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Ponyhof Kleines Hufeisen - 09 - Wolkenmaehne hat Geburtstag

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 09 - Wolkenmaehne hat Geburtstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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war mit Anna Dritte geworden.
    „Nun können die Pferde abgesattelt werden, später bekommen alle eine Extraportion Karotten. Vorher aber gibt es noch eine Überraschung!“
    Sabine sah schnell zu Katrin hinüber. Ob sie etwas wusste?
    Aber die Freundin hob nur fragend die Augenbrauen.
    Alle Pferde durften auf die Hausweide - bis auf Lauser. „Den kannst du in eine Box bringen“, wies Volker Franz an. „Er wird noch gebraucht.“ Aber auch Volker verriet nichts, trotz des Drängens der Kinder.
    „Kommt ins Haus!“, rief Cornelia und dirigierte ihre Gäste ins Wohnzimmer. Dort stand der Fernseher und Cornelia hob eine Videokassette hoch. Sabine ließ sich aufs Sofa fallen, Stefan setzte sich neben sie. Alle anderen fanden teils auf der gemütlichen breiten Ofenbank und auf bereitgestellten
    Stühlen Platz. Mit leisem Miauen sprang Leo auf Sabines Schoß und rollte sich dort zusammen. Sie streichelte ihn und der Kater schnurrte zufrieden. Grauchen war nirgends zu sehen. Die graue Katze mochte keine Menschenansammlungen, sie hatte sich bestimmt ein ruhiges Plätzchen im Heuschober oder in einer Pferdebox gesucht.
    „Was kommt denn noch?“, flüsterte Stefan. „Fernsehen am Pferdegeburtstag ist doch ätzend!“
    „Find ich auch!“, murmelte Sabine. „Da wäre ich lieber noch länger geritten!“
    Aber als Cornelia die Videokassette einlegte und einen Film aus Island ankündigte, wurden alle still. Auf dem Bildschirm zog die eindrucksvolle Landschaft Islands an ihnen vorüber. Lavafelder, reißende Flüsse, Geysire, die heißes Wasser in meterhohen Fontänen in die Luft schleuderten. Plötzlich tauchten auf einem Hügel Pferde auf! Unzählige Pferde in vielen Farben! Eine Herde Isländer näherte sich, Braune, Schecken und Füchse, Rappen und Schimmel liefen durcheinander, dichte Mähnen flogen im Wind, Fohlen galoppierten an der Seite ihrer Mütter über die kargen Abhänge. Nun ging die Kamera auf ein hübsches Fohlen zu, ein erdbraunes Stütchen mit silberheller Mähne und Schweif. „Die sieht ja aus wie Wolkenmähne!“, rief Sabine aufgeregt.
    Auch Stefan starrte verdutzt auf den Bildschirm. „Es ist Wolkenmähne!“, lachte Cornelia. Nun erst
    erklärte sie den sprachlosen Zuschauern, dass der Film ein Geschenk von Wolkenmähnes Züchter in Island sei. Er hatte mit der Kamera die wichtigsten Stationen ihres Lebens in Island verfolgt und mehrere Filmausschnitte seiner Jungpferde zusammengefügt. Sabine war begeistert, auch Michaela verfolgte den Film gespannt. Sie hatten schon Fotos von Wolkenmähnes Vater gesehen, einem bekannten Vererber, aber noch nie von ihrer Mutter. Die braune Stute mit der schmalen Blesse töltete eifrig, sie hatte mit Stella mehr Ähnlichkeit als mit ihrer Tochter Wolkenmähne.
    Die nächsten Ausschnitte zeigten Wolkenmähne als Jährling. Sie war noch im Winterfell und sah mit dem dichten Pelz aus wie ein Bär. Ihre Kruppe war deutlich höher als die Vorhand und der lange Hals schien noch nicht so recht zum Körper zu passen. „Ein typischer Jährling!“, kommentierte Cornelia. „So ähnlich wird Stella in ein paar Monaten auch aussehen!“
    Wolkenmähnes Züchter schien einmal im Jahr zur Kamera gegriffen zu haben, um die Entwicklung seiner Fohlen festzuhalten. Mit zwei Jahren dann zeigte sich die Stute in glänzendem Sommerfell und töltete mit hochgeworfenem Kopf an der Spitze einer Herde Jungpferde. Ihr Körper wirkte nun harmonischer. Mit drei Jahren präsentierte Wolkenmähne sich im Galopp auf einer kahlen Hochebene und mit vier Jahren sahen die Freunde des Ponyhofs die Stute nochmals im Winterfell. Von einem Jeep aus warfen dick in Schaffellmäntel verpackte Männer den Pferden Heu vor.
    Der nächste Ausschnitt zeigte die fünfjährige Stute zum ersten Mal unter dem Sattel. „Ach du lieber Himmel!“, entfuhr es Sabine. Es war kein schönes Bild: die goldfarbene kleine Stute war auf eine scharfe isländische Kandare gezäumt, sie rollte mit den Augen und töltete im Renntempo. Sie wurde von einem großen Mann geritten, der schwer im Sattel saß und die Zügel sehr kurz hielt.
    „Es kommt immer auf die Perspektive an“, erklärte Cornelia, als Sabine sich über die Zäumung empörte. „Ihr seht nur die scharfe Zäumung und dass Wolkenmähne nervös ist. Aber schaut euch an, welch gute Bewegungen sie hat! Ihr wisst, dass man in Island von einem Pferd einen ungeheuren Vorwärtsdrang erwartet. Es soll so laufen, das gilt dort als Qualität. Die Isländer gehen oft

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