Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
beobachten, kann man an ihrer Körpersprache und dem Gesichtsausdruck sehr oft ablesen, was sie fühlen. Ziemlich genau sogar.“
„Stimmt! Wenn Lauser die Ohren anlegt und nach Moritz schnappt, ist das ziemlich eindeutig!“ Stefan lachte.
„Das schon, aber oft werden Pferde auch falsch verstanden. Ein Pferd, das buckelt, hat sicher Schmerzen, und ein Pferd, das die Ohren anlegt, lauscht unter Umständen nur nach hinten und ist gar nicht aggressiv. Ich glaube, wir müssen noch eine Menge lernen, um die Sprache unserer Pferde besser zu verstehen. Da gibt es viele Missverständnisse. Und viele Pferdebesitzer machen sich eben nicht die Mühe, ihre Tiere zu verstehen.“
Später am Abend saß Sabine in ihrem Zimmer, als das Telefon klingelte.
Sie hörte die besorgte Stimme ihrer Mutter. „Bestimmt, er hat heute Morgen sein Futter ganz normal gefressen.“
Mit einem Satz war Sabine auf den Beinen. War wieder ein Pferd krank? Sie rannte in den Flur zum Telefon.
„Ich habe ihm nichts anderes gegeben und hab auch nicht gesehen, dass er einen alten Knochen ausgebuddelt hat!“
Janosch! Sabine sah ihre Mutter erschrocken an. Was war mit dem Hund los?
Iris Kleine legte den Hörer auf und sah ihre Tochter ernst an. „Cornelia sagt, dass Janosch taumelt und nicht frisst. Es sieht so aus, als habe er Gift gefressen.“
„Sie fahren doch hoffentlich gleich zum Tierarzt?“, wollte Sabine wissen. „Geht es den Katzen gut?“ „Die Katzen hat Cornelia nicht erwähnt, also nehme ich mal an, dass ihnen nichts fehlt“, erwiderte die Mutter. „Ja, Cornelia hat herausgefunden, wer Notdienst hat. Dr. Schröder ist leider heute nicht da.“
Sabine sah ihre Mutter entsetzt an. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu“, sagte sie aufgeregt. „Zuerst die Pferde und nun Janosch - was ist da los?“
„Vielleicht gibt es eine natürliche Erklärung für alles“, sagte Iris Kleine. „Cornelia hat doch keine Feinde. Sie versteht sich mit allen Nachbarn gut, soviel ich weiß.“.
Sabine griff zum Hörer. „Ich rufe Katrin an“, rief sie. „Das darf nicht so weitergehen! Wir müssen etwas unternehmen!“
„Sabine! Lass das! Es ist schließlich nicht dein Hof. Cornelia weiß was sie tut. Sie und Volker werden schon herauskriegen, was mit den Tieren nicht stimmt. Du solltest dich lieber um deine Schulaufgaben kümmern!“
Aber Sabine hörte gar nicht hin. „Katrin? Ich muss dir schnell was erzählen!“
Die Mädchen redeten lange miteinander und vereinbarten, gleich morgen früh vor der Schule mit Cornelia und Volker zu telefonieren. Sie mussten ja wissen, wie es Janosch ging.
Das Geheimnis der Fische
Das Geheimnis der Fische
Sabine erwachte früher als sonst, obwohl sie sich im ersten Augenblick nicht daran erinnern konnte, warum sie heute besonders früh wach werden wollte. Dann fiel es ihr schlagartig wieder ein. Schon war sie am Telefon und wählte die Nummer des Ponyhofes.
Erst nachdem es lange geläutet hatte, meldete sich Volker. „Wir wissen noch nicht, ob Janosch durchkommt“, berichtete er ernst. „Der Tierarzt vermutet eine Vergiftung, aber er hat noch keine Ergebnisse aus dem Labor.“
„Habt ihr Janosch dort gelassen?“
„Ja, der Tierarzt wollte ihn über Nacht behalten. Er hat uns keine großen Hoffnungen gemacht. Janosch geht es schlecht.“
Sabine zog sich an, sie mochte nichts essen. Mit ihren Gedanken war sie bei den Bewohnern des Ponyhofs. Was war dort los? Warum wurden die Tiere krank? Gab es doch irgendwelche Feinde, die Cornelia und Volker hassten?
Katrin lehnte an der Wand des Schulhauses und kaute lustlos auf ihrer Semmel.
„Gras hat Janosch nun bestimmt nicht gefressen“, murmelte Sabine. „Selbst wenn die Pferde irgendeine Giftpflanze auf der neuen Weide erwischt haben sollten ... daran kann es bei Janosch nicht liegen.“
„Vielleicht hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun?“, überlegte Katrin. „Es könnte ja auch sein, dass Janosch sich an altem Fleisch irgendwo den Magen verdorben hat...“
Sabine radelte jeden Tag nach der Schule sofort zum Ponyhof, nicht nur, weil sie die Pferde sehen wollte, sondern auch weil ihre Mutter dort halbtags arbeitete und meistens schon das Mittagessen fertig hatte, wenn ihre Tochter kam.
„Kommst du mit?“ Sabine sah ihre Freundin an.
„Klar! Ich rufe meine Mutter an und sage ihr Bescheid!“ Katrin lief zur Telefonzelle, die neben der Schule vor der Post stand.
„Ich darf!“, rief sie, als sie wenig später
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