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Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Stefan ja nicht. Er sollte jetzt einfach nicht ihr Gesicht sehen.
    „Ich muss Gustav noch fertig machen“, sagte Stefan gleichmütig und ging davon. Er war immer so taktvoll - Sabine war sicher, dass er ihr Erröten genau gesehen hatte.
    Katrin, die gerade ihre Melissa striegelte, grinste zu Sabine hinüber. „Na, nun trägt er dir schon die Reithandschuhe nach, oder? Da ist wohl die ganz große Liebe ausgebrochen!“
    „Sei bloß still“, fauchte Sabine, immer noch mit hochrotem Kopf. „Das macht er nur, weil meine Hände vom Führstrick aufgescheuert sind.“
    Die Nachricht von Noras Unfall hatte sich natürlich in Windeseile bei den anderen Reitschülern herumgesprochen. Katrin war froh, dass sie nicht in Sabines Situation gekommen war. „War ja nicht so gemeint“, lenkte sie ein, als sie sah, dass Sabine schon wieder die Tränen kamen.
    „Nicht so gemeint, nicht so gemeint“, äffte Sabine sie genervt nach. Abrupt wandte sie sich um. Sie mochte es sonst schon nicht, wenn ihre Freundinnen sie wegen Stefan aufzogen, aber heute konnte sie das erst recht nicht vertragen. Sie bürstete Wolkenmähnes dichten langen Schweif noch einmal, während sie auf Cornelia wartete, die den Ausritt begleiten wollte. An ihrer Stelle aber kam Stefan aus dem Haus. „Cornelia hat zu tun“, sagte er zu den jungen Reitern. „Ich leite ausnahmsweise heute an ihrer Stelle den Ausritt.“
    Sabine sah ihm an, wie stolz er darauf war, Cornelia zu vertreten. Was mochte sie nur so Wichtiges zu tun haben? Ob es noch mit Noras Unfall zusammenhing? Aber Stefan sagte nichts weiter; er griff nach seinem Reithelm und nahm Gustavs Zügel.
    Wenig Minuten später ritten sie im Halbschatten großer Eichen einen Waldweg entlang. Stefan auf seinem Gustav führte die Gruppe an, danach folgte Katrin auf Melissa, dann kam Franz auf Lauser, seine Schwester Marei auf Sternchen, Henrietta auf dem Islandwallach Glofaxi, Annalisa auf der Goldfuchsstute Florentine und als Schlusslicht Sabine auf Wolkenmähne.
    Die erdbraune schöne Islandstute mit der silberweißen Mähne ging zwar nicht gern als Letzte, aber sie kaute willig am Gebiss und schnaubte zufrieden, als Sabine ihr den Hals klopfte.
    Obwohl dies eine ihrer Lieblingsstrecken war, konnte Sabine den Ausritt nicht so genießen wie sonst. Immer wieder musste sie an die kleine Nora denken, die hilflos zappelnd auf dem Boden gelegen hatte.
    Erst ein flotter Tölt brachte Sabine auf andere Gedanken. Sie liebte die weiche Gangart der Islandstute, die spielend bei einem guten Mitteltrab der
    Großpferde mithalten konnte. Ihre Mähne flog im Wind, die Hufe stampften im schnellen Viertakt über den weichen Waldboden, während Sabine so bequem wie in einem Schaukelstuhl im Sattel saß. Es war einfach herrlich zu tölten! Sie sah, wie Katrin leicht trabte, denn bei diesem Tempo war das Aussitzen wirklich schwierig.
    Der Ritt durch das Prien-Tal war wunderschön. Eine Zeit lang führte der Weg direkt am Ufer der rauschenden Prien entlang. Auf einer Sandbank entdeckten die Reiter einen großen Reiher, der sich elegant emporschwang und mit langsamen Flügelschlägen über den Baumwipfeln davonflog.
    Es duftete herrlich nach frischem Gras und würziger Waldluft. Sabine liebte diese Ausritte über alles. Es gab einfach nichts Schöneres für sie, als mit ihrem Pferd durch die Natur zu streifen.
    Der Ausritt verlief ohne Zwischenfälle. Sogar Franz, der sonst immer wieder durch waghalsiges und zu schnelles Reiten Ärger mit Cornelia bekam, benahm sich mustergültig.
    Für Sabines Geschmack kamen sie viel zu schnell zum Ponyhof zurück. Sie hätte noch ewig so weiterreiten mögen. Aber sie hatte versprochen, sich gemeinsam mit Stefan um Nora zu kümmern und musste auch noch Hausaufgaben machen. Schnell sprang sie aus dem Sattel und lobte Wolkenmähne, ehe sie die Steigbügel hochzog und den Sattelgurt lockerte.

Cornelias schneller Entschluss
    „Versprich mir zuerst, dass du den anderen nichts sagst!“ Stefan sah Sabine eindringlich an. Sie saßen in der Sattelkammer und hatten die Tür geschlossen, damit niemand hören konnte, was sie redeten.
    Sabine war heute früher als sonst gekommen, um für Nora, Wolkenmähne und ihr Fohlen Stella Zeit zu haben. „Es ist nämlich noch nicht ganz sicher, und Cornelia will nicht den ganzen Ponyhof beunruhigen.“
    „Ehrenwort, von mir erfährt keiner etwas.“ Sabine legte den Finger an die Lippen.
    „Auch Katrin nicht?“, fragte Stefan. „Der erzählst du doch sonst

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