenken und scheute nicht ein einziges Mal. Michaela, die früher so ängstlich gewesen war, saß sicher im Sattel. Mit feuerroten Backen und leuchtenden Augen wendete sie ihre Islandstute und holte sich einen neuen Stab.
Stella lief unterdessen frei auf dem Spieleparcours herum. Das Fohlen sorgte für viel Gelächter, als es den Kopf zwischen zwei Ballons steckte und an einer der Schnüre zu knabbern begann. Schnell hatte Stella das dünne Band abgebissen und hielt das Band, an dem der Ballon schwebte, zwischen den Zähnen. Davor erschrak Stella, machte auf der Hinterhand kehrt und galoppierte davon. Aber der Ballon kam natürlich mit.
„Wie haben Sie dem Fohlen nur beigebracht, den Ballon im Maul herumzutragen!“ Herr Scherer, Michaelas Vater, war begeistert.
Endlich wieherte Stella ängstlich nach ihrer Mutter und dabei verlor sie den Ballon. Langsam schwebte er zum Himmel empor, bis er als roter Punkt über der alten Scheune davonflog und verschwand. Stella schüttelte verwirrt den Kopf und lief zu ihrer Mutter Wolkenmähne hinüber, die sie mit leisem Wiehern begrüßte.
Mareis jüngere Schwester Anna war die Beste beim Besenpolo. Geschickt schob ihr Pony, die kleine graue Fee, den Ball durch die Stangengasse. Sogar Kurven meisterte die jüngste Reiterin problemlos und erntete dafür begeisterten Beifall vom Publikum.
Franz beeilte sich beim Sackhüpfen mit dem Pferd an der Hand besonders. Aber er passte nicht auf und fiel in einer Kurve um. Automatisch ließ er Lausers Zügel los und der Haflinger machte seinem Namen alle Ehre und galoppierte zügig davon. Franz verfolgte ihn ein Stück weit mit großen Sprüngen in seinem Sack.
„Wie ein Känguru!“, kreischte Marei. Sie lachte so, dass sie fast vom Pferd gefallen wäre. Es sah aber auch zu komisch aus, wie Franz seinen Lauser sackhüpfend verfolgte. Nach ein paar langen Sätzen gab Franz mit rotem Kopf auf; er ließ den Sack fallen und lief Lauser nach.
„Nicht rennen!“ Cornelia ging langsam auf den Haflingerwallach zu. „Wenn du ihm nachläufst, wird er nur noch schneller!“ Aber gerade als Cornelia die Hand nach dem Kopfstück ausstreckte warf Lauser sich herum und trabte mit schwingenden Schritten fröhlich
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