Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
Brennnesseln!“, schrie Katrin so laut sie konnte.
Sabine lief zu ihrer Freundin. Ihre Beine waren mit roten Bläschen übersät. „Du, das brennt ätzend“, jammerte Katrin. „Ich hatte sie nicht gesehen!“ „Brennnesseln sind auf alle Fälle gesund.“ Stefan lachte. „Regt die Durchblutung der Beine an...“ „Sagt dein Opa, ich weiß“, fiel Katrin ihm wütend ins Wort. „Ich finde das gar nicht lustig. Und die ewigen Sprüche von deinem Opa kannst du dir sparen!“
„Meine Güte, Katrin! Wer kann denn ahnen, dass du auf einmal keinen Spaß mehr verstehst!“, sagte Stefan verdutzt. „War doch nicht so gemeint. Ich wollte nur sagen, dass Brennnesseln wenigstens nicht giftig sind. Brauchst dich also nicht so anzustellen!“
Sabine kniete sich zu ihrer Freundin auf die Wiese. „Wasser wäre jetzt gut“, sagte sie. „Das kühlt und hilft gegen das Brennen. Der Bach ist gleich da drüben. Komm, wir gehen hin!“
Sie gingen mit Katrin zum Ufer des kleinen Bachs, der durch die Weide floss. Katrin setzte sich an den Rand und Sabine half ihr, Wasser mit der hohlen Hand zu schöpfen und über das Bein laufen zu lassen.
Plötzlich stupste Katrin von hinten etwas Kaltes, Nasses ins Genick. Erschrocken fuhr sie herum. „Janosch! Hast du mir einen Schrecken eingejagt!“
Der gelbbraune Mischlingshund wedelte mit dem Schwanz und leckte dem Mädchen freundlich die Hände.
„Er hat dich schreien gehört“, sagte Sabine, „und jetzt schaut er, was dir fehlt!“
„Bist mein Guter.“ Katrin fuhr Janosch über das weiche Fell. Sie lächelte schon wieder.
Janosch hechelte, er ging zum Wasser und trank lange.
„Hast du irgendetwas Giftiges oder Verdächtiges gefunden?“, erkundigte sich Sabine bei ihrer Freundin.
„Nichts, gar nichts. Keine Giftpflanze, kein schimmliges Brot, keine Plastiktüten. Es ist einfach superschön hier auf der Weide!“
„Und trotzdem - irgendetwas hier haben die Pferde nicht vertragen.“
„Und das Wasser?“ Katrin platschte nachdenklich im Bach.
„Das ist Quellwasser aus dem Wald.“ Stefan winkte ab. „Was soll da schon drin sein? Außerdem hatten die Reithmeiers bis vor kurzem ihre Kühe auf der Weide und die sind nicht krank geworden.“ „War ja auch nur so eine Idee.“ Katrin blinzelte in die Sonne.
Während die Freundinnen noch zusammensaßen, suchte Stefan weiter die Weide ab. Janosch lief zu Cornelia zurück. Allmählich ließ das Brennen an Katrins Bein nach. Sie gingen zu den anderen zurück. Aber auch die hatten nichts gefunden. Es gab keinen Hinweis darauf, was die Pferde gefressen haben konnten.
„Bis wir nicht wissen, was hier genau los war, kommen die Pferde nicht mehr auf diese Weide“, beschloss Cornelia. „Wir müssen in Zukunft alle besser aufpassen und sollten genau Acht geben, ob jemand, den wir nicht kennen, in der Nähe des Ponyhofes auftaucht.“
„Du glaubst doch nicht, dass jemand die Pferde absichtlich vergiften wollte?“, fragte Volker überrascht. Nachdenklich sah er Cornelia an.
„Nein, das glaube ich nicht!“ Cornelia zuckte mit den Schultern. „Aber wir müssen mit allem rechnen. So etwas ist schon vorgekommen.“
Sabine ging natürlich noch zu ihren Lieblingen in den Auslauf, ehe sie wieder nach Hause radelte. „Ich bin so froh, dass es dir besser geht“, sagte sie zu Stella und kraulte das braune Fohlen hinter den Ohren.
Stella senkte den Kopf vertrauensvoll, sie liebte es, hinter den Ohren gekrault zu werden.
„Wenn die Pferde doch nur so reden könnten wie wir“, sagte Michaela, die bei Wolkenmähne stand. „Ich würde sie gern fragen, was hier los war!“
„Es wäre überhaupt schön, wenn Pferde reden könnten“, fand auch Katrin, die Michaelas Bemerkung gehört hatte. „Sicher hätten sie ihren Reitern einiges zu sagen!
„Au, du reißt mir im Maul! Du tust mir weh! Du fällst mir in den Rücken! Da würden sich manche Leute mehr Mühe geben oder das Reiten gleich ganz bleiben lassen! Wäre nicht schlecht.“
Die Mädchen lachten.
„Auf ihre Weise reden Pferde ja auch“, meinte Cornelia, die dazugekommen war. „Schaut euch Stella an. Sie drückt mit ihrer Körpersprache deutlich etwas aus. Was sagt sie wohl, wenn sie so dasteht und Sabine ihr die Ohren krault?“
„Das tut mir aber gut! Nur weiter so, ich nehme extra den Kopf tief, um es dir leichter zu machen“, rief Katrin.
„Ich glaube, da liegst du ziemlich richtig“, fand Cornelia. „Wenn man sich die Mühe macht, Pferde genau zu
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