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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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mit erstaunlicher Kraft die Beine in den Boden und weigerte sich, auch nur einen Schritt weiterzugehen.
    Und nicht nur das. Auch Melissa, die sich sonst willig führen ließ, dachte nicht daran, Katrin zum Anbindeplatz zu folgen. Sie ruckte heftig mit dem Kopf gegen den gespannten Anbindestrick und zeigte deutlich ihr Missfallen, dass sie von der Kleinen weggebracht werden sollte.
    Diesmal war Katrin aber darauf vorbereitet und ließ sich das Führseil nicht mehr aus der Hand reißen. Melissa legte die Ohren zurück und hob den Kopf noch höher. Sie wollte nicht mitkommen, das war klar.
    Sabine und Stefan beobachteten die Pferde interessiert. Sabine musste ein bisschen lachen. „Die beiden scheinen unzertrennliche Freundinnen zu
    werden.“
    „Nun ist es aber genug!“ Katrin wollte reiten. Sie zog energisch am Führstrick und forderte Melissa zum Mitkommen auf, aber es half nichts. Die Schimmelstute hatte keine Lust, ihr zu folgen. Noch immer hielt sie sich dicht bei dem Pony und fuhr mit dem Maul immer wieder sanft über den mageren Rücken der kleinen Stute.
    „Das ist zwar wirklich nett“, sagte nun Cornelia, „aber auch wenn die beiden sich noch so mögen, muss Melissa sich doch führen lassen!“ Sie gab Sabine den Führstrick des Ponys in die Hand und übernahm Melissa von Katrin. „Nun komm, Melissa, Schritt!“ Energisch forderte sie die Stute zum Mitkommen auf.
    Melissa schlug gereizt mit dem Schweif und stampfte mit den Hufen auf, aber endlich folgte sie Cornelia doch zum Anbindeplatz. Sie ging widerwillig und ganz langsam mit, immer wieder drehte sie sich um und wieherte ihrer kleinen Freundin zu.
    Cornelia band Melissa an und Katrin ging in die Sattelkammer, um Putz- und Sattelzeug zu holen. Dann brachten Stefan und Sabine die Ponystute in ihre neue Box. Die Kleine wieherte noch ein paarmal nach Melissa, aber sie war zu geschwächt, um sich wirklich zu widersetzen. Mit tief gesenktem Kopf stand sie erschöpft in ihrer Box.

Ein Pony namens Molly
    Als Sabine dabei war, Kraftfutter für die Ponys vorzubereiten, bellte Janosch und rannte zur Einfahrt. Schon kam ein roter Kombi in den Hof gefahren. Es war Dr. Schröder, der Tierarzt.
    Erleichtert begrüßte Cornelia ihn und ging mit ihm in den Stall. Gründlich untersuchte der Arzt die Scheckstute.
    „Sie ist sehr geschwächt“, stellte Dr. Schröder ernst fest. „Ich bin nicht sicher, ob sie sich wieder erholen wird. Sie hat nicht mehr viel Kraft.“ Er schüttelte missbilligend den Kopf. „Stark unterernährt“, brummte er.
    Die Scheckstute ließ alles teilnahmslos mit sich geschehen, sie wehrte sich auch nicht, als Dr. Schröder ihr Maul öffnete, um die Zähne zu untersuchen.
    „Die müssen wir ordentlich abraspeln“, stellte er dann fest. „So kann sie gar nicht richtig kauen!“
    Sabine beobachtete die Untersuchung gespannt.
    Dr. Schröder setzte sorgfältig und geschickt die Maulsperre ein und raspelte die Zähne der Stute ab.
    Hoffentlich lag ihr elender Zustand an den Zähnen! Was sollten sie tun, wenn das Pony wirklich ernsthaft krank war? Auch Cornelia hatte auf der Fahrt gesagt, dass sie nicht wisse, ob ihre Hilfe für die Ponys nicht zu spät kam.
    Nun zog Dr. Schröder eine Spritze auf.
    Ein eisiger Schreck durchzuckte Sabine. Er wollte die kleine Stute doch nicht etwa einschläfern? Nein, das konnte nicht sein, das hätte er doch erst mit Cornelia beraten! Jetzt fang nicht an zu spinnen!, schalt sich Sabine selbst. Erleichtert atmete sie auf, als der Arzt erklärte, dass er der Stute eine Aufbauspritze und ein besonderes Vitaminpräparat gäbe.
    Sabine bekam wieder Mut. So schlecht stand es also doch nicht um die Kleine.
    Endlich beendete Dr. Schröder die Untersuchung. Er verpackte seine Instrumente wieder und stand auf. „Ein so unterernährtes und vernachlässigtes Pferd hab ich lange nicht mehr gesehen“, sagte er ernst. „Die braucht beste Pflege!“ Er sah Sabine an.
    „Sie ist also nicht schwer krank?“, fragte das Mädchen schnell.
    „Nein, soweit ich das hier feststellen kann, ist die Schecke vollkommen entkräftet und halb verhungert. Sicher werde ich erst wissen, was mit ihr los ist, wenn ich die Ergebnisse der Serum- und Blutuntersuchung aus dem Labor bekomme. Die bekannten ansteckenden Pferdekrankheiten kann ich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen. Vielleicht schafft die kleine Ponydame es!“ Er strich der Stute über die Mähne. „Lange hätte sie es nicht mehr gemacht. In ein paar Tagen wäre sie

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