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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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vor, wir hätten uns jahrelang nicht mehr gesehen und würden uns dann auf einmal unverhofft wieder treffen! Du brauchst nicht eifersüchtig auf Melissa zu sein. Es ist doch schön, dass sie das Pony mag.“ Inzwischen kam Cornelia aus dem Haus zurück. Sie wickelte eine kühlende Bandage um Katrins Fuß.
    „Das tut weh!“, beschwerte sich Katrin, als Cornelia den eiskalten, mit Arnika-Tinktur getränkten Wattebausch auflegte. „Ich weiß, aber gleich wird es besser“, tröstete Cornelia. „Halt still!“ Sie sah zu Melissa hinüber, die noch immer nach Molly Ausschau hielt. „So etwas hab ich noch nie erlebt“, sagte sie nachdenklich. „Melissa ist ja ganz außer sich.“ Stefan kam mit besorgtem Gesicht aus dem Stall. „Molly mag nicht fressen“, sagte er. „Sie steht nur da und schaut nach Melissa aus. Ich hab ihr das Mash etwas angewärmt und das beste Heu vorgelegt. Sie schaut ihr Futter gar nicht an.“
    „Da gibt’s nur eins. Wir bringen Melissa in die Box neben Molly“, erklärte Cornelia. „Vielleicht beruhigen sich dann beide. Molly darf sich nicht aufregen. Sie soll Ruhe haben und gut fressen, hat Doktor Schröder gesagt. Wenn Melissas Gegenwart sie beruhigt, wird Melissa eben bei ihr im Stall bleiben. Um so besser, wenn das beide wollen.“
    Stefan band die große Oldenburger Stute los. Ohne besondere Aufforderung folgte sie ihm willig in den Stall.
    Sabine ging auch mit. Sie musste sehen, ob Molly sich wirklich wohler fühlte, wenn Melissa in ihrer Nähe war.
    Kaum schritt Melissa durch die Stalltür, begrüßte sie die kleine Scheckstute mit schmetterndem Wiehern. Molly hob den Kopf über die Boxenwand und schnaubte freudig, als Melissa die Nüstern an ihrem weichen Maul rieb.
    Stefan brachte die Schimmelstute in die Box neben Molly. Auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen waren alle Boxen nach oben hin offen, damit die Pferde sich beschnuppern und Kontakt miteinander haben konnten. Sogleich schob Melissa den Kopf über die Stallwand, und dann standen die beiden so unterschiedlichen Pferde ruhig und entspannt voreinander.
    „Schade, dass Pferde nicht reden können“, sagte Sabine. „Was die beiden uns wohl erzählen könnten? Ob sie sich kennen? Oder ganz einfach nur mögen?“ „Sie können ja reden, wir verstehen nur meistens ihre Sprache nicht“, gab Stefan zurück. „Was immer sie sich sagen, sie lieben sich jedenfalls. Das sieht man doch.“
    Nachdem die beiden Stuten lange beieinander gestanden hatten, wandte Molly sich endlich um urtd ging zu ihrem Futtereimer.
    „Sie frisst wieder!“, stieß Sabine hervor und fiel Stefan spontan um den Hals.
    Katrin saß immer noch auf der Bank vor dem Stall, als ihre Freundin Sabine wieder zu ihr kam.
    „Meinst du nicht, du solltest zum Arzt gehen?“, fragte Sabine besorgt.
    „Ja, wenn es bis morgen nicht besser ist“, murmelte Katrin. „Cornelia leiht mir ein Paar Turnschuhe und ruft gerade meine Mutter an, damit sie mich abholt.“
    „Mir ist früher mal eins der Pferde meines Großvaters auf den Fuß getreten“, erzählte Stefan. „Ich ging barfuß und bekam eine ganz schöne Verletzung. Später ging der Zehennagel ab, es hat lange geblutet!“
    „Das sind ja schöne Aussichten“, sagte Katrin zu Stefan. „Danke, dass du mir Mut machst.“
    Stefan schwieg. Er hatte es nicht böse gemeint. Kurz darauf kam Cornelia mit den Turnschuhen heraus. Katrin schnürte den rechten Schuh so weit auf, dass kein Druck auf ihren Fuß kam. So konnte sie mühsam ein paar Schritte machen.
    Als ihre Mutter in den Hof gefahren kam, stand Katrin auf und hinkte davon, ohne sich noch einmal nach ihren Freunden umzusehen. Auch nach Melissa hatte sie nicht mehr gefragt.
    „Sie ist eifersüchtig auf Molly“, sagte Cornelia, die dazukam. „Ich kann ihren Frust verstehen. Es ist nicht schön, wenn man sich bei seinem Lieblingspferd von heute auf morgen abgeschrieben fühlt.“ „Aber das ist doch gar nicht so“, widersprach Sabine. „Katrin ist total zickig. Eifersüchtig auf ein Pferd ... die spinnt doch!“
    „Das sagst du so leicht. Immerhin kam Katrin bisher von allen Reitschülerinnen mit Melissa am besten zurecht. Melissa hat Katrin zuliebe wirklich vieles gemacht, was sie bei einem anderen Reiter verweigert hätte. Und nun kommt sie auf einmal nicht mehr mit der Stute klar. Melissa ist in der Reitstunde nicht sehr willig gewesen. Sie lief durch die Bahn, als hätte sie noch nie etwas von Dressur gehört. Die Volten, die Katrin doch sonst so

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